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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Kurii schon Verrat g e geben.«
    »Doch nie gegenüber dem Menschen, gegenüber einer anderen Rasse«, sagte der Kur. »Das wäre undenkbar.«
    »Dann sind die Kurii in dieser Beziehung edler vera n lagt als der Mensch.«
    »Ich gehe davon aus, daß der Kur in jeder Beziehung dem Menschen überlegen ist.« Das Geschöpf musterte mich. »Du bist die Ausnahme«, fügte er hinzu. »Ich glaube, du hast etwas von einem Kur in dir.«
    »Im Duellraum gab es einen großen Spiegel«, stellte ich fest.
    »Zur Beobachtung«, sagte der Kur.
    »Das dachte ich mir.«
    »Du hast großartig gekämpft«, sagte das Ungeheuer. »Du stellst dich mit deiner winzigen Waffe sehr g e schickt an.«
    »Vielen Dank.«
    »Auch ich kann mit Waffen umgehen, mit den ve r schiedenen Waffen, die für mein Volk typisch sind, aber auch mit modernen Waffen.«
    »Dann gibt es also bei euch trotz der fortgeschrittenen Technologie eine Duelltradition?«
    »Natürlich – wie auch eine Tradition von Reißzahn und Klaue, die sich ebenfalls fortsetzt.«
    »Natürlich.«
    »Moderne Waffen mag ich nicht so – sie rauben einem den Kitzel, die Unmittelbarkeit des Kampfes. Ich habe gesehen, wie du gekämpft hast. Willst du mir einreden, daß es dir keinen Spaß gemacht hat?«
    »Ich versuche dir nichts einzureden«, sagte ich.
    »Es wird eine Zeit geben, da der Krieg beendet ist«, sagte das Wesen und sah mich an. »Wenn wir ihn übe r leben, besteht später kein Bedarf mehr an Kämpfern wie uns.«
    »Zumindest haben wir einander gekannt.«
    »Das stimmt«, sagte der Kur. »Möchtest du meine Trophäen sehen?«
    »Ja.«

31
     
     
    In dem niedrigen Stahlraum war es kühl; er führte direkt ins Freie.
    Nahe der runden Tür, die noch geschlossen war, stand der weiße Kur mit den Ringen in den Ohren, das Tier, das Karjuk begleitet hatte, den Verräter an seinem Volk. In der Pfote hielt es ein Ledergeschirr.
    Ich legte Pelze an.
    Ich sollte nach draußen auf das Eis geführt und in e i niger Entfernung von der Anlage getötet werden. Es sol l te so aussehen, als habe sich der Schlitten-Sleen an mir vergangen. Wenn ich gefunden wurde, sollte geschlossen werden, daß der Tod, den ich erlitten hatte, für den gor e anischen Norden nicht ungewöhnlich war, so gewalttätig er auch sein mochte. So wäre dann verbreitet worden, daß ich im Norden versagt hätte, anscheinend in ein nut z loses, irregeleitetes Bestreben verrannt, ein Vorhaben, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war und das kein anderes als ein blutiges Ende haben konnte. Wenn man nach mir suchen oder sich nach mir erkundigen würde, so war Schluß damit, sobald meine zerrissene und steifgefrorene Leiche gefunden würde.
    Natürlich sollte kein Sleen den Schlitten ziehen.
    Das Ungeheuer legte mir das Geschirr an, und ich stand wartend vor dem Schlitten.
    Seine Zähne waren geeignet, an meinem Körper die Spuren eines pervertierten, in die Wildheit zurückgefall e nen Sleen zu hinterlassen. Natürlich mußte er dafür so r gen, daß noch einiges gefunden wurde, Knochen und Fe l le, der zerschmetterte Schlitten, einige zerkaute Übe r reste.
    Ich war froh, daß ich Halb-Ohr, auch Zarendargar g e nannt, kennengelernt hatte. Wir hatten uns lange unte r halten.
    Ich glaube, er bedauerte es, mich auf das Eis hinau s zuschicken. Ich hielt Zarendargar für einen einsamen Soldaten, einen wahren Soldaten, der nur wenige hatte, mit denen er sprechen, denen er sich anvertrauen konnte. Vermutlich gab es in jener Stahlanlage kaum Angehörige seiner eigenen Rasse, mit denen er so aufgeregt, schnell, voller Zuneigung oder sonstwie sprechen konnte wie mit mir, ein Gespräch, in dem ein Wort einen ganzen Absatz ersetzte, in dem ein Blick, eine gehobene Pfote ein Ze i chen war, das weniger gut eingestimmte Übersetzer nur in stundenlanger Umschreibung hätten vermitteln kö n nen. Auf eine Weise schien er uns für verwandt zu ha l ten. Was für eine Vorstellung! An den Küsten fremder Welten findet man keine Brüder. Er hatte von Parallelit ä ten in unserer Evolution gesprochen, was ich von mir gewiesen hatte. Man brauchte doch nur die Augen au f zumachen, um den Unterschied zwischen einem Kur und einem Menschen zu erkennen. Wir waren Menschen, die Kurii waren Ungeheuer, weiter nichts. Dennoch hatte ich Halb-Ohr nicht widerlich gefunden. Bei unserer Bege g nung hatte sich schnell das Gefühl entwickelt, ihn schon lange zu kennen, und ich spürte, daß er ähnlich empfand. Es war seltsam. Wir waren so verschieden und

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