GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
herumschlenderte; es gab sie zu Hunderten, Podeste, etwa einen Fuß hoch, von einzelnen Sklave n händlern gemietet.
Ein Mädchen, das in schweren Ketten auf ihrer Plat t form kniete, streckte mir die Hände entgegen und flehte: »Kauf mich, Herr!« Weiter hinten sah ich zwei Mädchen Rücken an Rücken stehen; sie waren an den Händen g e fesselt. Die meisten Sklavinnen aber knieten oder saßen auf den Plattformen.
»Süßigkeiten! Süßigkeiten!« rief ein Händler hinter mir in der Menge. »Köstliche Leckereien aus Ar!«
»Kauf lieber diese Süßigkeit aus Ar!« lachte mich ein angekettetes Mädchen an. Ich fuhr ihr über den Kopf, und sie ergriff meine Hand mit gefesselten Händen und küßte mir verzweifelt die Finger. »Bitte!« flehte sie schluchzend. »Bitte!«
Auf einer anderen Plattform wurden die Sklavinnen gerade mit Essen und Wasser versorgt.
Die Verkäufe fanden in der Regel abends im großen Zelt statt, bei Fackelschein, doch viele Mädchen gingen auch tagsüber direkt von den Plattformen an ihre neuen Herren. Das Angebot ist eben zu groß, als daß alle in der Auktion vorgestellt werden konnten.
»Wo sind die neuen Sklaven?« wandte sich ein Mann vor mir an seinen Begleiter.
»Auf den Plattformen am Westende«, antwortete di e ser. Dort wurden die frisch ankommenden Mädchen g e wöhnlich vorbereitet und sortiert, ehe sie zu den eigentl i chen Verkaufsständen ihrer Besitzer gebracht wurden.
Da ich etwas Zeit hatte, machte ich mich auf den Weg zu den Plattformen am Westende des Geländes. Sollte ich dort eine Entdeckung machen, konnte ich vielleicht feststellen, auf welcher Plattform sie später verkauft we r den sollte.
Nach kurzer Zeit hatte ich mein Ziel erreicht.
Es macht keine Mühe festzustellen, welche Mädchen sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben und welche sich noch eingewöhnen müssen. Sobald ein Mädchen erst begreift, daß sie Sklavin ist, daß sie keinerlei Fluchtmö g lichkeit mehr hat, sobald sie das mit dem Gefühl wie mit dem Intellekt richtig begreift, mit jeder Zelle ihres sch ö nen Körpers – dann geht eine erstaunliche Veränderung in ihr vor. Sie weiß und erkennt, daß sie eine Sklavin ist. Sie verliert Hemmungen, sie entwickelt ein ganz neues und freies Verhältnis zur Sexualität; es macht ihr nichts mehr, daß die freien Frauen sie wegen ihrer elenden L e bensumstände oder ihrer hilflosen Gelüste verachten. Sie weiß, daß ihr Geschick unausweichlich ist, daß sie keine andere Wahl hat – daß sie Sklavin ist. Tief im Innern sehnen die Frauen sich nach Unterwerfung; und Unte r werfung ist die Grundlage für das Leben einer Sklavin. Sie muß ihren Willen zurückstellen oder sterben. In der Unterwerfung erlebt sie Wonnen bis ins Innerste, sie lebt für die Liebe und das Dienen, gebunden an den Willen ihres Herrn. Einem freien Menschen mögen die Freuden einer Sklavin unverständlich sein, doch sie sind Tatsache.
Ich hörte die Klagerufe der Angeketteten.
Natürlich muß deutlich gesagt werden, daß das Leben einer Sklavin oft alles andere als freudenvoll ist. Schlie ß lich ist sie eine Sklavin. Ihr Wille ist ohne Bedeutung. Sie kann gekauft oder verkauft werden. Sie weiß nicht, wer sie kaufen wird. Objektiv gesehen führt sie ein L e ben der Erniedrigung. Oft muß sie sich abmühen, einem strengen Herrn zu gefallen, dem sie nichts bedeutet. Die Wonne der Sklavin ist ihr Dasein als Sklavin – aber auch ihr Elend.
Ich schaute mir die Gruppen der frisch eingetroffenen Mädchen an. Einige waren noch ungeschickt und ve r krampft, noch nicht befreit, noch nicht Frau.
Von Tharlarion gezogene Wagen standen bereit, ihre hübsche Fracht loszuwerden. Die Jahrmärkte am Sarda r gebirge sind groß und stellen in der goreanischen Wir t schaft einen spürbaren Faktor dar. So rollte ständig Nachschub herbei.
Ich wollte den West-Plattformen schon den Rücken kehren, als mein Blick auf eine Gruppe von Sklavinnen fiel, die mich interessierten. Es waren vier zusammeng e kettete Mädchen. Unauffällig näherte ich mich der Plat t form, hielt mich aber ein wenig im Hintergrund.
Drei waren dunkelhaarig, die vierte blond. Sie trugen Kettenreifen um die Handgelenke, aber auch um die Fe s seln. Sie knieten auf der Plattform. Mit ihren Halskragen waren sie aneinandergekettet. Sie waren mir aufgefallen, weil sie Kleidung von der Erde trugen.
Das blonde Mädchen an einem Ende trug kurze Jean s hosen mit ausgefranstem Saum. Die blaue Arbeitsbluse war unter den Brüsten
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