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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Himmel entlangzogen.
    Telima war bereits wach. Ich löste ihre Fesseln, und sie reckte sich wortlos. Anschließend teilten wir die res t lichen Nahrungsmittel und das Wasser und aßen stumm.
    Als sie sich mit dem Handrücken die letzten Krümel aus dem Gesicht wischte, sagte sie: »Du hast nur noch neun Pfeile.«
    »Ich glaube nicht, daß es noch darauf ankommt«, sa g te ich. »Bring uns zu den Barken.«
    Sie blickte mich verständnislos an, löste das Renc e boot vom Anker und zog den Pfahl aus dem Morast. Dann stakte sie uns zu den Barken, die im Morgenlicht verlassen und grau wirkten. Langsam umkreisten wir die sechs schwerfälligen Schiffe. Als wir etwa eine Ahn g e wartet hatten, befahl ich Telima, die sechste Barke anz u steuern.
    Ich spannte den großen Bogen und steckte mir die neun Pfeile in den Gürtel. An meiner Hüfte hing das Kurzschwert. Mehrere Ehn lang verhielten wir unter dem hohen Heck der letzten Barke. Dann bedeutete ich Tel i ma, ihren Ruderstab an der Schiffswand entlangzuführen. Es gab ein hohles Geräusch.
    Keine Reaktion.
    Nun nahm ich den Helm aus dem Bündel zu meinen Füßen und hob ihn über die Reling der Barke. Nichts g e schah. Kein Laut war zu hören.
    Ich führte unser kleines Boot vorsichtig an der Barke entlang, zum Bug, wo mich das Sklavenmädchen, das dort festgebunden war, nicht sehen konnte. Vorsichtig legte ich den Bogen ab und nahm auch die Pfeile aus dem Gürtel. Ich ließ auch den Schild liegen, der mich nur beim Klettern behindert hätte.
    Ich setzte den Helm auf und hob langsam den Kopf, bis ich über die Reling blicken konnte. Durch den Bug vom Heck der fünften Barke geschützt, kletterte ich schließlich an Bord. Ich war Herr über das Schiff.
    »Schweig!« sagte ich zu der Sklavin am Bug.
    Sie hätte fast aufgeschrien und versuchte zu sehen, wer da hinter ihr gesprochen hatte. Doch ihre Fesseln waren zu eng.
    Sklaven, an ihre Sitze gekettet, ausgemergelt, starrten mich an. »Still«, sagte ich. Die Gefangenen von den Renceinseln lagen dichtgepackt zwischen den Ruderbä n ken, mit den Köpfen zum Heck.
    »Wer ist da?« flüsterte einer.
    »Still«, zischte ich.
    Ich blickte über die Reling zu Telima hinunter und gab ihr ein Zeichen, mir meinen Schild zu reichen, dann den Langbogen und die letzten neun Pfeile. Dann winkte ich das Mädchen an Bord und ließ sie das Boot an der gr o ßen Barke festbinden.
    »Das Beiboot der Barken ist fort«, sagte sie.
    Ich schwieg. Natürlich hatte ich das gesehen, sonst wäre ich nicht so schnell an Bord gegangen. »Folge mir«, sagte ich.
    An Bord der sechsten Barke fanden sich keine Männer aus Port Kar, doch als ich vom Vorderdeck des sechsten Schiffs auf das Heck des nächsten hinüberstieg, sah ich tote Krieger. In einigen steckten Pfeile meines Langb o gens. Die meisten jedoch waren offenbar an Speer- und Schwertwunden gestorben, während viele andere zwe i fellos in der Verwirrung über Bord gedrängt worden w a ren.
    Ich deutete auf die Toten. »Hol mir die Pfeile«, sagte ich.
    So marschierten wir die Kette der Barken ab – ich voraus, mit Schild und Schwert, gefolgt von Telima, e i nem Rencemädchen, das meinen Langbogen und die Pfeile trug und diesem Bündel weitere blutige Pfeile hi n zufügte.
    Nirgends fanden wir einen lebendigen Mann aus Port Kar. Die sich noch hatten retten können, waren offenbar mit dem kleinen Boot geflohen. Wahrscheinlich waren sie noch während des Kampfes oder kurz danach in der Stille, die der Vorläufer eines neuen fürchterlichen A n griffes sein konnte, über die Bordwand geklettert und in verzweifelter Hast in die Dunkelheit geflohen.
    Wir standen nun auf dem Vorderdeck der ersten Ba r ke.
    »Sie sind alle tot«, sagte Telima mit erstickter Stimme.
    »Geh aufs Ruderdeck«, befahl ich ihr. Sie gehorchte.
    Über mir war das schlanke, dunkelhaarige Mädchen an den Bug gebunden.
    »Bitte«, flehte sie und versuchte den Kopf zu wenden. »Wer ist da?«
    Ich antwortete nicht, sondern wanderte den Gang zw i schen den Ruderbänken entlang, bis ich das Ruderdeck erreichte.
    »Danke, Krieger«, flüsterte mir Telima zu.
    Ich deutete auf ein Stück Schnur, das auf Deck lag. Sie legte den Langbogen und die Pfeile ab und reichte mir die Schnur, mit der ich sie fesselte, ehe ich mich im Schneidersitz auf das Ruderdeck setzte und meine Pfeile zählte. Ich hatte nun wieder fünfundzwanzig Geschosse, achtzehn Federpfeile und sieben Flugpfeile. Ich legte den Bogen neben mich und breitete die Pfeile vor mir

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