GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
kostbar gearbeitet – haben zweierlei gemein: sie lassen sich von dem Mädchen nicht abnehmen und ken n zeichnen sie als Sklavin.
»Mach mir ein Angebot«, wiederholte Melina.
Tup Löffelhändler richtete sich auf und griff in einen Beutel, der an seinem Gürtel hing. »Hier, kleiner Vulo«, sagte er und steckte mir etwas in den Mund. Er drückte das Gebilde mit dem Daumen zwischen meine Zähne. Ich war verblüfft. »Danke, Herr«, sagte ich. Es war ein kleiner harter Bonbon, der süß schmeckte. Die erste S ü ßigkeit, die ich auf Gor zu essen bekam! Für eine Sklavin sind solche Dinge sehr kostbar, und es kam öfter vor, daß sich zwei Mädchen wegen einer Süßigkeit in die Haare gerieten.
»Warum willst du sie verkaufen?« fragte Löffelhän d ler jetzt.
»Mach mir ein Angebot«, drängte Melina.
»Vielleicht«, sagte er und musterte mich.
»Ist sie denn nicht hübsch?«
»O doch.«
»Stell sie dir vor, wie sie nackt in deinen Fellen liegt«, sagte Melina, »und sich größte Mühe gibt, es dir recht zu machen.«
»Ich bin Kaufmann«, sagte Löffelhändler. »Wenn ich sie kaufe, dann, um sie mit Gewinn weiterzuveräußern.«
»Aber du könntest doch guten Gebrauch von ihr m a chen, ehe du sie wieder anbietest!«
Löffelhändler grinste. »Zwei Kupfertarsks«, sagte er.
Plötzlich durchfuhr mich ein seltsames Gefühl. Mir wurde bewußt, daß man einen Preis für mich geboten hatte. Es ist eine seltsame Empfindung. Die Summe war natürlich keineswegs realistisch, schon gar nicht für ein Mädchen von der Erde. Mit den zwei Kupfertarsks wollte Löffelhändler auch nur die weitere Feilscherei eröffnen. Ich war bestimmt vier oder fünf Kupfertarsks wert.
»Ich verkaufe sie dir für weniger«, sagte Melina.
Löffelhändler blickte sie erstaunt an.
Ich öffnete erschrocken die Augen.
»Ich brauche etwas von deinem Wagen«, sagte Melina und blickte mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Komm mit.«
Die beiden ließen mich gefesselt an dem Pfosten z u rück. Löffelhändler, der verwirrt zu sein schien, folgte ihr zu seinem Karren, wo ein langes Gespräch begann. Ich verstand die Worte nicht. Genußvoll lutschte ich an dem Bonbon, das köstlich schmeckte. Es sollte so lange wie möglich vorhalten.
Zwischendurch rückte ich ein wenig am Holzpfahl zur Seite, damit ich die beiden beim Wagen im Auge beha l ten konnte. Ich war neugierig und verwirrt. Aus einer der zahlreichen Schubladen des Karrens nahm Tup Löffe l händler etwas heraus und überreichte es Melina, ein Päckchen, das eine Medizin oder ein Pulver enthalten mochte. Dann drehte ich mich wieder um, damit die be i den nicht merkten, daß ich sie beobachtet hatte.
Gleich darauf kehrte Melina zurück, löste meine Fe s seln und nahm mir zu meiner Überraschung das lange Seil ab. Ich hatte damit gerechnet, gefesselt und an der langen Leine zu Löffelhändler geführt zu werden, um ihm als seine Sklavin zu folgen.
»Zieh deine Tunika an«, sagte Melina zu mir. »Nimm dir eine Hacke und geh zu den Sul-Pflanzen. Bran Loort holt dich später ab. Sprich mit niemandem.«
»Ja, Herrin.«
»Beeil dich«, sagte Melina und sah sich verstohlen um.
Ich zog die kurze Sklaventunika an.
Melina schien erregt zu sein.
»Darf ich dich etwas fragen, Herrin?« fragte ich. – »Ja.«
»Bin ich denn nicht verkauft worden, Herrin?«
»Vielleicht, hübsche Dina«, antwortete Melina, die Gefährtin des Thurnus. »Wir werden sehen.«
»Ja, Herrin«, erwiderte ich verwirrt.
»Hübscher kleiner Sleen«, sagte sie, »morgen gehörst du entweder Tup Löffelhändler oder Bran Loort. Und jetzt geh! Sprich mit niemandem!«
Ich machte kehrt und holte mir die Hacke. Das letzte Stück des Bonbons löste sich in meinem Mund auf. Ich traf niemanden, mit dem ich hätte sprechen können.
Ich hackte in der trockenen Erde des Feldes herum. Seit fünfzehn Tagen hatte es nicht mehr geregnet. Die Scholle war ausgetrocknet.
Tup Löffelhändlers Karren war inzwischen ve r schwunden. Der Nachmittag ging zu Ende. Ich war völlig allein auf den Feldern, schutzlos.
Ich verstand nicht recht, was mit mir geschehen war. Ich wußte nicht, warum man mich nach Gor gebracht hatte. Clitus Vitellius hatte mich aus großer Gefahr erre t tet, hatte mich dazu gebracht, ihn rückhaltslos zu lieben – und dann hatte er mich verschenkt. Oh, wie ich ihn ha ß te! Wenn ich mich nur an ihm hätte rächen können! Doch welche Chance hatte eine Sklavin, sich für erlittenes U n recht schadlos zu
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