GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go
Galeere mit einer Kiellänge von hundertundzehn goreanischen Fuß und einer Breite von etwa zwölf goreanischen Fuß. An Bord befanden sich etwa neunzig Ruderer – freie Männer, denn die Rhoda war ein Rammschiff, eine Kriegsgaleere. Ihre Mannschaft mochte außer den Ruderern und den Offizieren zehn Mann betragen. Wie die meisten goreanischen Kriegsgaleeren hatte sie nur einen einzigen Mast. Wie viele Männer sich unter Deck versteckt gehalten hatten, wußte ich nicht. Nach den Plänen zu urteilen, die ich hinter der Fahrt der Rhoda vermutete, hatte sie wahrscheinlich über hundert Mann unter Deck, sicher geübte Krieger.
Ich bin sicher, daß die Gefangennahme Bosks zu den Zielen der Expedition gehörte, doch ich vermute, daß ein Admiral aus Port Kar, den Tyros noch in schlechter Erinnerung hatte, nicht der einzige oder wichtigste Grund für die Reise war.
In den Wäldern lockte größere Beute.
Tyros und Ar sind seit vielen Jahren verfeindet. Es war zu befürchten, daß sich Marlenus zum erstenmal in seinem Leben verrechnet hatte.
Ich wandte mich an ein anderes Mädchen, eine schwarzhaarige, schlanke Schönheit. »Wie viele Männer haben die Tyrer mitgebracht?«
Sie zitterte. »Ich weiß es nicht genau.«
»Zweihundert?« fragte ich.
»Ja, mindestens zweihundert.«
»Das Schiff, das hier war«, sagte ich, »die Tesephone , wurde sie von einer Prisenmannschaft flußabwärts geführt?«
»Ja.«
»Mit wie vielen Männern?«
»Fünfzig, glaube ich.«
Die Tesephone hatte vierzig Ruder. Damit war jedes Ruder bemannt, und es blieben noch Männer übrig.
»Was ist aus meinen Männern und Sklavinnen geworden?«
»Die Männer«, erwiderte sie, »wurden im Laderaum der Tesephone angekettet – nur einer nicht, der den Streifen der Panthermädchen trug. Die vier Sklavinnen und der Mann wurden mit der Mehrzahl der Tyrer in den Wald geführt.«
»Was war das Ziel der Tesephone? «
»Laura.«
»Und von dort?«
»In Laura trifft sie mit der Rhoda zusammen, und die beiden Schiffe fahren weiter nach Lydius und von dort nach Norden zu einer Austauschstelle.«
»Was hat man dort vor?«
»Es geht um Sklaven.«
»Was für Sklaven?« fragte ich und umfaßte schmerzhaft ihre Arme. »Sprich schnell.«
»Marlenus aus Ar und sein Gefolge!«
Ich wandte mich ab.
Die Tesephone , in deren Laderaum der Großteil meiner Männer angekettet war, sollte in Laura mit der Rhoda zusammentreffen. Die beiden Schiffe wollten dann nach Lydius und von dort zu einer Austauschstelle an der Küste des Thassa nördlich von Lydius fahren. Die Mehrzahl der Angreifer war jedoch in den Wald marschiert – wahrscheinlich, um Marlenus' Lager zu überfallen. Sie hatten Rim und die vier Sklavinnen mitgenommen. Ihre Wahl war sicher auf Rim gefallen, weil sie ihn aus Laura als einen meiner Offiziere kannten. Mein zweiter Offizier war den Tyrern offenbar nicht verraten worden, so daß Thurnock jetzt als vermeintlich einfacher Seemann im Laderaum der Tesephone gefangen sein mußte. Es mochte von Vorteil sein, daß meine Leute einen Offizier in ihrer Mitte hatten. Auf Gor und anderswo ist es üblich, Offiziere und Mannschaften zu trennen, damit die Gefangenen nicht einig und zielstrebig handeln können. Die Mädchen wurden mit nach Norden genommen, weil sie hübsch waren. Die Wanderung durch den Wald zur Austauschstelle war lang. Rim, Grenna, Sheera, Tina und Cara befanden sich also bei den Angreifern.
Ich stand am Flußufer und betrachtete die Überreste meines Lagers. Ich sah die lange Kerbe im Sand, wo der Kiel der Tesephone ins Wasser gezerrt worden war, und ballte in ohnmächtiger Wut die Fäuste.
Eine Prisenmannschaft von etwa fünfzig Tyrern war an Bord der Tesephone . Die eigentliche Mannschaft der Rhoda , die jetzt sicher nicht mehr komplett war, mochte etwa hundert betragen haben. Die Sklavin, die ich eben befragt hatte, schätzte die Kampfstärke der Tyrer auf etwa zweihundert Mann. So nahm ich an, daß sich gut hundertundfünfzig Krieger dem Lager des Marlenus näherten. Sie hatten elf Männer hier zurückgelassen, um etwaige Nachzügler aufzugreifen. Doch anscheinend hatten sie mit niemandem gerechnet, denn sie waren sehr unvorsichtig vorgegangen.
Ich wandte mich an die Sklavinnen, die niedergeschlagen im Sand hockten.
»Ihr habt bei einem Angriff mitgewirkt, dem meine Männer zum Opfer gefallen sind. Ohne euch wäre der Plan fehlgeschlagen.«
»Hab Mitleid, Herr!« flüsterte eins der Mädchen.
»Wer von euch ist ein
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