GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
entrüstete. Dann lag ich neben ihm. Glücksschauer durchströmten mich. Die gestreiften Zeltbahnen bewegten sich sanft in der Morgenbrise. Der Tag kündigte sich mit einem ersten grauen Schimmer an. Vor dem Zelt funkelte Tau auf den Grashalmen. Vögel riefen einander zu. Ich lag geschützt in den Fellen. Nun ließ ich mich auf den Bauch rollen und betrachtete den Mann, dessen Eigentum ich war. Es war für mich überwältigend gewesen, doch ließ die R e aktion seiner Sklavin sicher nichts zu wünschen übrig. Wie erregt ich gewesen war! Wie glücklich ich war, ihm ergeben, seiner Gnade ausgeliefert. Ein Mädchen, das von seinem Herrn nicht besessen wurde, versteht wah r scheinlich nicht die Gefühle einer Sklavin, die ihrem Herrn wahrhaft gehört. Ich selbst hätte so etwas niemals für möglich gehalten, wäre es mir nicht jetzt widerfahren.
Sanft senkte ich den Kopf und küßte ihn, ganz vo r sichtig, damit er nicht erwachte.
Während der Nacht hatte er einmal leise aufgelacht, mich hilflos an sich pressend in meine Augen geblickt, erfreut über seine Herrschaft über dieses Mädchen. Und wie dankbar und entzückt war ich gewesen!
Ich lauschte auf die Vogelstimmen des frühen Mo r gens.
Wie weit entfernt kam mir in diesem Augenblick die Erde vor, mit ihren Menschenmassen, ihrem Schmutz, ihrer Verstellung. Vorsichtig berührte ich mein Bran d zeichen, zuckte aber zusammen. Die Stelle war g e schwollen. Schorf bildete sich.
Im nächsten Augenblick berührte mich Etas Gerte. »Kajira«, flüsterte sie.
Es war noch sehr früh. Mein Herr schlief. Im Lager war nur Eta auf den Beinen. Ich kroch aus dem Zelt.
Eta wollte mir meine Arbeit zuweisen. Als Sklavin würde ich viele Pflichten haben.
Ich betrachtete die schlafenden Männer in ihren Fe l len. Sie waren die Herren. Wir Frauen mußten jetzt das Lager vorbereiten. Es gab viel zu tun. Wasser mußte g e holt, Holz herbeigetragen werden, das Feuer mußte ang e zündet werden, das Frühstück war zu machen. Sobald die Männer aufstanden, mußten die Mädchen alles fertig h a ben.
Ich summte während der Arbeit leise vor mich hin. Eta schien ebenfalls gut gelaunt zu sein. Einmal küßte sie mich.
Die Männer ließen sich Zeit, und Eta schickte mich zum Bach, wo ich Tuniken waschen mußte. Ich arbeitete mit schnellen Bewegungen. Die Luft war frisch und klar. Nach kurzer Zeit wehte der Geruch von gebratenen V u loeiern zu mir herüber, gefolgt von angenehmen Kaffe e düften. Auf Gor wächst der Kaffee in erster Linie an den Hängen der Thentis-Berge. Die Frucht, die hier Schwa r zer Wein genannt wird, stammte vermutlich, wie so ma n ches goreanische Produkt, von der Erde. Vielleicht war es aber auch gerade umgekehrt; vielleicht war der Schwarze Wein auf Gor entstanden, während die ird i schen Kaffeebohnen von Gor hinübergebracht worden waren. Ich halte das aber für unwahrscheinlich, ist der Kaffee auf der Erde doch weit mehr verbreitet als auf Gor, wo er außer in Thentis, einer reichen Stadt, die für ihre Tarnscharen berühmt ist, als Luxusartikel gilt. Hätte ich damals schon besser über Gor Bescheid gewußt, hätte ich vielleicht vermutet, daß die Männer im Lager der Verteidigung von Thentis verpflichtet waren, daß sie aus dieser Stadt stammten; doch ich sollte später erfahren, daß ihre Heimat eine andere Stadt war, die Ar genannt wurde.
Als der erste Mann gähnend zum Feuer kam, waren wir bereit. Eta servierte ihm gebratene Eier auf einem kleinen Teller und reichte ihm dazu getoastetes Brot, während ich einen Becher mit heißem schwarzem Kaffee füllte.
Dann folgte ich Etas Beispiel und füllte einen Teller und einen Napf für mich. Wir aßen, während wir auf die anderen Männer warteten. Sobald ein Mann den ersten Bissen und den ersten Schluck zu sich genommen hatte, konnten wir uns offenbar ebenfalls gütlich tun. Wir gri f fen hungrig zu.
Bald kamen auch die anderen Männer ans Feuer und wurden versorgt. Als schließlich mein Herr aus dem Zelt trat, eilte ich mit solchem Eifer zu ihm und kniete vor ihm nieder, daß die Männer zu lachen begannen.
»He«, rief einer der Männer, »er muß es dir aber o r dentlich besorgt haben.«
Ich dachte an die vergangene Nacht. Er hatte mir g e zeigt, was mein Brandzeichen bedeutete. Und ich liebte ihn.
Er bedeutete mir aufzustehen, und ich sprang hoch und stand voller Stolz vor ihm. Mein Herr beugte sich vor und untersuchte das Brandmal an meinem Schenkel. Ich wagte es nicht, ihn zu berühren. Als er
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