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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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verachten.
    Ich hob den Kopf. »Ich reise nach Port Kar!« sagte ich.
    Thurnock kreuzte die mächtigen Arme auf der Brust und nickte, auch Clitus gab sein Einverständnis. »Ich folge dir.«
    »Baut ein Floß«, sagte ich. »Es muß groß genug sein für Nahrungsmittel und Wasser und mehr als zwei Mä n ner. Und dann seht zu, was wir hier vielleicht mitnehmen wollen.«
    Die Männer machten sich an die Arbeit. Ich blieb a l lein auf dem Platz des Rudermeisters zurück und barg das Gesicht in den Händen.
    Hier war ich Ubar, doch meine Herrschaft fiel mir schwer. Ich hätte sie gern wieder gegen den Mythos Tarl Cabot eingetauscht und den Traum, der zerronnen war.
     
    Als ich den Kopf hob, war ich ein harter, verbitterter Mann. Ich war Ubar in diesem Reich aus sechs Schiffen. Wie nie zuvor erkannte ich die wahre Natur des Me n schen. In meinem Elend hatte ich es herausgefunden. Und ich sah mich plötzlich als Narr, daß ich bestimmten Regeln gefolgt war, daß ich mir Ideale gesetzt hatte.
    Was konnte über der Macht der Schwertklinge stehen? Waren Ehre, Loyalität und Tapferkeit nicht nur die Selbsttäuschung von Ignoranten, ein Traum für Narren? War nicht allein derjenige klug, der aufpaßte und dann nahm, was er bekommen konnte? Gold und Macht und Frauen?
    Ich war ein kräftiger Mann – ein Mann, der sich in e i ner Stadt wie Port Kar durchaus behaupten konnte.
    »Das Floß ist fertig«, meldete Thurnock und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Wir haben Nahrungsmittel und Wasser gefunden«, sagte Clitus, »und auch Waffen und Gold.«
    »Gut«, sagte ich.
    »Was ist mit Sklavinnen?« erkundigte sich Thurnock.
    Ich blickte zum Bug der ersten Barke, an der das schlanke dunkelhaarige Mädchen hing. Ich wandte den Kopf und musterte den zweiten Bug und den dritten, an dem ebenfalls Mädchen hingen, die mich im Augenblick tiefster Erniedrigung verspottet hatten. Ich lachte. Sie hatten sich Ketten und Halsband der Sklavin wahrlich verdient.
    »Bringt die Mädchen vom zweiten und dritten Bug«, befahl ich.
    Thurnock grinste. »Die sind wirklich schön!« sagte er bewundernd und machte sich mit seinem Begleiter auf den Weg.
    Ich drehte mich um, schritt langsam durch das Schiff und erstieg das Vordeck.
    Das Mädchen, das dort am Bug hing, konnte mich nicht sehen; mein Kopf war etwa einen Fuß unter ihren Zehen.
    »Wer ist da?« fragte sie.
    »Sei still, Sklavin«, sagte ich.
    Dann durchschnitt ich ihre Fußfessel, stieg auf die R e ling des Vordecks, stützte mich am Bugspriet ab und l ö ste auch ihre Halsfessel und schließlich das Seil um ihre Hüfte. Dann drehte ich sie, ihre Arme waren um den Bug gefesselt, langsam herum, bis sie schließlich auch auf der Reling stand.
    Sie schrie auf, als sie mich erblickte.
    »Ja, ich bin es!« sagte ich und lachte. Grob hob ich ihr Kinn hoch, wie sie es mit mir am Tanzkreis gemacht ha t te. »Du bist ein hübsches Ding, nicht wahr?« fragte ich.
    Ihre Augen musterten mich entsetzt.
    Mit heftiger Bewegung löste ich ihre Handfessel und zerrte sie von der Reling, so daß sie vor mir auf das Deck fiel. Dann stieß ich sie mit dem Fuß zur Seite und spuc k te ihr ins Gesicht. Zum Zeichen ihrer Unterwerfung ließ ich sie die Arme überkreuz heben und fesselte sie ihr z u sammen.
    Dann kehrte ich zum Heck zurück, gefolgt von meiner Sklavin. Auf dem Ruderdeck warteten bereits das blonde grauäugige und das kleine dunkelhaarige Mädchen.
    »Gefallen Sie euch?« wandte ich mich an Thurnock und Clitus.
    »Schönheiten sind das!« sagte Thurnock. »Schönhe i ten!«
    »Bitte!« sagte das blonde Mädchen.
    »Sie gehören euch!« sagte ich.
    »Ja!« rief Clitus und wandte sich dem kleineren Mä d chen zu.
    »Ist das Floß fertig?« fragte ich.
    »O ja!« dröhnte Thurnock.
    »Wir haben es zusammen mit dem Renceboot vorn am Steuerbordbug festgemacht.«
    »Wie heißt du?« wandte ich mich an das schlanke Mädchen, das meine Sklavin geworden war.
    »Midice«, sagte sie, »wenn es meinem Herrn gefällt.«
    »Der Name mißfällt mir nicht«, sagte ich. »Ich werde dich so nennen.«
    »Wie heißt du?« bellte Thurnock die große Sklavin an, die erschreckt zusammenfuhr.
    »Thura«, antwortete sie.
    »Ha!« rief er und schlug sich auf den Schenkel. »Th u ra! Ich heiße Thurnock! Wenn wir nicht zusammenpa s sen!«
    Dem Mädchen schien dieser Zufall nicht sehr zu gefa l len.
    »Ich gehöre zur Kaste der Bauern«, sagte er stolz.
    Das Mädchen schwieg; die Rencebauern hielten wenig von dieser

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