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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wichtig erscheinenden Sklaven ungeschoren davonkamen.
    Ich stand mit dem Rücken zum Tor und musterte noch einmal die Männer mit den Armbrüsten. Auch schätzte ich meine Entfernung zum Lagerfeuer ab. Beide Armbrüste waren gespannt.
    »Jetzt erkenne ich ihn!« rief Hura plötzlich. »Ich wußte doch, daß ich ihn kenne – er ist Bosk aus Port Kar!«
    Die Gefangenen, die gefesselt am Boden lagen, wurden unruhig. Das war ein Name, den sie kannten.
    »Stimmt das?« fragte Sarus.
    »Ja.«
    »Du bist tatsächlich verrückt. Weißt du nicht, daß wir außer Marlenus auch dich gefangennehmen wollten? Was für ein Glück, daß du dich uns ergeben hast! Wir können es kaum fassen!«
    »Aber ich bin nicht hier, um mich zu ergeben.«
    »Deine List ist fehlgeschlagen.«
    »Wie wäre das möglich?« gab ich zurück. »Deine Verbündeten stehen in Fesseln da!«
    »Befreie uns!« flehte Hura.
    »Schweigt!« brüllte Sarus und wandte sich an mich. »Wir brauchen diese Sklavinnen nicht!«
    »Mir ist das nur recht«, bemerkte ich. »Ich würde sie ungern töten müssen.«
    »Bosk aus Port Kar«, sagte er, »du bist mein Gefangener.«
    »Ich biete dir das Leben und das deiner Männer«, sagte ich, »wenn ihr sofort verschwindet und alle Gefangenen zurücklaßt.«
    Sarus sah sich im Kreise seiner Gefolgsleute um – und alle begannen zu lachen.
    »Ihr könnt eure Waffen hier aufhäufen.«
    Im Hintergrund des Lagers standen die männlichen Sklaven in ihren Ketten auf; niemand kümmerte sich um sie. In den Schatten machte ich die große Gestalt Marlenus' neben Rim und Arn aus.
    »Ergib dich!« sagte Sarus. »Ergib dich! Wir sind in der Überzahl.«
    »Das tue ich nicht«, erwiderte ich. »Wie viele Männer hast du denn?«
    »Fünfundfünfzig«, sagte er.
    »Ich war nicht immer Kaufmann – es gab eine Zeit, da gehörte ich der Kriegerkaste an.«
    »Aber wir sind fünfundfünfzig«, wiederholte Sarus mahnend.
    »Meine Heimat war einmal die Stadt Ko-ro-ba, auch die Türme des Morgens genannt.«
    »Ergib dich!« flüsterte Sarus und zog bedächtig seine Klinge. Die Tyrer folgten seinem Beispiel.
    »Das kann mir nicht genommen werden!« rief ich. »Doch vor langer Zeit verlor ich meine Ehre, und ich weiß, ich kann sie nicht wiederfinden. Sie ist wie ein Tarn mit goldenen Flügeln, der den Helm eines Kriegers schützt – wenn sie fort ist, kehrt sie nie zurück.« Ich sah die Männer aus Tyros an. »Ja, ich habe meine Ehre verloren – doch ihr dürft nicht glauben, ich hätte das vergessen. An manchen Abenden, an einem Abend wie heute, erinnere ich mich daran.«
    »Du bist ja verrückt!« kreischte Sarus. »Wir sind fünfundfünfzig!«
    »Marlenus!« rief ich. »Wir haben doch einmal im Sand einer Arena in Ar als Schwertbrüder gekämpft!«
    »Das stimmt!« rief Marlenus.
    »Und es gab einen Augenblick, da ich dich im Tarnstadion den Helm abnehmen sah, um deine Ansprüche auf den Thron von Ar wieder anzumelden!«
    »Richtig!«
    »Dann wollen wir jetzt noch einmal die Hymne Ars hören!«
    Marlenus begann zu singen, und seine Gefolgsleute fielen in das Lied ein.
    »Ruhe!« brüllte Sarus außer sich. Er starrte mich an und sah, daß auch ich inzwischen das Schwert gezogen hatte.
    »Du bist nicht aus Ar!« rief er.
    »Es wäre besser für dich, wenn ich es wäre.«
    »Du bist verrückt!« kreischte er. »Verrückt!«
    »Willst du als erster kämpfen, Sarus?«

20
     
     
    Ich ließ meine Klinge vorzucken.
    Ein Mann taumelte zur Seite.
    »Tötet ihn!« kreischte Sarus.
    Wieder hieb ich zu und sprang dabei zur Seite. Ein Mann sank auf Hände und Knie nieder, und Blut befleckte seine gelbe Tunika. Ich machte kehrt und stach noch zweimal zu. Zwei weitere Männer gingen zu Boden. Und wieder zwei schnelle, gut gezielte Hiebe.
    »Tötet ihn!« forderte Sarus verzweifelt.
    Ich bewegte mich blitzschnell hierhin und dorthin, verharrte kaum eine Sekunde an einem Ort. Und wieder fand ich zwei Opfer. Ich spürte eine Klinge meine Tunika durchtrennen, spürte Blut an der Hüfte hinablaufen. Doch wieder sprang ich los. Ich hörte das Schnappen einer Armbrust, das Zischen des Pfeils. Hinter mir gellte ein Schrei auf. Ich mußte zum Feuer! Erneut trat mein Schwert in Aktion. In der Menge der Tyrer gab es eine zweite geladene Armbrust, deren Stellung ich zu wissen glaubte. Ich bewegte mich so, daß immer ein Tyrer zwischen mir und dem Schützen stand.
    »Zur Seite!« brüllte ein Mann.
    Ich wehrte den Schwertstoß eines Gegners ab. Eine Klinge traf mich am

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