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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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der Männer.
    »Ich jage ihm noch einen Pfeil in den Leib«, sagte der andere.
    »Sei kein Dummkopf! Siehst du nicht, daß er nicht mehr atmet? Wenn er noch am Leben wäre, müßten wir den Dampf seines Atems sehen.«
    »Du hast recht«, sagte der zweite Mann.
    Offenbar hatte noch keiner der beiden Männer den schnellen Meeres-Sleen gejagt. Es freute mich, daß ich mit Imnak einmal die Bekanntschaft dieses gefährlichen und heimtückischen Tiers gemacht hatte.
    »Aii!« schrie der erste Mann, als ich aufsprang und ihn mit der rechten Hand zur Seite stieß. Den zweiten Mann mußte ich als ersten erreichen. Er war der mißtra u ischere, der gefährlichere der beiden. In seiner Waffe steckte ein Pfeil. Die Waffe wurde hochgerissen, doch schon war ich heran. Der andere Mann hatte sein Gewehr noch nicht wieder geladen. Ich wandte mich nach ihm um, als ich den ersten Mann ausgeschaltet hatte. Erst sp ä ter ging mir auf, daß er mit dem Kolben von hinten nach mir geschlagen hatte. Sein Schrei gellte, bis sein Körper tief unten unterhalb der Eisklippen aufschlug.
    Hastig durchsuchte ich die Sachen des zweiten Ma n nes. Ich mußte schnell handeln. Sekunden später hatte ich einen der dünnen Plastikanzüge mitsamt der Kapuze ü bergestreift und trug ein Heizgerät an der Hüfte. Ich wu ß te nicht, wie lange die Ladung des Geräts vorhalten wü r de, doch ich nahm nicht an, daß ich sie lange bra u chen würde. Dann nahm ich dem zweiten Mann den Be u tel mit Geschossen ab und warf ihn mir über die Schulter. Schließlich brachte ich die beiden Waffen an mich.
    Noch ein Gegenstand lag auf dem Eis, ein kleines Funkgerät. Aus dem Lautsprecher tönte eine Stimme, die auf Goreanisch drängende Fragen stellte. Ich beschloß, nicht zu antworten. Sollte der Mann sich ruhig fragen, was da oben auf der zerklüfteten Eisinsel geschehen war. Hätte ich geantwortet, wäre ich wohl schnell als mensc h licher Eindringling identifiziert worden, an meiner Stimme oder zumindest an meinem Unvermögen, die richtige Parole zu äußern. Ohne klare Antwort konnte der Mann am Gerät annehmen, daß mein Funkgerät nicht funktionierte, daß ein Unfall geschehen war oder daß ein Eis-Ungeheuer die Patrouille angegriffen hatte. Bald würde man der Sache nachgehen, was mir nicht mißfiel. Je mehr Männer sich außerhalb der Anlage befanden, desto weniger waren drinnen. Und die verschiedenen Ausgänge ließen sich bestimmt nicht von außerhalb öf f nen. Und wenn doch, konnte man den Mechanismus sperren oder vernichten. Ich wußte, drinnen hatte ich mindestens einen Verbündeten, der sein Leben für mich riskieren würde – Imnak. Er hatte schon viel gewagt.
    Nach kurzer Zeit fand ich einen Ventilationsschacht, durch den frische Luft in die Anlage gesaugt wurde; in der Nähe fand ich weitere Öffnungen – einige für Frisc h luft, andere für den Ausstoß der verbrauchten Atmosph ä re. Die Kurii haben große Lungen und müssen ihren Blutkreislauf sehr mit Sauerstoff anreichern. Deshalb legen sie größten Wert auf eine reine Atmosphäre. Das Außengitter des Schachts ließ sich nicht entfernen. Es war am Metall festgeschweißt.
    Ich trat einige Schritte zurück und drückte den Feue r knopf an einer der Röhrenwaffen. Sofort schob ich einen neuen Pfeil in die Kammer, aber ein zweiter Schuß war nicht mehr erforderlich. Das Metall war losgebrochen und ragte verdreht in die Höhe. Die Öffnung war nicht groß, würde aber ausreichen. Ich tastete an der Innenseite des geschwärzten Schachts herum, fand aber keine Handgriffe oder Sprossen. Ich kannte die Tiefe des Schachtes nicht, schätzte ihn aber auf hundert Fuß oder mehr. Ich hatte kein Seil. Ich ließ mich in die Öffnung gleiten, den Rücken gegen die eine Seite, die beiden F ü ße gegen die andere Seite gestemmt. So stieg ich Zoll um Zoll abwärts. Es war eine anstrengende Kletterpartie. Ich brauchte mich nur einmal in Position oder Hebelwirkung zu verschätzen und würde dann hilflos in den Schacht stürzen, bis ich in unbekannter Tiefe aufprallte.
    Für den Abstieg brauchte ich mehr als eine Viertel-Ahn.
    Die letzten zwanzig Fuß glitt ich dahin und landete mit metallischem Klirren am Ende des Schachts. Das Gitter, gut sieben Fuß über dem Stahlfußboden eines großen Raumes, saß nicht so fest wie der obere Ve r schluß. Zu meinem Erstaunen konnte ich es mühelos a b nehmen.
    »Wo bleibst du so lange?« fragte Imnak.
    Er saß an einer Wand auf zwei Kisten und schnitzte aus einem

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