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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Schulter und schenkte zwei Gläser Paga ein. Eines gab ich Zarendargar, das andere behielt ich für mich. Dann setzte ich mich mit untergeschlagenen Beinen vor der Plattform nieder, nach Art eines Kriegers.
    »Du bist mein Gefangener«, sagte ich zu Halb-Ohr.
    »Das glaube ich nicht«, kam die Antwort. Der Kur griff nach dem kleinen Metallgerät, das neben ihm auf dem Podest gelegen hatte. Es verschwand in seiner li n ken Pfote.
    »Ich verstehe«, sagte ich. Meine Nackenhaare bega n nen sich zu sträuben. Ein Kribbeln lief mir über den Rü c ken.
    »Trinken wir auf deinen Sieg!« sagte er und hob das Glas. »Auf den Sieg der Menschen und Priesterkönige!«
    »Du bist großzügig.«
    »Ein Sieg in einer Schlacht ist noch kein gewonnener Krieg«, sagte er.
    »Das stimmt.«
    Wir stießen an und tranken.
    Der Kur stellte das Glas fort und hob das metallische Gebilde. Ich erstarrte.
    »Ich kann diesen Schalter bedienen«, sagte er, »ehe du schießen könntest.«
    »Das ist mir klar«, sagte ich. »Du blutest«, fügte ich hinzu.
    Der Kur hob das Metallgebilde. »Dies hast du g e sucht«, sagte er.
    »Natürlich«, gab ich zurück. »Ich habe zu spät begri f fen, wo ich es zu suchen hatte.«
    »Du wirst mich nicht lebendig gefangennehmen kö n nen«, sagte Halb-Ohr.
    »Eine Kapitulation ist nichts Ehrenrühriges. Du hast gut gekämpft, aber verloren.«
    »Ich bin Halb-Ohr, ein Kur«, lautete seine Antwort.
    »Ist die Station denn so wertvoll, daß du sie zerstören möchtest?« fragte ich.
    »Die Vorräte hier und die Aufmarschpläne, die Unte r lagen und Kodebücher dürfen den Priesterkönigen nicht in die Hände fallen«, sagte das Wesen und sah mich an. »Ich habe hier zwei Schalter an dem Gerät«, fuhr es fort und hob das Gebilde. »Ich brauche nur einen der Hebel zu betätigen«, sagte er, »und zwei Dinge nehmen unw i derruflich ihren Lauf. Erstens wird aus der Station ein Signal an die Stahlwelten gefunkt. Dieses Signal, das von den Kundschafterschiffen wie auch von der Flotte em p fangen werden kann, informiert meine Artgenossen von der Vernichtung der Station, von dem Verlust dieser M u nition und des Kriegsmaterials.«
    »Und der zweite Teil des Impulses, gleichzeitig ausg e löst, betrifft die Vernichtung der Anlage«, ergänzte ich.
    »Natürlich«, sagte Halb-Ohr.
    Sein Finger lag auf dem Schalter.
    »Es befinden sich noch zahlreiche Menschen in der Station«, sagte ich.
    »Aber keine Kurii.«
    »Das stimmt. Aber Menschen. Und viele davon, jetzt gefangen, waren deine Helfershelfer.«
    Der Kur drückte den zweiten Schalter.
    Ich verkrampfte mich, doch der Raum, die Anlage, flog nicht in die Luft.
    »Der zweite Schalter ist betätigt«, sagte er. »Das Si g nal an die Welten, die Flotte ist hinausgegangen. Auße r dem ist die Vernichtung unserer Basis eingeleitet.«
    »Aber es ist die zweite Variante«, sagte ich.
    »Ja, die zweite Variante, die genug Zeit läßt für die Evakuierung der Anlage.«
    »Wieviel Zeit?«
    »Drei Kur-Ahn«, lautete die Antwort. »Das Gerät ist natürlich auf Kur-Zeitrechnung eingestimmt, die sich nach der Rotation unserer Heimatwelt richtet.«
    »Dieselbe Zeit, die hier in der Station gilt?«
    »Natürlich.«
    »Das wären gut fünf goreanische Ahn«, sagte ich.
    »Ungefähr. Ich würde euch aber raten, eine gute Kur-Ahn entfernt zu sein, wenn die Anlage expl o diert.«
    »Ich werde schnell handeln«, sagte ich. »Du mußt uns begleiten.«
    Der riesige Kur legte sich mit geschlossenen Augen auf die Plattform.
    »Nein«, sagte er. Blut strömte über dem riesigen Kö r per des Ungeheuers.
    »Wir können dich fahren«, sagte ich.
    »Wer mir zu nahe kommt, wird sterben!«
    »Wie du willst.«
    »Ich bin Zarendargar, Halb-Ohr«, sagte das Wesen. »Ich bin zwar in Ungnade gefallen, ich habe versagt, doch ich bin Zarendargar, Halb-Ohr, ein Kur.«
    »Ich lasse dich jetzt allein«, sagte ich.
    »Dafür bin ich dir dankbar. Du scheinst dich recht gut in unser Denken hineinversetzen zu können.«
    »Es unterscheidet sich nicht sehr von dem des Kri e gers«, sagte ich.
    Ich schenkte noch ein Glas Paga ein und ließ es in se i ner Reichweite auf der Plattform stehen.
    Dann wandte ich mich ab und begab mich zur Tür. Er wollte alleingelassen werden, er wollte in der Dunkelheit verbluten; niemand sollte sein Leiden beobachten. Die Kurii sind stolz.
    Auf der Schwelle machte ich kehrt. »Ich bin stolz, dich kennengelernt zu haben, Kommandant«, sagte ich.
    Das Übersetzungsgerät blieb stumm.

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