GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
dafür sorgt, daß ihre Jugend diese Reise macht, wird nach den Worten der Wissenden vom Unheil heimgesucht.
Ute war zu einer Reisegruppe gestoßen, die von den Wissenden zusammengestellt wurde. Und sie bekam das Sardargebirge zu sehen – doch nur als Sklavin.
Ihr Schiff wurde von den schwarzen Sklavenhändlern aus Schendi aufgebracht. Sie und andere wurden verkauft und in Sklavenwagen zum Sardargebirge geschafft, wo sie auf dem großen Frühlingsjahrmarkt des En'Kara ve r kauft wurde. Als sie auf dem Block stand und angeboten wurde, sah sie über dem gewaltigen Palisadenzaun die Gipfel des Sardargebirges.
Vier Jahre lang wanderte Ute, als Schönheit geschätzt, von einem Herrn zum anderen, von Stadt zu Stadt.
Dann wurde sie wieder einmal am Sardargebirge ve r kauft, um Schulden ihres Herrn auszugleichen. Und hier wurde sie von Barus aus der Kaste der Lederarbeiter e r worben. Sie hatte viele Herren gehabt, doch nur diesen Herrn geliebt. Dabei hatte sie den Fehler gemacht, ihn einmal ihrem Willen unterwerfen zu wollen.
Zu ihrem Entsetzen hatte er sie daraufhin verkauft.
Mir gegenüber erwähnte sie diesen Mann nie – doch ab und zu rief sie seinen Namen im Schlaf.
»Warum kehrst du nicht nach Teletus zurück?« fragte ich Ute. Der Gedanke, in einem Dorf zu leben, gefiel mir ganz und gar nicht. Und in Teletus war sie doch zur fre i en Frau gemacht und adoptiert worden.
»Oh«, sagte Ute beiläufig. »Ich kann nicht schwi m men und mir bestimmt auch keine Überfahrt kaufen – der Kapitän würde mich sofort versklaven.«
Und damit hatte sie sicher nicht so unrecht.
»Außerdem kann es sein, daß meine Adoptiveltern nicht mehr auf der Insel wohnen.«
»Aber vielleicht haben wir Glück!« rief ich. Wenn ich schon bei Ute blieb, lebte ich doch lieber auf einer Au s tauschinsel, die wenigstens einigermaßen zivilisiert war, als in einem primitiven Kaff südlich des Vosk. Aber Ute hatte mich nur angesehen und geschrien: »Sieh mich doch an! Meine Ohren sind durchstochen!«
Ich wich zurück.
»Meine Eltern haben mich gut behandelt. Wie kann ich denn zurückkehren und sie beschämen? Sollte ich als ihre Tochter zurückkehren – mit durchstochenen O h ren?« Sie senkte den Kopf und begann zu weinen.
Also blieb es dabei, daß wir das Dorf Rarir suchen wollten.
Jetzt begann das silbrige Wesen in seinem Gefängnis hin und her zu schwimmen. Es machte mir angst. Ei n mal berührten seine kalten rauhen Schuppen meine Be i ne, und ich stieß einen Schrei aus. Und dann atmete ich erleichtert auf, denn das Tier war noch immer in der Falle.
Ohne Ute hätte ich bestimmt nicht überlebt. Ich stellte mich entsetzlich dumm und ungeschickt an. Ute jedoch wußte sich zu helfen. Sie verstand es, in der Wildnis zu leben.
Sie hatte mir gezeigt, welche Früchte wir essen kon n ten, und welche wir meiden mußten. Sie hatte die Flu ß falle gebaut und mir gezeigt, wie man aus Lederfesseln Schlingen knüpfte, die sogar für einen Tabuk stark genug waren – aber solche großen Schlingen legten wir nicht, um nicht die Jäger der Gegend auf uns aufmerksam zu machen. Die kleineren Fallen wurden leichter übersehen. Außerdem hätten wir einen Tabuk ohne Messer nicht ausweiden können. Ute hatte mir außerdem gezeigt, wie man sich einen Unterschlupf baut und wie man mit e i nem Ast Vögel und kleine Tiere erlegt. Ute lehrte mich, Eßbares zu finden, wo ich nie gesucht hätte. Besonders mochte ich eine bestimmte Sorte Wurzeln, nach denen ich graben mußte. Weniger gefielen mir dagegen die kleinen Amphibienwesen, die sie mit den Händen fing, oder die dicken grünen Insekten, die sie von der Unte r seite von Ästen und Steinen las.
»Sie sind eßbar«, versicherte sie.
Ich erschauderte und beschränkte mich auf Nüsse und Früchte und Wurzeln und Wasserwesen, die den mir ve r trauten Fischen ähnelten.
Utes verblüffendste Tat war für mich jedoch das Fe u eranzünden, das sie mit einem flachen Stück Holz, ein i gen Stöcken und etwas Lederschnur schaffte. Ich war sehr aufgeregt, als das Blatt plötzlich rauchte und eine winzige Flamme zu züngeln begann, die wir mit Blättern und Ästen nährten, bis wir ein richtiges kleines Feuer hatten, über dem wir unsere Beute braten konnten.
Seit unserer Flucht hatten wir keinen anderen Me n schen mehr zu Gesicht bekommen. Tagsüber schliefen wir in Ka-la-na-Dickichten und wanderten nachts in Richtung Südwesten.
Ute hatte eigentlich kein Feuer anmachen wollen, doch ich hatte darauf
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