Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Tyrer konnten sie jederzeit versklaven, womit sie nicht besser dran waren als die armen Mädchen, die an der Palisadenmauer des Lagers lagen. Ich warf einen Blick zu den Gefangenen hinüber und merkte mir die Stelle, wo Sheera und Verna gefesselt lagen.
    Hinter mir öffnete sich das Tor, und die beiden Männer, die sich um das Signalfeuer gekümmert hatten, wurden eingelassen. Nun schienen alle Männer Sarus' im Lager zu sein.
    Innen um die Palisadenmauer verlief kein Wachsteg.
    »Ich höre«, sagte Sarus und verschränkte die Arme. »Du willst mit mir sprechen?«
    »Richtig«, sagte ich.
    Ich musterte den Anführer der Tyrer. Er war bestimmt schnell mit dem Schwert. Er war intelligent und rücksichtslos. Seine Sprache verriet eine Herkunft aus niedriger Kaste. Er war zweifellos durch alle Ränge gelaufen, ehe er sich seine hervorragende Stellung erobert hatte – und das war in dem aristokratischen System von Tyros ungewöhnlich. Familienbande waren wichtig auf dieser Felseninsel, wie auch auf Cos. In den Insel-Ubaraten, die eine relativ stabile Bevölkerungszahl hatten, konzentrieren sich Macht und Reichtum auf wenige erfolgreiche Familien, die sich mit der Zeit zu einer Art Aristokratie aufgeschwungen haben.
    Sarus verdankte seine Position und seinen Einfluß sicher nicht der Familie, der er entstammte. Er hatte sich hochgekämpft, und das machte ihn gefährlich.
    Er erinnerte mich ein wenig an Chenbar aus Tyros, seinen Ubar, der ebenfalls von niederer Herkunft war. Vielleicht war Sarus auf Fürsprache Chenbars befördert worden. Doch soweit ich wußte, befand sich Chenbar zurzeit angekettet in einem Verlies in Port Kar. In Tyros hatte es um die Thronfolge manchen Streit gegeben. Fünf Familien hatten mit ihren Angehörigen um das Medaillon gekämpft. Ich wußte jedoch nicht, wie die Dinge zur Zeit standen.
    Bekannt war mir jedoch, daß Sarus und seine Männer zu einer wohlgeplanten Mission aufgebrochen waren, die das Ziel hatte, Marlenus aus Ar und einen gewissen Bosk aus Port Kar in ihre Gewalt zu bringen.
    Und das fand ich so interessant. Es erschien mir ungewöhnlich, daß bei ungewisser Thronfolge eine solche Expedition befohlen worden war.
    Aber dann ahnte ich die Wahrheit.
    »Ich wußte gar nicht«, sagte ich, »daß euer Chenbar aus Port Kar geflohen ist.«
    Sarus sah mich wachsam an. »Männer aus Torvaldsland haben ihm geholfen. Niemand mißtraute ihnen. Sie haben viel Geld dafür bekommen. Mit ihren Äxten kämpften sie sich zu ihm durch, schlugen seine Fesselringe aus den Steinen und brachten ihn nach Tyros. Dabei wurden viele Männer getötet. Die Flucht gelang bei Nacht. Eine Stunde nach seiner Ankunft in Tyros setzte die Rhoda unter meinem Kommando Segel und nahm Kurs auf Lydius.«
    »Und was war dein Auftrag?« wollte ich wissen.
    »Das geht dich nichts an.«
    »Wie ich sehe, hast du Sklaven errungen.«
    »Ein paar.«
    Chenbars Flucht mußte sich kurz nach meiner Abreise aus Port Kar ereignet haben.
    »Welcher Torvaldsländer hat es gewagt, in Port Kar einzudringen und Chenbar aus Tyros zu befreien?«
    »Ein Verrückter!« lachte Sarus. »Ivar Forkbeard, der berüchtigte ›Gabelbart‹.«
    »Ein Verrückter?«
    »Wer sonst?« lachte Sarus. »Es muß schon ein Verrückter sein, der einen solchen Versuch macht. Und es braucht einen Verrückten, um damit Erfolg zu haben!«
    »Er hat viel Geld bekommen?«
    »Das kann man wohl sagen«, sagte Sarus lächelnd. »Das Gewicht Chenbars in Saphiren aus Shendi.«
    »Der Preis ist hoch für einen Mann, der verrückt sein soll.«
    »Alle Männer aus Torvaldsland sind verrückt«, stellte Sarus fest. »Sie haben keinen Verstand. Ihre einzige Sorge ist, nicht im Kampf zu sterben.«
    »Ich möchte hoffen, daß du weniger verrückt bist.«
    »Das hoffe ich von dir auch«, sagte Sarus und wurde ernst. »Warum bist du ins Lager gekommen? Was willst du hier?«
    »Tötet ihn!« kreischte Hura noch einmal.
    Sarus kümmerte sich nicht um sie.
    »Ich will verhandeln«, sagte ich.
    »Das verstehe ich nicht.«
    Ich sah mich um und merkte mir dabei die Standorte der Männer und der Panthermädchen.
    »Ich wünsche«, sagte ich, »daß ihr mir alle überlaßt, die als Sklaven bei euch im Lager sind.«
    »Wie ich sehe, war dieser Ivar Forkbeard aus Torvaldsland noch vergleichsweise vernünftig«, sagte Sarus lächelnd.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Weißt du, was uns die Sklaven gekostet haben?« wollte Sarus wissen.
    »Der Preis war sicher hoch.«
    »Tötet ihn!« rief ein

Weitere Kostenlose Bücher