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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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über Bord geworfen werden durften.
    Als er zu mir zurückkehrte, hielt er eine Schnecke in der Hand. Er knackte das Schneckenhaus, schlürfte den Inhalt heraus und schluckte ihn hinunter. Die Reste des Schneckenhauses warf er über Bord.
    »Die Schnecken sind eßbar«, sagte er. »Und wir verwenden sie als Köder.«
    Dann kehrten wir zu unserem Spiel zurück.
    Einmal stieß das blonde Mädchen einen Schrei aus. »Seht doch!« rief sie und deutete nach Backbord.
    Hundert Meter entfernt spielte eine Walfamilie – ein Männchen, zwei Weibchen und vier Jungtiere.
    Dann wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu.
    »Deine Halle ist erobert«, sagte Forkbeard. Sein Jarl hatte den entscheidenden Zug getan.
    Die Eroberung der Halle entspricht im Kaissaspiel des Nordens der Eroberung des Heimsteins, dem Siegzug des Südens.
    »Du hättest deine Axt nicht opfern sollen«, sagte Forkbeard.
    »Offenbar hast du recht«, sagte ich. Wir hatten noch nicht einmal die Endphase des Spiels erreicht; der Sieg war während der mittleren Züge gekommen. In Zukunft würde ich mir überlegen müssen, ob ich die Axt opfern wollte.
    »Ich bin nun fertig«, sagte die Sklavin.
    »Gib Gorm die Schöpfkelle zurück«, sagte Forkbeard. »Dann bringst du meinen Männern Wasser.«
    Mit dem schweren Wasserbeutel über der Schulter zog die junge Sklavin los, um der Mannschaft zu trinken anzubieten.
    Die Männer mit dem Netz hatten ihren Fang gesäubert und die entgräteten Fische in kleine Stücke geschnitten.
    Eine zweite Sklavin wurde befreit, um den Brei der Sklavinnen zuzubereiten – frisches Wasser mit Sa-Tarna-Mehl –, in den die Fischstücke gerührt wurden.
    »Spielen wir noch einmal«, sagte Forkbeard.
    Ich stellte die Figuren auf.
    Das Mädchen, das den Brei zubereitet hatte, wurde wieder zu den anderen Sklavinnen gebracht.
    Dasjenige, welches den Männern Wasser gebracht hatte, mußte den Brei in kleine Schalen verteilen. Dazu verwendete sie einen Bronzelöffel, dessen Griff wie ein langer anmutiger Vogelhals gestaltet war.
    »Bring ihr etwas zu essen!« sagte Forkbeard und deutete auf Aelgifu, die getrennt von den anderen an den Mast gefesselt war.
    Das Mädchen erhob sich und brachte der Tochter des Administrators von Kassau eine Schale. Als sie näher kam, rief ihr Aelgifu verächtlich entgegen: »Du benimmst dich schon wie eine Leibeigene, Thyri!«
    Das schlanke blonde Mädchen reagierte nicht auf Aelgifus Spott. Thyri schien ihr Name zu sein, was jetzt allerdings keine Bedeutung mehr hatte; es lag an Ivar Forkbeard, ihr einen Namen zu geben.
    »Das ist doch Brei für die Sklavinnen, nicht wahr?« fragte Aelgifu.
    »Ja«, sagte das Mädchen.
    »Warum bringst du mir eine Portion?«
    Das Mädchen senkte den Kopf.
    »Ich bin frei«, sagte Aelgifu. »Weg mit dem Zeug!«
    Ivar Forkbeard hob den Kopf. Er nahm dem blonden Mädchen die Schale ab und ging zu Aelgifu hinüber. »Du ißt«, sagte er, »oder du wirst an ein Ruder gekettet.«
    Sie starrte ihn entsetzt an. Wenn ein Mädchen zur Strafe an ein Ruder gebunden wird, ist das nicht ungefährlich; sie liegt mit dem Kopf nach unten über einem Ruderblatt und kann nur Atem schöpfen, wenn sich das Ruder über dem Wasser befindet. Manchmal versuchen See-Sleen oder weiße Haie, sich dieser leichten Beute zu bemächtigen.
    »Mach den Mund auf!« sagte Forkbeard.
    Aelgifu gehorchte mit weit aufgerissenen Augen. Er schob ihr den Inhalt der Holzschale in den Mund. Das stolze Mädchen würgte den dicken Brei hinunter.
    »Morgen abend habe ich dein Lösegeld«, sagte er.
    »Morgen abend bin ich wieder frei!« rief sie.
    Er warf die Schale auf das Deck und kehrte an unser Spielbrett zurück.
    »Ich glaube«, sagte ich, »ich habe einen Plan, dem Spielzug mit der Jarls Axt zu begegnen.«

5
     
     
    Zu Mittag des folgenden Tages meldete sich plötzlich der Ausguck: »Schlangenboot an Steuerbord!«
    Forkbeard blickte von seinem Kaissabrett auf. In seine Männer kam Leben. Sie eilten zur Steuerbordreling. Noch war nichts zu sehen. »Auf die Bänke!« brüllte Forkbeard, und seine Krieger gehorchten; ich hörte, wie die Ruder hinausgeschoben wurden.
    »Verändere nichts an den Figuren«, sagte Ivar Forkbeard und verließ das Spiel. Dann kletterte er halb das Knotenseil hinauf, das am Mast herabhing.
    Ich stand auf. Der Himmel war bewölkt, man hatte den Sonnenschutz nicht aufgespannt; die Häute lagen zusammengerollt zwischen den Bänken. Ich konnte nichts erkennen.
    Die Sklavinnen sahen sich erschrocken

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