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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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freie Inseln genannt, wie auch Teletus, die angeblich der Heimathafen meiner Tesephone war. Im Verlauf meiner Reisen hatte ich drei Inseln dieser Art kennengelernt – Tabor, Teletus und Scagnar im Norden, vor Torvaldsland gelegen. Dabei wird auf Tabor und Teletus besonders strikt regiert, was eine gewisse Beeinträchtigung des Geschäfts bedeutet. In Lydius jedoch werden die Gesetze großzügig gehandhabt. Die meisten Häfen und Inseln stehen allerdings nicht unter der Kontrolle von Kaufleuten, sondern unter der von Magistraten, die durch Stadträte bestimmt werden. In Port Kar wacht über die Hafeneinrichtungen ein Komitee aus vier Magistraten, das Hafenkonsortium, das direkt dem Kapitänsrat untersteht. Dieser Rat ist seit dem Untergang der verfeindeten Ubars die höchste Macht in der Stadt.
    Der Vertreter der Kaufmannskaste, der uns im Hafen von Lydius empfing, lächelte, als er meine Angaben notierte. Vermutlich glaubte er mir nicht. Er hatte sich meine Leute angeschaut, die ja auch wirklich nicht wie Handelsruderer aussahen.
    Wir lagen neben einem mittelgroßen Rammschiff aus Tyros, dessen Masten gelb gestrichen waren. Ein Schiffsmaat beugte sich zu uns herüber. »Wie ich höre, seid ihr aus Tabor!« sagte er.
    »Ja!« erwiderte ich.
    »Wir kommen aus Turia«, rief er herüber.
    Ich lächelte. Turia ist eine Stadt im tiefen Süden. Sie liegt im Land der Wagenvölker und ist Tausende von Pasang von der Küste entfernt. Er hätte ebensogut Tor als Heimatstadt angeben können, eine Oasisstadt südöstlich von Ar.
    Ich grüßte ihn mit einer Handbewegung und wandte mich ab.
    Rim, Thurnock und ich drängten uns weiter durch die Menge.
    Wir kamen an großen Warenstapeln vorbei, die später auf Barken verladen und nach Laura gebracht werden sollten – Werkzeuge, Metalle, Stoffe. Auch sahen wir Waren, die von Laura gekommen waren und für andere Ziele bestimmt waren – vor allen Dingen Felle aller Art. Wir kamen an befestigten Lagerhäusern vorbei, deren Flächen an verschiedene Kaufleute vermietet waren. Hier wurden Juwelen und Gold, kostbare Weine, Parfums und Gewürze gestapelt, wertvolle Waren, die man nicht unbewacht im Freien lagern konnte.
    Ich dachte an das Mädchen, das mich vorhin angerempelt hatte. Irgend etwas an ihr war mir aufgefallen, doch ich wußte immer noch nicht, was es war.
    Es war inzwischen fast Mittag.
    »Kehren wir in eine Pagataverne ein«, schlug ich vor.
    »Einverstanden«, sagte Thurnock. »Ich habe Hunger.«
    Wir lachten und suchten ein Lokal auf, das nicht zu überfüllt war. Ich war in guter Stimmung, denn ich glaubte zuversichtlich, daß ich Talena finden würde. Wir wählten einen Tisch im Hintergrund der Taverne, von dem aus wir alles gut überblicken konnten. Eine füllige junge Tänzerin erfreute die Gäste. Eine dunkelhaarige Sklavin in gelbem Seidengewand, eine Pagasklavin, erschien neben uns. »Paga, ihr Herren?« fragte sie.
    »Für drei«, sagte ich großzügig. »Und bring uns Brot, Boskfleisch und Weintrauben.«
    »Jawohl, Herr.«
    Die Musiker spielten recht gut. Ich griff nach meinem Beutel, um ihnen eine goldene Tarnmünze zuzuwerfen.
    »Was ist los?« fragte Thurnock.
    Ich hob verblüfft die Schnur des abgeschnittenen Geldbeutels und sah etwas einfältig Rim und Thurnock an. Dann begannen wir zu lachen.
    »Das Mädchen!« sagte ich. »Die Schwarzhaarige, die mich in der Menge angerempelt hat!«
    Rim nickte.
    Ich nickte anerkennend. Die Kleine mußte sehr geschickt und schnell gearbeitet haben. Eine geübte Diebin. Erst jetzt merkte ich, daß sie mich beraubt hatte.
    »Hoffentlich ist wenigstens deine Börse noch da«, sagte ich zu Thurnock.
    Er griff hastig an seinen Gürtel und grinste. »Alles in Ordnung. Wir können essen.«
    Und das taten wir.
    Während der Mahlzeit hob ich plötzlich den Kopf. »Das war es!« rief ich und lachte.
    »Was ist los?« fragte Thurnock mit vollem Mund.
    »Eben ist mir eingefallen, was mit dem Mädchen war, das mir den Beutel gestohlen hat«, sagte ich. »Die ganze Zeit versuchte ich mich daran zu erinnern. Ihr Ohr hatte eine Kerbe.«
    Rim und Thurnock lachten. »Eine verurteilte Diebin!« sagte Thurnock und griff nach seinem Pagakelch.
    »Eine sehr geschickte Diebin, das muß ich sagen.«
    Ich bewundere Talent und Tüchtigkeit anderer Menschen – die Kunst des Lederarbeiters mit seiner Nadel, die kräftigen, formenden Hände des Töpfers, den Umgang des Weinbauern mit seinen Reben, die Geschicklichkeit des Kriegers mit seinen Waffen.

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