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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zuerst den letzten seiner Angreifer, dann den vorletzten und so weiter. Auf diese Weise hebt man sich die leichtesten Ziele bis zuletzt auf. Außerdem haben die vorstürmenden Tiere keine Ahnung, daß die hinter ihnen schon nicht mehr leben. So spüren sie nichts von der Gefahr, in der sie schweben. Sie halten alles für Fehlschüsse, während ihre Artgenossen längst hinter ihnen gestorben sind.
    So war auch der Mann aus Tyros plötzlich allein.
    Mit bleichem Gesicht warf er sein Schwert in den Sand.
    »Greif an!« sagte ich.
    »Nein, nein!«
    »Das Schwert?«
    »Du bist Bosk«, flüsterte er. »Bosk aus Port Kar!«
    »Ja, der bin ich!«
    »Nein, nicht das Schwert!« flehte er. »Nein!«
    »Also das Messer?«
    »Nein!«
    »Du gewinnst deine Freiheit«, sagte ich und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Laurius, »wenn du das andere Ufer erreichst.«
    »Aber es sind Flußhaie im Wasser!« sagte er. »Und Tharlarion!«
    Ich sah ihn wortlos an.
    Er machte kehrt und eilte ins Wasser. Ich blickte ihm nach. Das Glück war nicht auf seiner Seite. Ich bemerkte eine plötzliche Bewegung im Fluß und sah in der Ferne den schmalen Kopf und die Dreiecksflosse eines Flußhais, gefolgt von vier Artgenossen.
    Ich wandte mich um und blickte am Ufer entlang. In einiger Entfernung drängten sich die Pagasklavinnen zusammen. Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie mich an.
    Ich ging auf sie zu, und sie machten schreiend kehrt und versuchten zu fliehen.
    Als ich an dem Tyrer vorbeikam, der sich noch bewegt hatte, bemerkte ich, daß er nun reglos dalag. Auch ihn hatte das Schicksal ereilt.
    Die Mädchen hatten sich mit ihren Fesseln im Unterholz verfangen. Ich packte die Schnur, die sie verband, zerrte sie heraus und führte sie ans Ufer zurück, brachte sie zu der Stelle, wo der Anführer der Tyrer ins Wasser gegangen war. Noch immer bewegten sich die Haie unruhig in der Mitte des Flusses.
    »Kniet nieder!« befahl ich, und sie gehorchten.
    Ich brachte die verschossenen Pfeile wieder an mich, ehe ich die Toten in den Fluß warf. Es handelte sich um einfache Pfeile, die sich mühelos aus der Wunde ziehen ließen.
    Schließlich säuberte ich die Pfeile und steckte sie wieder in meinen Köcher. Dann kehrte ich zu den Mädchen zurück, die mir angstvoll entgegensahen. Sie hatten bei dem Überfall auf mein Lager entscheidend mitgewirkt, sie waren Komplizen der Tyrer gewesen. Ohne sie hätte der Plan nicht gelingen können.
    Sie würden mir sagen, was sie wußten.
    »Berichtet mir«, sagte ich, »was in diesem Lager geschehen ist, und sagt mir, was ihr über die Aktionen und Pläne der Tyrer wißt.«
    »Wir haben keine Ahnung«, sagte eines der Mädchen. »Wir sind nur Sklavinnen.«
    Doch das glaubte ich nicht. Beim Bedienen der Männer hatten sie sicher viel gehört.
    »Ich wünsche, daß ihr mir alles sagt.«
    »Wir wissen nichts.«
    »Glaubt ihr, daß die Männer aus Tyros euch beschützen?«
    Sie sahen sich nervös an.
    Ich ließ sie aufstehen und nahm ihnen die Fesseln ab. Dann deutete ich auf den Fluß. »Ins Wasser mit euch! Schwimmt!«
    »Nein! Nein!« riefen sie entsetzt und warfen sich vor mir in den Sand. »Hab Gnade! Wir sind doch nur Sklavinnen!«
    »Bitte, Herr!« flehte eine andere. »Töte uns nicht.«
    »Wir unterwerfen uns!« schluchzte eine dritte.
    Ich wandte mich an das dunkelhaarige Mädchen, das zuerst gesprochen hatte. »Nun erzähl mir alles.«
    »Wir waren Sklavinnen des Hesius in Laura«, sagte sie stockend. »Unser Herr traf mit Saurus, dem Kapitän der Rhoda aus Tyros, eine Vereinbarung. Wir sollten in das Lager Bosks aus Port Kar vermietet werden. Dort sollten wir Wein anbieten. Und wenn der Wein getrunken war, wollten die Männer aus Tyros das Lager stürmen.«
    »Berichte weiter.«
    »Der Plan klappte. Wir schenkten allen Männern Wein ein und heimlich auch den Sklavinnen des Lagers. Nach einer Stunde waren alle bewußtlos. Das Lager gehörte uns.«
    »Und dann?« fragte ich ein anderes der Mädchen, eine große Rothaarige.
    »Das Lager wurde angegriffen«, berichtete sie. »Die Männer und Sklavinnen wurden mühelos überwältigt. Die Lagermauer wurde eingerissen, das Lager vernichtet.«
    »Genug«, sagte ich. Vieles wurde mir nun klar – auch Dinge, von denen die Mädchen nicht berichtet hatten.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, daß die Rhoda aus Tyros nur nach Lydius und nach Laura gekommen war, um Bosk aus Port Kar gefangenzunehmen und den Leuten aus Port Kar zu schaden. Sie war eine mittelgroße

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