Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
die Falle vorb e re i tet, in die Scormus seinen Heimstein legen mußte.
    Mit dem zehnten Zug schob Centius aus Cos seinen Tharlarionreiter, der auf Hausbauer drei gestanden hatte, auf Hausbauer vier. Dies machte den Weg frei für den Hausbauer-Stein, dessen Macht, zusammen mit der Kampfkraft des Ubars, auf den gelben Tharlarionreiter gerichtet wurde. Der Angriff hatte begonnen.
    Ich werde darauf verzichten, die nachfolgenden Züge im Detail zu beschreiben. Es waren insgesamt elf.
    Als Scormus mit seinem zweiundzwanzigsten Zug an der Reihe war, erhob er sich wortlos. Einen Augenblick lang blieb er neben dem Spielbrett stehen, dann legte er mit einem Finger vorsichtig seinen Ubar um. Dann legte er die Uhren um, was den Sandstrom stoppte, machte kehrt und verließ die Bühne.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille in der Me n schenmenge, dann brach die Hölle aus. Männer sprangen sich gegenseitig an, Kissen und Mützen wirbelten durch die Luft. Das gewaltige Rund des Amphitheaters dröhnte vor Gebrüll. Ich konnte kaum noch meine eigene Stimme hören. Zwei Männer fielen hinter mir von ihrer Sitzreihe. In dem Bemühen, die Bühne zu sehen, kletterte ich auf die Verstrebung, wurde aber von links und rechts ene r gisch angestoßen.
    Einer der Männer aus der Gruppe, die mit Centius aus Cos angereist war, stand auf dem Spieltisch mitten auf der Bühne, den gelben Heimstein in der Hand. Er hob ihn vor der Menge hoch. Gestalten schwärmten über die Bühne; die Wächter konnten dem Druck nicht mehr standhalten. Centius aus Cos wurde von zahlreichen Männern auf die Schultern gehoben. Er schwenkte die Arme, und seine weiten Robenärmel rutschten bis zu den Schultern hoch. Standarten und Wimpel aus Cos erschi e nen wie aus dem Nichts. Sicher setzte sich das Jubelg e schrei auch außerhalb des Amphitheaters fort, aber es war nicht zu hören. Später wurde berichtet, das ganze Sardargebirge habe vor Lärm gebebt.
    »Cos! Cos! Cos!« hörte ich immer wieder, in einem Rhythmus wie mächtiger Trommelschlag, wie Bra n dungswellen, die sich dröhnend an einer Felsenküste br a chen.
    Ich mußte aufpassen, nicht von meinem Geländer g e stoßen zu werden.
    Aus der großen Tafel wurden Stücke herausgebr o chen. Centius aus Cos hatte einen seiner Ärmel an die Menge verloren.
    »Centius!« brüllten die Männer. »Centius!« Soldaten aus Cos hoben immer wieder ihre Speere. »Centius! Cos!« brüllten sie.
    Der silbrige Haarschopf Centius' wippte zerstrubbelt über der Menschenmenge. Er streckte dem Mann auf dem Spieltisch die Hände entgegen; dieser drückte ihm den gelben Heimstein in die Hand. Das Jubelgeschrei wurde noch lauter.
    Reginald aus Ti versuchte die Massen zu beruhigen, sah aber schnell ein, daß das absolut sinnlos war. Die Wogen der Emotionen mußten sich von allein beruh i gen.
    Centius aus Cos hielt den gelben Heimstein in der Hand. Er sah sich auf der Bühne um, als suche er jema n den, doch ihn umgab lediglich die Menge, die dichtg e drängt hin und her wogte und ihre Erregung hinausschrie: »Cos! Centius! Cos!«
    Ich hatte vierzehnhundert Gold-Tarn verloren. Dieser Verlust bekümmerte mich aber nicht im geringsten. Wer würde nicht ein Dutzend solcher Verluste auf sich ne h men, um ein solches Spiel zu sehen!
    »Centius! Cos! Centius! Cos!«
    Ich hatte mit eigenen Augen Centius aus Cos gegen Scormus aus Ar spielen und gewinnen sehen.
    Der strahlende Sieger wurde auf Schultern von der Bühne getragen. Das Amphitheater begann sich schlie ß lich zu leeren, aber nur langsam. Ich arbeitete mich zu einem Ausgang vor. Hinter mir ertönte aus Hunderten von Kehlen die Hymne von Cos.
     
    Ich war sehr zufrieden mit meinem Besuch am Sardarg e birge.
    An diesem Abend wurde über wenig anderes gespr o chen als über das große Spiel.
    »Es war ein unschönes, grausames Spiel«, sollte Ce n tius aus Cos dazu gesagt haben.
    Wie konnte er sich nur so über das Meisterstück ä u ßern, das wir verfolgt hatten? Es gehört zu den genialen Höhepunkten in der Geschichte des Kaissa.
    »Ich hatte gehofft, zusammen mit Scormus etwas zu schaffen, das der Schönheit des Kaissa würdig wäre. Statt dessen bin ich der Versuchung des Sieges erlegen.«
    Aber man wußte ja, daß Centius aus Cos ein seltsamer Bursche war.
    »Es war die Aufregung, der Druck, die Begeisterung der Zuschauer«, fuhr Centius aus Cos fort. »Ich war schwach. Ich hatte mir vorgenommen, dem Kaissa Ehre zu erweisen, doch ich habe das Spiel schon beim ersten Zug

Weitere Kostenlose Bücher