GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
flüsterte das blonde Mädchen. »Das ist doch nicht dein Ernst. Man hat uns entführt. Vielleicht will man Lösegeld erpressen oder sowas.«
Wieder kam ein Mann mit Peitsche vorbei. Die Mä d chen senkten ergeben die Köpfe.
Ich fragte mich, ob diese Mädchen gleichzeitig mit dem nach Gor gekommen waren, das ich in Samos' Haus gesehen hatte. Vielleicht hatten auch diese Geschöpfe in ihrer ersten Bewußtlosigkeit am linken Bein den stähle r nen Identifikationsreif eines Kur-Sklavenhändlers getr a gen. Sklavinnen von der Erde sind dank der regelmäß i gen Expeditionen der Kurii zur Erde auf Gor nicht mehr so selten wie früher. Irdische Mädchen gelten als vorzü g liches Sklavenmaterial, und goreanische Männer geben gern viel Geld dafür aus. Übrigens gelten irdische Mä d chennamen auf Gor als Sklavennamen, die selbst Mä d chen goreanischer Herkunft gegeben werden. Dies zeigt, wie sehr Goreaner irdische Mädchen als Sklavinnen schätzen; sie gelten als natürliche Sklavinnen.
Ich wandte mich zum Gehen, denn ich war hungrig geworden. Ich nahm mir vor, eines der Jahrmarktsresta u rants aufzusuchen.
Einen letzten Blick warf ich auf die vier Mädchen. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, die beiden am Ende der Kette zu kaufen, die Blonde und die Dunkelhaarige im roten Pullover. Aber dann hatte ich mich doch dagegen entschieden. Sie waren noch nicht an ihr Sklavenschic k sal gewöhnt und mochten ihre zweifellos vorhandenen Qualitäten nicht entwickeln können, wenn sie zu früh verkauft wurden.
Ich leerte den Krug Cal-da. Seit Tharna hatte ich solchen Wein nicht mehr getrunken. Unter Zeltplanen standen etwa zweihundert Tische. An vielen saßen Männer und sangen Lieder aus Ar. Ich hatte meine Mahlzeit beendet und stand auf.
»Ich freue mich auf das Spiel«, hatte Centius aus Cos zu Scormus aus Ar gesagt.
»Ich werde dich vernichten«, hatte Scormus aus Ar geantwortet.
Ich fragte mich, welchen Gedanken diese Riesen des Kaissa am Vorabend ihres Zusammenstoßes nachhängen würden. Scormus, so wurde erzählt, wanderte allein über die Tribünen, unruhig, eifrig, energiegeladen wie ein hungriges Raubtier. Centius aus Cos saß angeblich in seinem Zelt und ließ sich nichts anmerken. Er war in se i ne Gedanken versunken und studierte eine Spielstellung, die es vor einer Generation zwischen zwei unbedeute n den Meistern gegeben hatte. Aus irgendeinem Grund a ber erweckte das Spiel Centius' Interesse. Nur wenige Meister des Kaissa teilten seine Begeisterung.
Einige Tische entfernt verließ ein Mann den Zeltb e reich; er drehte mir den Rücken zu. Irgend etwas an ihm erregte vage meine Aufmerksamkeit, doch ich wußte nicht, was es war. Sein Gesicht bekam ich nicht zu sehen. Ich nahm nicht an, daß er mich gesehen hatte.
Ich verließ das Zelt. Bezahlt wird vor der Mahlzeit. Dafür erhält man eine Wertscheibe, die man mit an den Tisch nimmt. Das Essen wird dann von einer Sklavin an den Tisch serviert; ihr gibt man die Wertscheibe. Das Mädchen trägt nur eine Lederschürze und einen Eise n gürtel.
Draußen mischte ich mich wieder unter die Menge. Ich hatte bis zum Mittag des nächsten Tages, wenn das große Spiel beginnen würde, nichts Dringendes vor.
Der Gesang der Männer aus Ar verhallte hinter mir.
Ein Sklavenhelfer marschierte durch die Zeltgassen, hämmerte mit einem Stab gegen eine Metallstange und verkündete, daß die Sklavenauktionen im großen Zelt in einer Ahn beginnen würden.
Am Wegrand führten Jongleure ihre erstaunlichen Kunststücke vor. Ich kam an Buden vorbei, in denen Ba l len von Reptuch verkauft wurden. Bauersfrauen sch a cherten mit den Verkäufern.
In einem anderen Teil des Marktes hing frisches Fleisch an langen Leinen. Insekten schwirrten durchei n ander.
Ich wollte mir die Sklavenverkäufe ansehen. Ich brauchte einige Mädchen für meine Männer.
Mir ging der Gedanke an den Burschen durch den Kopf, den ich das Restaurant hatte verlassen sehen. Die Erinnerung an seine Gestalt erfüllte mich mit Unruhe. Aber dann wies ich den Gedanken von mir.
Langsam näherte ich mich den Sklavenplattformen. Dabei fiel mein Blick erneut auf den Mann aus der Pola r region, der Mann mit den Pelzstiefeln, dem Seil über der Schulter und dem kurzen Hornbogen. Ich dachte daran, daß er seine Schnitzarbeiten an einen Händler verkauft hatte.
Immer wieder kehrten meine Gedanken zu den Mä d chen von der Erde zurück. Ich hatte Lust, mir anzusehen, wie sie sich auf der Verkaufsplattform machen
Weitere Kostenlose Bücher