GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
doch i r gendwie nicht so unterschiedlich, wie man annehmen sollte.
Am Abend war ich in meine Zelle eingeschlossen worden. Halb-Ohr hatte dafür gesorgt, daß man einige r maßen rücksichtsvoll mit mir verfuhr.
Leckere Braten und Weine und angenehm weiche Fe l le waren bereitgestellt. Außerdem erwarteten mich zwei Sklavinnen in Vergnügungsseide. Als ich am nächsten Morgen fortgebracht wurde, streckten mir Arlene und Constance weinend die Arme durch die Gitter.
Der weiße Kur griff nach dem Hebel, mit dem sich das dunkle runde Stahlluk aufdrehen ließ.
»Sei gegrüßt, Tarl, der mit mir jagt«, sagte Imnak grinsend und trat in den Raum.
»Sei gegrüßt, du Verräter«, gab ich zurück.
»Sei nicht verbittert, Tarl, der mit mir jagt«, sagte I m nak. »Man muß eben sehen, wo man bleibt.«
Ich schwieg.
»Ich wollte dir nur sagen, daß ich und alle Angehör i gen des Volkes dir ewig dankbar sein werden, weil du den Tabuk befreit hast.«
»Das ist ein tröstlicher Gedanke.«
»Jemand in deiner Lage kann einen tröstlichen G e danken sicher brauchen.«
»Da hast du recht.« Es war schwer, auf Imnak böse zu sein.
»Ich nehme dir nichts übel«, sagte Imnak.
»Das ist mir eine Erleichterung.«
»Ich habe dir etwas zu essen mitgebracht«, sagte er und hob einen Sack in die Höhe.
»Nein danke.«
»Aber vielleicht bekommst du Hunger, ehe du dein Ziel erreichst«, sagte Imnak.
»Das glaube ich nicht.«
»Aber vielleicht möchte dein Gefährte etwas haben«, fuhr er unbeirrt fort und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Kur. »Sei nicht egoistisch. Du mußt auch an ihn denken, weißt du.«
»Es wird mir schwerfallen, ihn zu vergessen.«
»Nimm die Sachen!« drängte Imnak.
»Ich will sie nicht!«
Imnak sah mich bestürzt an.
Plötzlich zuckte mir ein Gedanke durch den Kopf. Mein Herz machte einen Sprung.
»Laß mal sehen!« sagte ich grollend und schaute in den Beutel. »Ja, ich nehme ihn.«
Der Kur ließ den Hebel los, beroch den Sack und schaute hinein. Er wühlte die großen, dicken Fleischbr o cken durcheinander, die sich darin befanden. Er übe r zeugte sich, daß der Beutel kein Messer oder andere Waffen enthielt.
»Für mich«, sagte ich zu dem Kur.
Der Kur bleckte die Zähne. Er ergriff den Beutel und legte ihn auf den Schlitten. Dann kehrte er zur Außentür zurück und drehte den Hebel. Langsam öffnete sich das Luk. Ich sah die Dunkelheit, das mondhelle Eis, das sich weit erstreckte. Die Temperatur im Stahlraum fiel auge n blicklich um dreißig oder vierzig Grad. Wind peitschte herein, bewegte das Fell des Kur und verwehte Imnaks schwarzes Haar.
»Tal«, sagte Imnak zu mir, nicht als entbiete er mir sein Lebewohl, sondern als begrüße er mich.
»Tal«, sagte ich zu ihm.
Der Kur nahm seinen Platz hinter dem Schlitten ein. Ich beugte mich vorwärts, stemmte mein Gewicht in das Geschirr und zerrte den Schlitten über die Stahlplatten auf das Eis.
32
Wie erwartet, lag es in Halb-Ohrs Absicht, daß meine verstümmelte Leiche ein gutes Stück von der Anlage en t fernt gefunden wurde.
Wir zogen nach Norden. Der Wind war stark und kam aus nordöstlicher Richtung. Es war sehr kalt.
Die Kur-Station lag gut eine Ahn hinter uns.
»Ich habe Hunger«, sagte ich zu dem Kur und deutete auf meinen Mund.
Das Ungeheuer bleckte die Zähne und hob die Pei t sche. Wieder stemmte ich mich ins Geschirr.
Als wir uns von dem riesigen Komplex entfernten, hatte ich mich einmal kurz umgedreht und war eh r furchtsvoll stehengeblieben. Es handelte sich in der Tat um eine Eisinsel von beträchtlicher Größe. Sie ragte mehr als tausend Fuß über das Oberflächeneis empor, in dem sie festsaß. Unter der Oberfläche erstreckte sie sich bestimmt noch unvorstellbar weit, vielleicht bis auf ta u send Fuß oder mehr. Die Länge der Anlage betrug etwa vier Pasangs und die Breite zehn Pasangs. Es war auch nicht die einzige Insel dieser Art in der Nähe.
Der Kur hinter mir hatte seine Peitsche gehoben, und ich hatte die Reise fortgesetzt. Hinter mir ragten die Klippen der Eisinsel zu schwindelerregender Höhe auf.
Die Anlage war während des Sommers mit Kreiselsy s temen an ihrer Position gehalten worden. Und an dieser Position würde sich die Invasionsflotte orientieren kö n nen. Ich schaute zu den Sternen empor. Vermutlich n ä herten sich bereits lautlos die Truppenschiffe mit den schlafenden Truppen an Bord.
»Ich habe Hunger«, sagte ich zu dem Kur.
Das Ungeheuer starrte mich an, als wollte es
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