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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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mein Jarl«, erwiderte Miß Stevens.
    Dann verließ Ivar Forkbeard den Sklavenschuppen, und wir folgten ihm. Er fesselte Honigkuchen nicht, sondern sie begleitete ihn frei in seinem Gefolge. Ein gewisser Stolz, daß sie vor den anderen Mädchen verkauft worden war, machte sich bei ihr bemerkbar.
    Nur wenige ahnten, daß noch heute beim Thing etwas Unerhörtes passieren würde.
    Nachdem wir den Sklavenschuppen verlassen hatten, waren Forkbeard und seine Begleitung ohne mich zu ihrem Zelt zurückgekehrt; ich sah mich allein auf dem Gelände um.
    Als die große Neuigkeit bekannt wurde, befand ich mich gerade beim Bogenschießen.
    An diesem Wettbewerb hatte ich eigentlich nicht teilnehmen sollen. Es hatte vielmehr in meiner Absicht gelegen, ein kleines Geschenk für Forkbeard zu kaufen. Ich genoß seine Gastfreundschaft nun schon sehr lange, und er hatte mir vieles geschenkt. Übrigens gedachte ich kein Geschenk auszusuchen, das im Wert den Dingen entsprach, die er mir in seiner Gastfreundschaft hatte zukommen lassen. In Torvaldsland ist es üblich, daß der Gastgeber die größeren Geschenke macht; schließlich ist es sein Haus oder seine Halle; wenn sein Gast ihm größere Geschenke verehrt, als er selbst dem Gast zu geben vermag, kommt dies einer Beleidigung, einem Verrat an der Gastfreundschaft gleich. Immerhin ist der Gastgeber kein Hotelier und sucht keinen Gewinn; und der Gastgeber darf nicht bescheidener erscheinen als der Gast, der willkommen geheißen und beschützt wird. In Torvaldsland steht also die Großzügigkeit dem Gastgeber zu; wäre Forkbeard dagegen nach Port Kar gekommen, hätte es an mir gelegen, ihm die größeren Geschenke zu machen. Dies scheint mir eine gute Sitte zu sein; der Gastgeber, der als erster gibt und der genau weiß, was er sich leisten kann, bestimmt den Umfang des Gebens; der Gast bemißt dann seine Geschenke entsprechend; der Gastgeber gewinnt Ehre, der Gast ehrt seinen Gastgeber, indem er weniger schenkt.
    So ging es mir darum, ein Geschenk für Forkbeard zu finden; es durfte nicht zu kostbar sein – aber natürlich sollte er Freude daran haben.
    Ich war gerade unterwegs zu den Einkaufsständen am Hafen, wo die besten Waren feilgeboten werden, als ich einen Augenblick stehenblieb, um beim Bogenschießen zuzusehen.
    »Gewinne Leah! Gewinne Leah, Herr!« sagte eine Stimme.
    Ich sah das Mädchen an, das meinen Blick erwiderte.
    Sie stand auf dem breiten runden Block – dunkelhaarig, klein, wohlgerundet. »Gewinne Leah, Herr«, forderte sie mich auf. Sie war mit einer Kette an den Block befestigt. Zusammen mit dem Talmit der Bogenschützen war sie der große Preis in diesem Wettbewerb.
    Ich schaute mir ihr Brandzeichen an – ein Zeichen des Südens, der erste Buchstabe des Wortes ›Kajira‹, des gebräuchlichsten Wortes für eine goreanische Sklavin. Außerdem fiel mir auf, daß sie mich ›Herr‹ und nicht ›Jarl‹ genannt hatte – was ebenfalls auf den Süden hindeutete.
    »Willst du versuchen, Leah zu gewinnen, Herr?« fragte sie spöttisch.
    »Bist du ausgebildet?« fragte ich.
    »In Ar«, flüsterte sie verwirrt. »Aber du willst diese Kenntnisse doch nicht etwa hier im Norden verwenden?«
    Ich sah sie an. Sie schien die vollkommene Lösung für mein Problem zu sein. Eine Frau ist als Geschenk unbedeutend genug, daß die Ehre Forkbeards als mein Gastgeber gewahrt blieb; außerdem war dies ein begehrenswertes Mädchen, das Forkbeard und seinen Leuten sehr gefallen würde. Als ausgebildete Vergnügungssklavin mochte sie außerdem bei den groben Torvaldsländern eine besondere Rarität für ihre sexuellen Vergnügen sein.
    »Du bist mir recht«, sagte ich und wandte mich ab.
    Das Ziel für die Bogenschützen war etwa fünfzehn Zentimeter breit und hundert Meter entfernt. Mit dem Langbogen ist das kein Problem. Viele Krieger, Bauern und Rencebauern kamen mir im Schießen gleich.
    In Torvaldsland dagegen war die Waffe ziemlich ungewöhnlich. Ich verschoß zwanzig Federpfeile auf das Ziel, bis es förmlich damit gespickt war.
    Als ich meine Geschosse unter dem Geschrei der Männer und dem Schlagen ihrer Bogen und Speere gegen die Schilder wieder an mich brachte, war das Mädchen bereits von dem Block losgekettet worden.
    Ich nannte dem Oberschiedsrichter des Wettbewerbs meinen Namen. Die Talmits wurden offiziell erst morgen vergeben. Ich nahm seinen Glückwunsch entgegen.
    Mein Preis kniete vor mir. Ich blickte auf sie hinab.
    In diesem Augenblick erreichte mich die große

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