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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Torvaldsländer lächelnd.
    Sie riß entsetzt die Augen auf.
    Er warf ihr das Tuch über den Kopf, wickelte ihr die Zipfel zweimal um den Hals und verknotete die Enden. Sie war bei Bewußtsein, ihre Füße waren nicht gefesselt, damit sie schwimmen konnte, und sie sollte auch schreien können, wenn sie wollte, allerdings gedämpft, damit die Wächter nichts hörten.
    Forkbeard ergriff das Mädchen und schleuderte sie aus dem Fenster. Sie stürzte Hals über Kopf etwa fünfzig Fuß tief in das schwarze Wasser.
    Wir gaben Gorm Zeit, sie zu finden und aus dem Wasser zu fischen. Dann stellte sich Forkbeard auf das Fenstersims und tauchte in die Dunkelheit hinab; etwa eine Ehn später folgte ich seinem Beispiel.
    Kurz darauf hatte ich mich naß und prustend über die Bordwand des Bootes gewälzt. Forkbeard hatte sich bereits mit einem Fell trockengerieben, und ich tat es ihm nach. Rasch zogen wir trockene Kleidung an und versorgten unsere zitternde Gefangene.
    »Psst!« sagte Forkbeard plötzlich.
    Die Männer hörten auf zu rudern. Wir fuhren ohne Licht.
    Überrascht beobachteten wir, wie sich ein großes Schiff dem Pier Thorgards von Scagnar näherte – es war der Schwarze Sleen, der am Bug zwei Laternen führte. Wir hatten angenommen, daß Thorgards Beutezug auf See noch länger dauern würde. Nun kamen Männer mit Laternen zur Anlegestelle gelaufen. Rufe erschallten, weitere Lichter wurden entzündet. Ich hob den Kopf und erblickte das erleuchtete Fenster Hildas der Hochmütigen, der Tochter Thorgards von Scagnar. Es sah aus, als wollte sie heute nacht erst spät zu Bett gehen. Vor ihrem Zimmer hielten außer fünf Sklavinnen vier gelangweilte Krieger Wache.
    »Näher heran«, befahl Forkbeard flüsternd. Fast lautlos tauchten die Ruder ins Wasser und drückten uns näher an die Schiffswand des Schwarzen Sleen. Die Männer Thorgards befestigten gerade ihre Schilde an der Reling, nachdem sie die Ruder eingezogen hatten. Ein Brett wurde über die Reling gelegt. Im nächsten Augenblick ging Thorgard von Scagnar mit wehendem Gewand an Land. Er trug seinen gehörnten Helm. Eine Gruppe von Männern begrüßte ihn, doch er eilte sofort weiter.
    Die Männer folgten ihm nicht, auch verließ kein weiterer Mann das Schiff.
    Ich hielt den Atem an.
    Forkbeard und die Männer an den Rudern reagierten ähnlich.
    Eine weitere Gestalt tauchte aus der Dunkelheit des Schiffes auf. Sie bewegte sich sehr schnell und mit einer Wendigkeit, die bei einem so großen Körper überraschend war. Ich hörte Klauen über das Laufbrett kratzen.
    Das Wesen folgte Thorgard von Scagnar. Jetzt erst verließen die verschüchterten Männer das Schiff.
    Forkbeard sah mich ratlos an. »Ein Kur«, sagte er.
    Er hatte recht. Aber dieses Wesen gehörte nicht zu den isolierten, heruntergekommenen, kranken Tieren von der Art, die wir in Forkbeards Heimstatt zu sehen bekommen hatten. Dieses Wesen schien bei bester Gesundheit zu sein.
    »Was hat ein solches Ungeheuer mit Thorgard von Scagnar zu schaffen?« fragte ich.
    »Was hat Thorgard von Scagnar mit einem solchen Ungeheuer zu schaffen?« gab Forkbeard zurück.
    »Ich verstehe das nicht«, bemerkte ich.
    »Es geht uns nichts an«, sagte Forkbeard. »Wahrscheinlich steckt gar nichts dahinter.«
    »Das will ich hoffen«, meinte ich.
    »Ich habe eine Verabredung mit Svein Blue Tooth«, fuhr der Torvaldsländer fort. »Bald findet das Thing statt.«
    »Als Geächteter wirst du doch nicht am Thing teilnehmen?«
    »Wer weiß?« fragte Forkbeard. »Und wenn ich überlebe, dann jagen wir Kurii.«
    »Nur einen«, sagte ich.
    »Vielleicht befindet sich der eine jetzt gerade in der Halle Thorgards von Scagnar.«
    »Möglich«, sagte ich. »Ich weiß es nicht.«
    Ich wußte, daß mich der Kur finden würde, wenn er ein Interesse daran hatte. Ich wollte meine Jagd ganz offen angehen. Sicher lag es in der Absicht des Kur, mich nach Norden zu locken. Ich lächelte. Dieser Plan war bereits gelungen.
    Ich blickte auf das Anwesen Thorgards von Scagnar. Wenn der Kur, den wir eben gesehen hatten, der gesuchte war, bezweifelte ich nicht, daß wir früher oder später wieder aufeinanderstoßen würden. Aber ich wunderte mich doch, was ein solches Wesen bei Thorgard von Scagnar zu suchen hatte. Soweit ich wußte, begegneten sich die Kurii und die Menschen nur im Kampf.

9
     
     
    An den Hüften zusammengefesselt, rangen wir im Gras des Thingplatzes miteinander.
    Sein Körper entglitt meinen Händen. Ich spürte, wie mein rechtes

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