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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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entdeckte ich ein Panthermädchen im Zelt. Sie kniete am Boden, den Rücken zu mir. Sie hatte einen schußbereiten Bogen angelegt und suchte offenbar ein Ziel. Sie hatte sich schlafend gestellt, schien jedoch bei vollem Bewußtsein zu sein. Noch hatte sie keine Chance für einen guten, sicheren Schuß gehabt. Einen Fehlschuß durfte sie nicht riskieren. Andere Zelte und die hin und her wandernden Panthermädchen waren zwischen uns gewesen. Ich bewunderte sie. Was für eine mutige Frau! Andere waren geflohen. Sie war zurückgeblieben, um die ohnmächtigen Waldmädchen zu verteidigen.
    Natürlich war das ein Fehler gewesen.
    Von hinten umfing ich sie, und sie schrie entsetzt auf. Ich fesselte sie. »Wie heißt du?« fragte ich, als ich die Knoten auf ihrem Rücken festzog.
    »Rissia.«
    Ich schleppte sie zu den anderen Mädchen und legte sie in die Reihe.
    Dann sah ich mich wieder im Lager um. Die bewußtlosen Panthermädchen lagen nun nebeneinander im Gras.
    »Bringt die Arbeitssklavinnen zurück«, sagte ich.
    Die Pagasklavinnen trieben die vier Mädchenpaare zusammen und befestigten sie wieder an der Sklavenkette.
    Ich führte die Mädchen zur Seite, so daß sich das Ende der Sklavenkette neben dem bewußtlosen Mädchen befand und sie mühelos daran befestigt werden konnten.
    Dann machte ich mich daran, die neuen Gefangenen zu sichern. Meine Sklavenketten, die ich aus zurückgelassenen Beständen der Tyrer hatte, reichten nicht mehr aus, so daß wir Lederschnüre zu Hilfe nehmen mußten. Schließlich waren sämtliche Gefangenen gefesselt und mit ihren Nachbarn verbunden. Ich blickte an der langen Reihe entlang.
    Mira hatte vorzügliche Arbeit geleistet. Offenbar war sie zuletzt doch mit den anderen geflohen. Vielleicht hatte Hura sie noch nicht im Verdacht. Es konnte ja sein, daß sie von dem Zusatz im Wein nichts gewußt hatte. Vielleicht nahm man auch an, daß nicht der Wein, sondern etwas anderes die Betäubung hervorgerufen hatte.
    Ich musterte die Sklavinnen. Gestern abend hatte ich fünfundzwanzig weibliche Gefangene gehabt. Damit hatten die Tyrer nach meiner Rechnung ohne Hura über neunundsiebzig Panthermädchen verfügt.
    »Ein ausgezeichneter Fang«, sagte Vinca und blickte an der Reihe entlang.
    Und damit hatte sie recht. Achtundfünfzig neue Sklaven lagen an meiner Kette.
    Hura hatte, wenn ich richtig gezählt hatte, hundertundvier Mädchen gehabt. Davon blieben ihr jetzt noch einundzwanzig. Mira mitgerechnet. Die anderen vierundachtzig verschönten die Sklavenkette eines gewissen Bosk aus Port Kar, eines Kaufmanns aus der bekannten Hafenstadt.
    Als der Marsch begann, befehligte Sarus nach meiner Zählung hundertundfünfundzwanzig Tyrer. Ich hatte diese Zahl in den letzten Tagen auf sechsundfünfzig reduziert. Gestern morgen hatte Sarus einen weiteren Mann selbst umgebracht, so daß er noch fünfundfünfzig Mann hatte.
    Ich rechnete damit, daß er bald damit beginnen würde, Sklaven im Wald zurückzulassen. Vermutlich war seine Angst so groß, daß er sie nicht mal zu töten wagte.
    Zweifellos ging es ihm jetzt in erster Linie darum, das Meer zu erreichen, um dort von der Rhoda und der T e sephone aufgenommen zu werden. Notfalls würde er alle Sklaven aufgeben – natürlich mit einer Ausnahme: Marlenus aus Ar.
    Ich betrachtete die Spuren, die er und seine Kolonne hinterlassen hatten. Es wurde Zeit, daß ich ihn wieder einmal heimsuchte.
    »Die Sklavinnen haben nun lange genug geschlafen«, sagte ich zu Vinca. »Holt Wasser und weckt sie.«
    »Ja, Herr.«
    »Und dann folgt ihr mir wie in den letzten Tagen.«
    »Ja, Herr.«
    Ich verließ mein Lager und heftete mich wieder an die Fersen meiner Feinde.

18
     
     
    »Das Meer! Das Meer!« rief der Mann.
    Er stolperte aus dem Unterholz zwischen den mächtigen Waldbäumen.
    Er stand allein an der hohen Küste auf den Kieselsteinen des Strandes, eine einsame Gestalt. Er war unrasiert. Die Tunika, die einmal hellgelb gewesen war, hing zerrissen und verdreckt an seinem Körper.
    Er stolperte zum Wasser hinab, wobei er zweimal hinfiel, und erreichte schließlich den eigentlichen Sandstrand und das Treibholz und die Algen, die die Morgenflut an Land gewaschen hatte. Er taumelte ins flache Wasser, sank dort in die Knie. Im ersten Morgenwind und im frischen Salzduft des Wassers kniete er und sah zu, wie die Wellen zurückwichen und ihn auf dem glatten feuchten Sand zurückließen. Er preßte die Handflächen und die Lippen in den Sand. Als das Wasser wieder

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