GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
bemerkt?«
»Natürlich.«
»Das sind bestimmt Schmuckstücke.«
»Das Ungeheuer ist irgendeinem Herrn entflohen«, mutmaßte Ram. »Zweifellos hat der ihm solche Verzi e rungen in die Ohren gesetzt.«
»Ich meine, es hat sich die Ringe ganz allein zug e legt.«
»Das erscheint mir unwahrscheinlich«, sagte Ram. »Du hast doch selbst gesehen, wie tierhaft es sich ve r hielt.«
»Meinst du, daß etwas nicht intelligent sein kann, nur weil es nicht wie ein Mensch aussieht?«
Ram erbleichte. »Aber wenn sich Intelligenz mit so l cher Wildheit paart …«
»Diese Wesen heißen Kurii«, sagte ich.
Im Festhaus brannten alle Lampen.
Nackt kniete Arlene vor Ram und hielt ihm eine Platte mit dampfendem Fleisch hin.
Er legte einen Finger unter ihr Kinn und schaute ihr ins Gesicht.
»Wer ist diese hübsche kleine Sklavin?« fragte er. »Sie kommt mir bekannt vor.«
Entsetzt blickte sie ihn an.
»O ja«, sagte er. »Sie führte früher das Kommando an der Mauer. Du hast sie zur Sklavin gemacht.«
»Ja«, sagte ich.
»Ist sie gut?« fragte er.
»Du wirst es bald wissen«, sagte ich.
Er lachte.
»Ich bin sicher, daß das Ungeheuer auf dich Jagd machte«, fuhr ich fort.
»Mag sein.«
»Wie gefällt dir unser armseliges kleines Fest?« fragte Kadluk im Vorbeigehen.
»Es ist das beste Mahl, das ich je gegessen habe!«
»Aber ist dir der Kur eine weite Strecke gefolgt?« fragte ich.
»Keine Ahnung«, sagte Ram.
»Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, daß der Kur dich abgefangen hat, daß er auf dich gewartet hat.«
»Woher wußte er, wo er warten mußte?«
»Ich fürchte, mein Hiersein ist bekannt«, sagte ich. »Als ich nicht in den Süden zurückkehrte, mußte man annehmen, daß ich nach Norden gereist war. Nur ein ro t häutiger Jäger war an der Mauer – Imnak. Daraus ließ sich schließen, daß ich sein Dorf aufsuchen würde. Vie l leicht hat man mich hier auch bespitzelt. Ich weiß es nicht.«
Ram musterte mich ernst. »Von alledem verstehe ich wenig«, sagte er.
»Ich gehe davon aus, daß es bekannt war, ich würde im Dorf des Kadluk sein oder dorthin reisen. In Lydius hatte man uns zusammen gesehen. Als du dann in den Norden aufbrachst, konnte man vermuten, daß du mich suchen wolltest.«
»Ich machte daraus keinen Hehl«, sagte Ram.
»Folglich kannte der Feind, wenn man ihn einmal so nennen will, meinen Aufenthaltsort und deine Absicht, mit mir in Verbindung zu treten, und dann war es kein Problem mehr, dir vor dem Dorf einen Hinterhalt zu l e gen.«
»Ja«, sagte er.
»Was die Kurii nicht berücksichtigt haben, ist der Umstand daß dein Sleen auf so weite Entfernung zu h ö ren sein und die Jäger dir dann entgegeneilen würden.«
»Es gibt noch eine andere Möglichkeit, keine sehr a n genehme«, sagte Ram.
»Und die wäre?«
»Die Kurii haben mich verfolgt«, sagte er. »Vielleicht habe ich sie hierhergeführt.«
»Möglich wäre es. Aber wenn es wirklich so ist, kö n nen wir damit leben.«
»Wie darf ich das verstehen?« fragte Ram.
»Ich glaube, es besteht bei zumindest einigen Kurii der Wunsch, mich zu einem Gespräch einzuladen. Auf eine Weise bin ich einer Einladung gefolgt, als ich in den Norden aufbrach. Wenn der Feind weiß, wo ich bin, mag er versuchen, mit mir Verbindung aufzunehmen.«
»Oder dich zu töten«, meinte er.
»Ja.«
»Warum sollte der Kur aber mich umbringen wollen?«
»Vielleicht bringst du Informationen, die ich nicht e r halten sollte.«
»In Lydius«, sagte er, »haben sich Sarpedon und me h rere andere, die frisch von der Mauer zurückgekehrt w a ren, zusammengetan und Sarpelius und seine Helfershe l fer überfallen.« Sarpelius war der beleibte Bursche, der von Sarpedon die Taverne übernommen und sich mit mehreren Komplizen daran gemacht hatte, Männer in den Dienst an der Mauer zu pressen.
»Sarpedon ist wieder Wirt in seinem Lokal?« fragte ich.
»Natürlich«, sagte Ram. »Übrigens haben Sarpelius und seine Männer, ehe wir sie als nackte Sklaven im H a fen verkauften, gehörig den Mund aufgemacht.«
»Das war sicher klug von ihnen«, meinte ich.
»Die Information war ihnen nicht so wichtig, daß sie sie angesichts der Gefahr von Folter und Tod bei sich behalten wollten«, fuhr Ram fort. »So zeigte Sarpelius keine Neigung, mit den Füßen voran in einen Käfig vo l ler hungriger Sleen geschoben zu werden.«
»Das ist ja auch wirklich nicht angenehm.«
»Leider hat es den Anschein, als hätten die Männer nur wenig gewußt. Sie
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