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GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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besonders gut, a ber Inge half mir. Nach einiger Zeit vermochte ich sogar gewisse Unterschiede in den Dialekten der Mädchen und der Wächter festzustellen. Mein Vokabular weitete sich langsam aus, so daß ich nach wenigen intensiven St u dientagen ein ganz passables Goreanisch sprach. Natü r lich hatte ich einen besonderen Grund für meine A n strengungen – ich wollte mich mit Menschen in Verbi n dung setzen können, die mich zur Erde zurückbringen konnten. Ich war sicher, daß sich mit meinem irdischen Vermögen so etwas arrangieren ließ.
    Einmal bemerkte ich zu Inge, daß Ute offenbar rege l mäßig gewisse grammatische Fehler mache.
    »Ja«, sagte Inge nüchtern, »sie stammt eben von L e derarbeitern ab.«
    »Ich möchte das Goreanisch einer hohen Kaste erle r nen«, sagte ich.
    »Aber du bist eine Barbarin«, wandte Inge ein.
    In diesem Augenblick hörten wir draußen einen Wäc h ter rufen. »Ein Prunkzug!«
    »Er begleitet eine freie Frau!« rief ein anderer Mann.
    Ich hörte Targo rufen: »Sklaven vor!«
    Ich war aufgeregt. Ich hatte noch nie eine freie gore a nische Frau gesehen. Hastig wurden wir bei den Wagen aufgestellt. Dabei verdrehten wir uns die Hälse und sahen einen großen flachen Wagen, von vier riesigen, herrlich gepflegten schwarzen Bosks gezogen.
    Auf dem Wagen saß eine Frau – unter einem mit Fra n sen behangenen seidenen Sonnenschirm. Der Wagen wurde von etwa vierzig Kriegern flankiert, zwanzig auf jeder Seite.
    Wir hörten die Glocken am Geschirr der Bosks schon von weitem. Der Wagen würde ziemlich nahe vorbe i kommen. Targo war ins Freie getreten und ging dem G e spann entgegen.
    »Kniet nieder«, befahl ein Wächter.
    Wir gehorchten, und ich sah zu, wie der niedrige W a gen näherkam.
    Die Frau saß hochaufgerichtet auf ihrem Stuhl, in kostbare farbige Stoffe gehüllt, für die man allein mehr e re Sklavenmädchen hätte kaufen können. Sie war übe r dies verschleiert.
    Der Wagen hielt wenige Meter von uns entfernt. B e fehlsgemäß senkten wir die Köpfe.
    Ich begriff plötzlich, daß ich anders war als diese Frau. Zum erstenmal in meinem Leben begriff ich die überwältigende Wirklichkeit sozialer Unterschiede. Hier im Gras der goreanischen Steppe kniend verstand ich, wie mein Reichtum eine besondere Aura um mich g e schaffen hatte, die geringere Menschen dazu zwang, mich zu respektieren und zur Seite zu treten, wenn ich vorbeigehen wollte. Wie selbstverständlich hatte ich mich zwischen ihnen bewegt, besser gestellt, überlegen, arrogant. Ja, ich war ihnen überlegen gewesen. Aber nun war ich nicht mehr auf meiner Welt.
    »Heb den Kopf, Kind«, sagte eine Frauenstimme. Ich gehorchte.
    Sie war nicht älter als ich, nannte mich aber Kind.
    »Eine Barbarin«, lächelte die Frau. »Wie amüsant!«
    »Ich habe sie in der Steppe aufgelesen«, beeilte sich Targo zu versichern. Er schien damit sagen zu wollen, daß meine Gegenwart an seiner Kette nicht seinem G e schmack, sondern dem Zufall zuzuschreiben war.
    Nach einer Weile begannen die Boskglocken wieder zu läuten, Räder knarrten, Targo verbeugte sich tief und trat zurück, und der Wagen rollte weiter.
    Als die Karawane vorbei war, richtete sich Targo auf. Er trug einen seltsam zufriedenen Gesichtsausdruck zur Schau; offenbar freute er sich über irgend etwas.
    »In die Wagen«, befahl er.
    »Wer war das?« fragte der einäugige Wächter intere s siert.
    »Diese Dame war Rena aus Lydius«, bemerkte Targo, »von den Hausbauern.«
    Wieder wurde ich mit den anderen Mädchen im W a gen festgekettet.
    An diesem Abend schlugen wir frühzeitig unser Lager an einem kleinen Fluß auf. Die Mädchen gingen unter Bewachung verschiedenen Aufgaben nach. Sie versor g ten die Bosks, reinigten die Wagen, holten Wasser und sammelten Holz für das Feuer. Manchmal durften sie auch kochen. Ute und ich wurden zum Beerenpflücken losgeschickt. Das war keine leichte Aufgabe, und ich stahl Beeren aus Utes Eimer, so daß ich zuerst fertig war. Außerdem naschte ich von unserer Ernte, was verboten war; ich gab mir aber Mühe, keine verräterischen Ze i chen auf Lippen oder Kinn zu hinterlassen.
    Als wir ins Lager zurückkehrten, war es fast dunkel. Zu meiner Überraschung glühten zwei Eisen im Lage r feuer, das besonders hoch aufloderte.
    Nach dem Essen durften wir neben den Wagen im Gras sitzen. Es war ein ruhiger Abend, und aus irgende i nem Grund sprachen die Mädchen kaum.
    Plötzlich sprangen die Wächter auf und griffen nach ihren Speeren.
    Zwei

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