GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
ins Gras stürzten. Wieder andere fingen die fliehenden Sklavinnen mit dem Lasso ein und mußten dazu nicht einmal abste i gen.
Es war ein entsetzlicher Anblick, und ich geriet ins Stolpern.
»Beeil dich!« rief Ute.
Ich rappelte mich wieder auf und folgte ihr ins Ung e wisse.
13
Ich stand in dem reißenden Fluß; das Wasser reichte mir bis über die Knie. Ich hatte meinen Kamisk hochgebu n den, damit er nicht naß wurde.
Mit erhobenen Händen starrte ich auf die silbrige Ge s talt, die sich im klaren Wasser drehte.
Sie näherte sich dem Zaun aus kleinen Stöcken, die Ute in das Flußbett gesteckt hatte, und scheute zurück, als sei sie verwirrt.
Meine Hände zuckten darauf zu, packten zu. Ich b e rührte das Wesen. Wasser wurde aufgewühlt. Mit einem Schrei des Ekels zog ich die Hände zurück. Der glitzer n de Körper schoß durchs Wasser.
Ich richtete mich wieder auf. So leicht entkam mir das Wesen nicht. Es befand sich in Utes Stockfalle, die aus zwei Teilen bestand. Der erste, einige Meter flußabwärts, hatte die Form eines flußabwärts zeigenden ›V‹. Hier konnte ein Fisch leicht eindringen, ohne aber so schnell den Ausgang wiederzufinden. Der zweite Teil war eine gekurvte Stockwand, die die Falle völlig abschloß.
Ute war beim Jagen. Sie hatte an verschiedenen Ste l len Schlingen ausgelegt und dazu den Lederriemen b e nutzt, mit dem wir aneinandergefesselt gewesen waren.
Wieder näherte ich mich dem silbrigen Körper in der Falle.
Ute und ich waren entkommen – was mich doch sehr überrascht hatte. Wir waren ziemlich weit von den W a gen entfernt gewesen – und es war sicher dieser Tatsache und der allgemeinen Verwirrung zuzuschreiben, daß uns niemand bemerkt hatte.
Wir waren etwa eine Ahn lang gerannt, bis wir den Rand eines großen Ka-la-na-Dickichts erreichten. Hier hatten wir uns ins Gras geworfen.
»Ute, ich habe Angst!« hatte ich geflüstert.
»Verstehst du nicht?« erwiderte sie mit blitzenden Augen. »Wir sind frei!«
Ute kroch zu mir und begann mit ihren kurzen starken Fingern an den Knoten zu arbeiten, die uns fesselten. »Wir brauchen das Leder«, sagte sie, als sie den Knoten gelöst hatte.
»Was können wir machen, Ute?« fragte ich nervös.
Sie rollte das breite Lederband zusammen, legte es sich über die Schulter und stand auf. »Komm«, sagte sie. »Wir müssen tiefer ins Dickicht.«
»Ich kann nicht laufen«, sagte ich. »Ich bin zu müde.«
»Leb wohl, El-in-or«, sagte sie, machte kehrt und marschierte davon.
Als ich ihr nachschrie, drehte sie sich nicht einmal um.
Da war ich aufgesprungen und ihr nachgeeilt. »Ute, nimm mich mit!« flehte ich.
Meine Hände lauerten über dem silbrigen Fischkörper im Wasser. Und wieder packte ich zu. Diesmal erwischte ich das Wesen, das sich kraftvoll zwischen meinen Fi n gern wand. Ein schreckliches Gefühl! Mit heftigem Schwanzschlag machte es sich frei und huschte flußa b wärts davon, wo es jedoch auf die Stockwand stieß und reglos im Wasser verharrte.
Ich wich zurück, näherte mich dem offenen Ende des ›V‹. Ich konnte zumindest dafür sorgen, daß das Ding in der Falle blieb.
Wir waren nun schon fünf Tage unterwegs. Wir hatten uns tagsüber im Ka-la-na-Dickicht aufgehalten und w a ren nachts über die Steppe gewandert. Ute hatte die sü d westliche Richtung eingeschlagen. Das winzige Dorf R a rir, in dem sie geboren war, lag südlich des Vosk nahe der Thassaküste.
»Warum möchtest du dorthin?« hatte ich gefragt.
Sie war als kleines Mädchen aus dem Dorf entführt worden. Ihre Eltern waren ein Jahr vorher wilden Larls zum Opfer gefallen. Ute war ein Abkömmling der Lede r arbeiter; ihr Vater hatte dieser Kaste angehört.
»Ich will ja eigentlich gar nicht dorthin«, erwiderte Ute. »Aber wohin soll man sich sonst wenden? In me i nem Dorf macht man mich wenigstens nicht zur Skl a vin.«
Im Alter von zwölf Jahren war Ute von einem Lede r arbeiter erworben worden, der auf der Austauschinsel wohnte, die von den Kaufleuten von Teletus unterhalten wurde. Er und seine Gefährtin hatten Ute befreit und sie mit der Arbeit der Lederarbeiter vertraut gemacht.
An ihrem neunzehnten Geburtstag waren Mitglieder der Kaste der Wissenden ins Haus gekommen und hatten angeregt, daß sie nun die Reise in das Sardargebirge u n ternehmen müsse, die nach den Lehren der Kaste der Wissenden jedem Goreaner unter fünfundzwanzig o b liegt – eine Pflicht, die er gegenüber den Priesterkönigen hat. Eine Stadt, die nicht
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