GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
Mädchen entspannten sich sichtlich. Ich verstand nicht, was hier vorging.
Mir war elend zumute. Mit einem Schmerzensschrei quittierte ich den Hieb eines Astes, der mir überraschend gegen den Bauch peitschte. Das Mädchen, das mich füh r te, zog brutal die Schlinge zusammen. »Ruhe, Kajira!« zischte sie.
Bei diesen stolzen, freien Frauen galt eine Kajira nichts. Ich war anders als sie.
Verna hatte gesagt, ein Mann habe mich gekauft. Ich wurde ihm gebracht, ihm, meinem Herrn. Wer mochte es sein?
Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die Turbäume. Es war ein atemberaubender Anblick.
Die Mädchen blieben stehen.
Ich sah mich um. Die Wälder der nördlichen gemäßi g ten Zonen Gors sind eigenständige Ländereien, bedecken sie doch Hunderttausende von Quadratpasang. Sie en t halten zahlreiche Baumarten und unterscheiden sich in den verschiedenen Gegenden sehr voneinander. Der b e kannteste Baum dieser Wälder ist der rötliche Turbaum, der in gewissen Abarten eine Größe von über sechzig Metern erreicht. Es ist unbekannt, wie weit sich die Wä l der erstrecken, durchaus denkbar, daß sie die Landfl ä chen des Planeten voneinander abgrenzen. Sie beginnen im Westen nahe der Küste des Thassa, des Meeres. Wie weit sie nach Osten reichen, hat nie ein Mensch e r forscht. Man weiß nur, daß sie sich über die nördlichsten Erhebungen der Thentisberge hinaus erstrecken.
Wir befanden uns nun zwischen gewaltigen Turbä u men. Hoch über mir sah ich die Äste, die ein dichtes Dach bildeten. Der Waldboden war fast kahl. Zwischen den nackten, weit voneinander entfernt stehenden Bä u men lag nur ein dünner Laubteppich.
Ich sah, daß zwei Mädchen immer wieder zu den Monden emporblickten, die von Zeit zu Zeit durch das Laubdach zu sehen waren. Sie hatten den Mund geöffnet und die Fäuste geballt. Ein seltsamer Schmerz schien in ihren Augen zu stehen.
»Verna«, sagte eine mahnend.
»Also gut«, sagte die Anführerin gereizt. »Zum Kreis mit euch.«
Die Mädchen machten kehrt und eilten durch den Wald davon.
Verna trat neben mich und musterte mich eine Weile im Mondlicht. Ich senkte den Blick.
»Ja«, sagte sie schließlich. »Du bist eine hübsche kle i ne Kajira.« Zu meiner Überraschung löste sie die Schli n ge um meinen Hals und sagte: »Du folgst den anderen und kommst dort zu einer Lichtung. Darauf steht ein Pfosten. Bei dem wartest du.«
Verna sah mir nach, wie ich durch den Wald d a vonschritt.
Nach hundert Metern erreichte ich eine Lichtung. Sie maß etwa dreißig Meter im Durchmesser und war von weichem Gras bewachsen. Über der Lichtung standen bleich die drei goreanischen Monde.
Vernas Mädchen standen schweigend am Rand des Kreises. Sie schienen seltsam unruhig zu sein. Einige hatten die Augen geschlossen und die Fäuste geballt. Ihre Waffen hatten sie abgelegt.
Am Rand der Lichtung entdeckte ich den Pfahl. Er war etwa zwei Meter hoch. Verna, die mir gefolgt war, fesselte mich mit einer kurzen Schnur daran.
Im nächsten Augenblick sprang eines der Mädchen in die Mitte der Lichtung. Sie hatte blondes Haar und den Kopf gesenkt und bebte am ganzen Leibe. Dann warf sie stöhnend den Kopf zurück, hob die Hände, als wollte sie nach den goreanischen Monden greifen. Die anderen Mädchen reagierten wimmernd auf ihre Bewegungen, hoben die Arme, wankten auf die Lichtung hinaus. Das erste Mädchen begann sich schreiend zu winden, tanzte stampfend über die Lichtung. Nacheinander fielen die Mädchen in das unheimliche Schauspiel ein. Stampfend, sich drehend, aufschreiend, stöhnend, nach den Monden greifend tanzten sie.
Schließlich stand nur noch Verna am Rande des Kre i ses, die Anführerin der Gruppe, stolz und überlegen.
Das erste Mädchen warf den Kopf in den Nacken, entledigte sich ihres Fells. Dann bemerkte ich zum er s tenmal in der Mitte des Kreises vier kleine Pfosten, etwa dreißig Zentimeter lang, dunkel im Gras. Sie bildeten ein kleines Viereck. Ich erschauderte. Sie waren eing e kerbt, so daß Fesseln nicht davon abrutschen konnten. Das erste Mädchen begann vor dem Viereck zu tanzen.
Ich blickte zum Himmel auf. Die drei Monde wirkten riesig.
Ein zweites Mädchen folgte dem Beispiel des ersten. Ich wandte den Blick ab, so entsetzt war ich von dem barbarischen Schauspiel.
Plötzlich stürzte sich auch Verna in den Kreis der Tanzenden, warf ihre Waffen fort und stimmte in die g e quälten, wilden Schreie ein. Die Mädchen warfen sich auf den Rücken und lagen da, sich
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