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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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da sein«, antwortete jemand.
    Ich stieg geduckt durch den Riß in der Leinwand. Im Zelt standen zwei Männer mit Fackeln, ein dritter hielt den Kaufmann in den Armen.
    Ich zog sein Gewand zur Seite. Er war schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
    Dann wandte ich mich an den Schreiber. »Du hast deinen Herrn nicht gut verteidigt.«
    »Ich hab's versucht«, antwortete der Mann und deutete auf sein blutendes Gesicht, auf den Schnitt an seinem Arm. »Aber dann konnte ich mich nicht mehr bewegen. Ich hatte Angst.«
    Vielleicht hatte er einen Schock erlitten.
    Ich wandte mich wieder dem Besitzer des Verkauf s standes zu. Es interessierte mich zu sehen, wie die Wu n den angeordnet waren.
    »Muß ich sterben?« fragte er.
    »Der Mann, der dich angegriffen hat, war sehr ung e schickt. Du wirst es überleben.« Ich fügte hinzu: »Wenn die Blutung zum Stehen gebracht wird.«
    »Bei den Priesterkönigen! Verbindet mich doch!« flehte der Mann.
    Darum sollten sich andere kümmern. Ich richtete mich auf und blickte den Schreiber an. »Was hast du zu b e richten?«
    »Wir kamen ins Zelt und überraschten dabei einen Mann, der bestimmt etwas stehlen wollte. Er griff uns beide an und verwundete dabei meinen Herrn schwer.«
    »Wofür interessierte er sich?« In einem solchen A n denkenladen gab es bestimmt keine wertvollen Waren, die einen Dieb anlocken konnten. Würde man seinen Hals riskieren für ein Holzspielzeug oder eine kleine E l fenbeinfigur?
    »Dafür – und nur dafür«, sagte der Kaufmann und deut e te auf den Gegenstand, den der Dieb umklammert und bei unserem Kampf verloren hatte. Das Ding lag in ein kleines Fell gewickelt auf dem Boden des Verkaufsstandes. Mä n ner drückten Tücher auf die Wunden des Kau f manns.
    »Das Ding ist so gut wie wertlos«, sagte der Schreiber.
    »Warum hat er es dann nicht gekauft?« fragte der Kaufmann. »Es ist nicht teuer.«
    »Vielleicht wollte er nicht als Käufer identifiziert we r den«, meinte ich, »denn hättest du dich an den Verkauf erinnert, hätte man ihn vielleicht aufspüren können.«
    Einer der Männer reichte mir den Gegenstand.
    Ein Arzt betrat das Zelt; er war in eine grüne Robe g e kleidet und trug seine Instrumente und Medikamente in einem Beutel über der Schulter. Er begann sich um den Verwundeten zu kümmern.
    »Du wirst es überleben«, beruhigte er den Liegenden.
    Ich erinnerte mich an den Angreifer. Ich dachte daran, wie er die Klinge umgedreht hatte. Ich erinnerte mich an die Kaltblütigkeit, mit der er mich zu täuschen versuchte. Ohne das Fell zu öffnen, wußte ich, was ich da in der Hand hielt.
    Als der Arzt die Wunden gereinigt, sterilisiert und verbunden hatte, entfernte er sich wieder, gefolgt von der Mehrzahl der Zuschauer. Der Schreiber hatte den Arzt aus einem kleinen Eisenkasten für seine Dienste bezahlt – eine Tarsk-Münze wechselte den Besitzer.
    Ein Mann hatte die winzige Lampe gefüllt und wieder angezündet. Schließlich war ich mit dem verwundeten Händler und seinem Schreiber allein. Die beiden muste r ten mich.
    »Die Falle ist nicht zugeschnappt«, sagte ich.
    »Falle?« fragte der Schreiber.
    »Du gehörst nicht der Kaste der Schriftgelehrten an«, sagte ich. »Schau dir doch mal deine Hände an!« Das Zischen der winzigen Flamme war in der nun eintrete n den Stille deutlich zu hören.
    Die Hände des Mannes waren größer als die eines Schreibers und narbig und aufgerauht. Die Finger waren kurz und wiesen keine Tintenflecke auf.
    »Du machst Witze«, sagte der Mann in der Robe des Schreibers.
    Ich deutete auf den Kaufmann. »Schau dir seine Wu n den an«, sagte ich. »Der Mann, gegen den ich gekämpft habe, war ein Meister seines Fachs, ein geübter Kämpfer, entweder ein Angehöriger der Kriegerkaste oder der A t tentäterkaste. Er hat genau das getan, was er wollte – der tödliche Angriff war nur vorgetäuscht.«
    »Du hast selbst gesagt, er war ungeschickt«, sagte der Mann in der blauen Robe der Schriftgelehrten.
    »Verzeih meinem Kollegen«, sagte der Händler. »Er ist dumm. Er hat nicht erkannt, daß deine Worte ironisch gemeint waren.«
    »Du arbeitest für die Kurii«, behauptete ich.
    »Nur für einen«, antwortete der andere.
    Vorsichtig wickelte ich den Gegenstand aus, den ich in der Hand hielt. Es war eine Schnitzarbeit aus einem bläulichen Steinmaterial, ziemlich rund gestaltet und u n gefähr zwei Pfund schwer. Der Stil erinnerte mich an die Kunstwerke der rothäutigen Jäger, die Darstellung eines

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