GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
windend, die Augen hilflos auf die grellen Monde gerichtet.
Unwillkürlich begann auch ich an meinen Fesseln zu zerren, von einer unerklärlichen Sehnsucht gepackt. Ich begann mich zu winden, ich wollte frei sein, ich wollte mit diesen Mädchen tanzen.
Aber nein, ich war nicht wie sie! »Kajirae!« kreischte ich sie an. »Sklaven! Sklaven!«
Es war keine Angst in meiner Stimme, sondern fast hysterischer Triumph. Immer wieder schrie ich sie an, denn ich kannte mich nun besser als sie! Ich war ihnen überlegen!
Doch sie kümmerten sich nicht um mich.
Endlich beruhigten sich die Mädchen und zogen sich eine nach der anderen wieder an. Von Verna geführt, umstellten sie den Pfosten, an dem ich aufrecht wart e te.
»Mir will scheinen«, sagte ich leise, »daß sich eure Körper wie die von Sklavenmädchen bewegten.«
Verna schlug mich mit aller Kraft ins Gesicht, meine Wange brannte wie Feuer. Sie sah mich an. »Wir sind Frauen«, sagte sie lakonisch.
»Bringen wir sie um«, schlug eins der Mädchen vor.
»Nein«, erwiderte Verna und sah sich um. »Wir ma r schieren weiter.«
Das Mädchen, das sich schon vorher um mich g e kümmert hatte, löste meine Fesseln und schob mich vor sich her. Ich lächelte sie an. Sie schwieg, wandte sich aber wütend ab. Vernas Gruppe setzte ihren Marsch fort.
Die Anführerin hob plötzlich die Hand.
»Sleen«, flüsterte sie.
Die Mädchen sahen sich um.
Ich fragte mich besorgt, ob es sich um dasselbe Tier handelte, das wir schon vorhin bemerkt hatten, ob es uns verfolgte. Auch die Mädchen schienen nervös zu werden. Sie schwiegen und atmeten kaum.
»Ist er noch da?« fragte jemand.
»Ja«, sagte Verna und deutete auf eine Stelle rechts vor der Gruppe. »In dieser Richtung«, fuhr sie fort. Ich sah nur die Schwärze der Bäume. Wir rührten uns nicht.
Nach einer Weile sagte Verna: »Der Sleen ist fort. Wir marschieren weiter.«
Ich wurde an der Würgeschlinge in die Dunkelheit g e zerrt.
Nach etwa einer Stunde erreichten wir eine Lichtung, auf der eine kleine Hütte stand, mit einer Tür und einem ei n zelnen Fenster. Drinnen leuchtete eine Lampe.
Ich wurde zur Tür geführt.
»Knie nieder«, befahl Verna, und ich gehorchte.
Ich war nervös. Dies mußte das Haus des Mannes sein, der mich gekauft hatte.
Aber kein Laut drang aus der Hütte.
Verna nahm einen Lederbeutel von einem Haken an der Hüttenwand und hockte sich auf den Boden; die Mädchen umringten sie. Sie schüttete den Inhalt des Be u tels auf den Boden. Er enthielt stählerne Pfeilspitzen. Verna zählte sie im Licht des Mondes. Es waren hundert Pfeilspitzen.
Verna gab jedem ihrer Mädchen sechs Spitzen. Zehn behielt sie für sich. Die Mädchen verstauten ihren Schatz in den Gürtelbeuteln.
Ich starrte sie kopfschüttelnd an; ich traute meinen Augen nicht. War es möglich, daß das mein Preis war, daß ich für hundert Pfeilspitzen einen neuen Besitzer g e funden hatte?
Verna machte eine herrische Kopfbewegung. »Hinter der Tür wartet dein Herr!«
Ich wandte mich um. »Hundert Pfeilspitzen ist nicht genug!«
sagte ich, verblüfft über mich selbst, daß ich den Mut zu diesen Worten aufbrachte.
»Mehr bist du ihm nicht wert«, erwiderte Verna und musterte mich von oben herab. »Ich selbst hätte nicht soviel für dich bezahlt.«
Die Mädchen lachten.
Ich bebte vor Wut und Scham. Ich haßte mich, weil ich mich nicht besser beherrschte.
Aber ich wußte, wie ich weiterkommen würde. Ich würde es schlau anstellen. Ich war intelligent. Ich konnte Pläne schmieden und mich durchmogeln. Ich konnte hübsch lächeln und erreichen, was ich haben wollte. Als Sklavin standen mir allerlei Mittel zur Verfügung, mir das Leben so angenehm wie möglich zu machen.
Aber nur hundert Pfeilspitzen! Das tat weh.
Die Tür zur Hütte ging auf.
Von plötzlichem Entsetzen gepackt, fuhr ich herum und spürte Vernas Speerspitze im Rücken.
»Tritt ein«, sagte sie.
Ich gehorchte, und die Tür fiel hinter mir ins Schloß, zwei Riegel wurden vorgeschoben, versperrten mir den Rückweg.
Ich drehte mich um, warf den Kopf in den Nacken und – schrie von Entsetzen gepackt auf.
10
Das großäugige Pelzwesen blinzelte mich an.
»Hab keine Angst«, sagte eine Stimme.
Das Tier war mit einem kräftigen Lederband an einer starken Kette festgemacht.
Ich preßte mich mit dem Rücken an die Hüttenwand. Ich spürte die rauhen Bretter an meinen Fingerspitzen. Ich konnte kaum atmen.
Das Ungeheuer betrachtete mich
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