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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sind. Es war win d still. Die Temperatur mochte etwa vierzig Grad unter Null sein. Die Kälte wurde einem erst richtig bewußt, wenn die Gesichtshaut erstarrte.
    »Was siehst du?« fragte Imnak.
    »Einen Schlitten und einen Mann!« rief Poalu von oben.
    Wieder hörten wir den Schrei des Sleen aus der Ferne, ein Laut, der unter den gegebenen Umständen sehr weit zu hören war. Das Tier mochte noch zehn oder mehr P a sangs entfernt sein. Manchmal hört man solche Schreie auf fünfzehn Pasangs über das Eis.
    »Macht die Lampen an, setzt Fleisch auf!« rief Ka d luk, der im Dorf eine Art Häuptling war. »Wir müssen für unseren Besucher ein Festmahl bereiten!«
    Frauen liefen los. Arlene und Barbara und Audrey s a hen sich an. Sie wußten Bescheid – wenn der Besucher eine Vorliebe für weißhäutige Frauen hatte, würde ihm im Dorf das Richtige geboten werden. Poalu, die unter den Mädchen das Kommando führte, gab mit scharfer Stimme einen Befehl, und sie liefen los. »Es ist ein Schlitten und ein Mann!« rief Poalu uns zu.
    »Wer würde im Winter aus dem Süden zu uns ko m men?« fragte ich.
    »Muß ein Händler sein«, gab Imnak zurück. »Aber das ist absonderlich – diese Leute kommen im Winter nicht.«
    »Ich ahne, wer das ist!« rief ich. »Vielleicht hat er eine Neuigkeit für mich! Wir wollen ihm entgegengehen!«
    »Ja«, sagte Imnak. »Natürlich!«
    »Gehen wir unserem Gast entgegen und begrüßen wir ihn!« rief Kadluk fröhlich.
    Die Männer eilten in ihre Hütten, um ihre Waffen zu holen. Gelegentlich streifen wilde Sleen durch die Tun d ra, halb verhungert und deshalb unberechenbar. Sie geh ö ren zu den Gefahren, die dem Winterreisenden in di e sen Breiten drohen.
    Angeführt von Kadluk stapften Imnak und ich, Akko und Naartok und zahlreiche andere mit Harpunen und Lampen aus dem Dorf. Einen Pasang weiter hob Kadluk Stille heischend die Hand. Wir erstarrten.
    »Fort!« rief eine Stimme. »Fort!«
    »Beeilung!« brüllte Kadluk.
    Wir liefen über einen kleinen Hügel; um unsere Füße stob der Schnee auf.
    Auf der geneigten Ebene zwischen sanften Hügeln entdeckten wir etwa einen Pasang entfernt den langen Schlitten mit dem daran festgebundenen Zug-Sleen. In der Nähe machten wir zwei Gestalten aus. Die eine g e hörte einem Menschen.
    »Ein Eis-Ungeheuer!« rief Akko.
    Die andere Gestalt ließ keinen Zweifel offen: groß, zottig, mit langen Armen: ein weißpelziger Kur.
    Der Mann versuchte das Wesen mit einer Lanze for t zuschieben. Das Tier zeigte sich aggressiv.
    Verwundet wich es zurück. Aber es konnte keinen schweren Schaden genommen haben. Es duckte sich und beobachtete den Mann, während es an seinem Arm sau g te. Dann stellte es sich auf die kurzen Hinterbeine und hob die beiden langen Arme in die Luft und schrie vor Wut. Dann kauerte es sich mit gebleckten Reißzähnen nieder, um von neuem anzugreifen.
    Ich rannte bereits den Hügel hinab, im Schnee ausru t schend, die Lanze in der Hand. Die Männer hinter mir hoben ebenfalls die Waffen und folgten brüllend.
    Das Ungeheuer drehte sich um und blickte unserer waffenschwingenden, brüllenden Horde entgegen.
    Ich hatte das beunruhigende Gefühl, daß es seine En t fernung von uns berechnete und die Zeit, die verstreichen würde, bis wir die Strecke hinter uns gebracht hatten.
    Irgendwie spürte ich, daß wir hier kein bloßes Tier vor uns hatten, keinen degenerierten unintelligenten A b kömmling von Überlebenden der Kurii-Schiffe, die vor Generationen hier gestrandet waren – Nachfahren, denen die Disziplin und Loyalität der Schiffsgesetze nichts b e deutete, Nachfahren, die in eine tierische Wildheit z u rückgefallen waren. Der Kur, der bloß Tier ist, stellt sich in den meisten Situationen als weniger gefährlich dar als der Kur, der mehr ist als ein Tier. Der erste ist nur sehr gefährlich, der zweite ein unvergleichlicher Gegner.
    Kaum hatte sich der Kur nach uns umgedreht, da eilte der Mann los und schirrte den Schnee-Sleen vom Schli t ten ab. Als der Kur sich wieder umdrehte, sprang der Schnee-Sleen ihn an und versuchte ihm die Kehle durc h zubeißen.
    Ich war nur noch wenige hundert Meter von dem Kur entfernt.
    Ich sah, wie er den halb durchgebissenen Sleen, eine blutige Masse, zur Seite schleuderte. Als der Schnee-Sleen seinen Angriff begann, hatte der Mann erneut z u gestoßen, doch sein Lanzenstich war nicht tödlich gew e sen. Der Kur hatte am Hals eine klaffende, blutende Wunde.
    Jetzt griff er nach der Lanze, entriß sie dem

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