GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
und ich war w ü tend.
Dann sprangen die beiden Mädchen, die Targo in den Kreis geführt hatten, auf Lana los, zerrten sie zu Boden und taten, als würde sie ausgepeitscht. Lana wand sich in gespieltem Schmerz brüllend auf dem Boden, dann warf sie sich vor Targo hin und schmiegte sich an ihn. Mehr e re Mädchen blickten zu mir herüber, um meine Reaktion abzupassen, doch ich wandte trotzig den Kopf.
Targo klatschte zweimal in die Hände, und die Or d nung war wiederhergestellt. Eine Schachtel mit Kämmen und Bürsten wurde gebracht, und die Mädchen setzten sich paarweise zusammen, um sich gegenseitig die Haare zu bürsten.
Ich erhielt ebenfalls einen Kamm und näherte mich schüchtern Ute. Ich verstand ihre Sprache nicht, und es tat mir leid, daß ich mich im Geschirr so dumm angestellt hatte. Ich konnte ihr auch nicht sagen, wie unglücklich und einsam ich war.
Ute blickte mir kühl entgegen. Ich hielt unschlüssig den Kamm hoch, und Tränen traten mir in die Augen.
»El-in-or«, sagte sie leise und umarmte mich.
Ich begann zu weinen und küßte sie. Dann begann ich ihr Haar zu kämmen; als ich fertig war, drehten wir uns um, und sie nahm den Kamm.
Meine Favoritinnen unter den Mädchen waren Ute und Inge, und in den nächsten Tagen unserer Reise zum Laurius freundeten wir uns etwas an. Ute wie auch Inge, die beide kein Wort Englisch verstanden, machten sich daran, mich in der goreanischen Sprache zu unterweisen.
Unterwegs stießen wir auf vier weitere Karawanen, und bei jeder Gelegenheit legte Targo seine Vorführkette aus. Ich war die vierte an der Kette, doch ich dachte sel t samerweise nicht an die Möglichkeit, daß ich verkauft werden könnte. Einmal jedoch fuhr mir der Schreck in die Glieder, als ein potentieller Käufer vor mir st e henblieb und mich mit Interesse musterte und prüfend betastete. Ein seltsames Gefühl der Leere durchzog mich. Ich wurde bleich. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte die Flucht ergriffen. Zu meiner unsäglichen Erleichterung ging er jedoch weiter und kaufte schlie ß lich das neunte und elfte Mädchen an der Kette. Ich sah aus der Ferne, wie Targo bezahlt wurde und die Mädchen ablieferte.
Zweimal machten wir bei Palisadendörfern Station, in denen Boskzüchter wohnten. Diese Aufenthalte gefielen mir, denn dabei gab es frische, warme Boskmilch, und wir hatten eine Nacht lang ein Dach über dem Kopf, auch wenn es nur aus trockenem Gras bestand. Die Dorfb e wohner streuten uns immer frisches Stroh in die Hütte, in der wir für die Nacht angekettet wurden. Es roch frisch und war trocken. Ich legte mich gern darauf schlafen, ein herrliches Gefühl nach der harten, klammen Plane, die auf die rohen Bohlen des Wagens gebreitet wurde.
Ute und Inge – besonders Ute – waren geduldige Lehrmeister. Jeden Tag übten sie stundenlang mit mir die goreanische Sprache, und natürlich hörte ich nichts als diese Sprache. Ich stellte bald fest, daß ich Goreanisch sprach, ohne darüber nachzudenken. Ich lernte wie ein Kind, das keine vergleichende Sprache kennt. So lernte ich das Goreanische auf direktem Weg, fließend, nicht als Architektur grammatischer Fälle und Serie von V o kabellisten, in denen bekannte Begriffe den unbekannten Worten gegenüberstanden. Ute und Inge, die das Engl i sche nicht kannten, hätten mir keine abstrakten Übertr a gungen und Vergleiche klarmachen können, und so ha t ten sie keine andere Wahl, als mir ihre lebendige Sprache beizubringen, in der täglichen Praxis, handgreiflich wie ein Werkzeug, ausdrucksvoll und schön wie Blumen und Wolken. Es dauerte nicht lange, bis ich feststellte, daß ich streckenweise schon goreanisch dachte. Und knapp zehn Tage nach dem Beginn meines Unterrichts hatte ich einen ersten Traum, in dem jemand mit mir verständl i ches Goreanisch sprach und ich spontan, ohne nachz u denken, in derselben Sprache antwortete. Interessante r weise handelte es sich um einen Traum, in dem es mir gelang, eine Süßigkeit zu stehlen und Lana die Schuld zuzuschieben, so daß sie dafür geschlagen wurde. Mir machte der Traum Spaß, aber dann hatte es den A n schein, als wollte sich Targo mit der Peitsche auch um mich kümmern. Ich erwachte im Wagen, sicher angeke t tet. Es regnete draußen, und ich hörte die Tropfen auf die rote Plane über unseren Köpfen prasseln und die ruhigen Atemzüge der schlafenden Mädchen neben mir. Ich lauschte einen Augenblick lang und schlief bald wieder ein.
Zuerst war meine Grammatik nicht
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