GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
Tatsache, daß uns der Wächter im Stich gelassen hatte. Er war zu den Wagen gerannt.
»Es müssen über hundert sein!« rief Ute. »Leg dich hin!« Und sie zerrte mich ins Gebüsch.
Aus der Ferne beobachteten wir den Angriff auf die Karawane, sahen, wie die Tarns in vier Wellen heranfl o gen, herumgezogen wurden und die Reiter ihre Pfeile abschossen.
Die Bosks wurden losgeschnitten und stürmten in wi l der Flucht davon. Niemand machte den Versuch, die Wagen zu einem Verteidigungsring zusammenzufahren – er nützt ohnehin nur wenig, wenn der Angriff aus der Luft kommt. Die Männer bemühten sich aber, die Wagen eng zusammenzuschieben, damit sie sich unter den Fah r zeugen bewegen konnten.
In vielen Wagen saßen noch angekettet die Mädchen, die laut zu schreien begannen. Ein paar Männer zerrten die blau-gelben Planen zur Seite, damit die Sklavinnen von den Angreifern gesehen wurden. So dienten sie den Verteid i gern als Schutz, denn die Räuber hatten es auf die Mädchen abgesehen. Wenn sie also ihre Beute nicht vernichten wollten, durften sie nicht blindlings drauflos schießen.
Die letzte Formation der Tarnkämpfer schlug zu und zog sich wieder zurück.
»Der Angriff ist vorbei«, sagte ich.
»Sie werden jetzt Feuer werfen«, sagte Ute.
Ich beobachtete entsetzt, wie sich der Himmel einige Sekunden später wieder mit Tarns füllte und flammende Pfeile geflogen kamen. Die Wagen begannen zu brennen.
Ich sah, wie die Verteidiger überstürzt kreischende Mädchen losketteten. Einer Sklavin brannten die Haare. Grob wurde ihr der Kopf in den Sand gestoßen, damit die Flammen erlöschten.
Die ersten Tarnkämpfer landeten, sprangen von ihren Tieren und eilten zwischen den brennenden Wagen hi n durch. Leise klang das Geräusch klirrender Schwerter herüber.
»Mach mich los!« rief Ute.
Wir waren mit einer breiten Lederschnur aneinande r gefesselt, deren Knoten nicht einfach zu lösen war. Me i ne Finger hantierten daran herum. In meiner Aufregung machte ich kaum Fortschritte. Ungeduldig stieß mich Ute zur Seite und begann verzweifelt auf dem Lederband zu kauen.
Nicht alle Tarnkämpfer waren gelandet, einige wirbe l ten noch in engen Kreisen am Himmel. Ich sah Zwe i kämpfe bei den Wagen, sah einige Männer fallen.
Einer der Tarnkämpfer, der noch auf seinem Tier saß, nahm den Helm ab und wischte sich die Stirn. Er war der Anführer, den ich sogar auf diese Entfernung erkannte.
»Es ist Haakon!« rief ich. »Haakon aus Skjern!«
»Natürlich ist das Haakon aus Skjern!« rief Ute und setzte ihre Bemühungen fort.
Mehrere Wagen standen nun in Flammen. Ich sah Männer herumlaufen. Zwei Mädchen eilten über die Steppe davon.
Haakon mußte an die hundert Leute bei sich haben. Als er nach Ko-ro-ba kam, war seine Truppe nur vierzig Mann stark gewesen: er mußte also weitere Söldner a n geworben haben!
Schwertgeklirr klang herüber. Ich war außer mir.
Unter den brennenden Wagen lief plötzlich ein Du t zend Mädchen hervor, verstreuten sich in alle Richtu n gen.
»Er treibt die Mädchen davon!« rief Ute wütend und zerrte an dem Leder, das sie nicht durchbeißen konnte. Sie sah mich wütend an. »Sie haben uns noch nicht ges e hen. Wir müssen fliehen!«
Ich schüttelte den Kopf. Wohin sollten wir uns we n den?
»Du kommst mit, oder ich bringe dich um!« schrie U te.
»Ich komme ja!« willigte ich ein.
Ich sah, daß die Tarnkämpfer von den brennenden Wagen abließen und zu ihren Tarns zurückkehrten. An den Wagen und den Vorräten darin hatten sie kein Int e resse, solange der eigentliche Schatz entkam.
Targo hatte sich entschlossen, die Mädchen freizula s sen, um sich damit die Angreifer vom Halse zu schaffen. Es war eine Verzweiflungsmaßnahme, zu der er nur in höchster Not gegriffen hatte – aber er und seine Männer waren hoffnungslos in der Minderheit.
»Komm, El-in-or!« rief Ute. »Komm!«
Sie zerrte mit beiden Händen an der Leine, die uns miteinander verband, und ächzend setzte ich mich in Bewegung.
Als wir uns einmal umsahen, sahen wir fliegende Tarnkämpfer, die einzelne Mädchen jagten. Sie lenkten ihre Tiere nur wenige Zentimeter über dem Boden dahin, und oft packte der Tarn sein Opfer mit den Krallen und riß es in die Luft. Anschließend landete der Tarnkämpfer und zog das Mädchen zu sich in den Sattel. Einige hatten bereits hysterisch schluchzende Mädchen vor sich liegen. Verschiedene Angreifer stießen den rennenden Mädchen die Lanzenschäfte in den Rücken, so daß sie
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