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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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aber die Tiere.«
    »Sie mögen Tiere nicht?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Vielleicht halten sich die Leute für unsterblich, weil sie sich als klug einschä t zen und die Sleen nicht.«
    »Manche Sleen sind ziemlich ausgefuchst«, sagte I m nak und überlegte einen Augenblick lang. »Wenn Sleen über dieses Problem sprächen, würden sie wahrscheinlich sagen, daß sie unsterblich sind, und die Menschen nicht, weil sie schließlich besser schwimmen können.«
    »Mag sein«, sagte ich.
    »Wer kann schon die Bedeutung des Lebens ergrü n den?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Vielleicht hat es übe r haupt keinen Sinn.«
    »Das ist interessant«, meinte Imnak. »Aber dann wäre die Welt sehr einsam.«
    »Vielleicht ist sie das auch.«
    »Nein«, sagte Imnak und zog sein Kajak aus dem Wasser. »Die Welt kann nicht einsam sein, wenn es zwei Menschen gibt, die Freunde sind.«
    Ich blickte zu den Sternen auf. »Du hast recht, I m nak«, sagte ich. »Wo es Schönheit und Freundschaft gibt, kann man von der Welt nicht mehr verlangen. Wie gro ß artig und bedeutsam ist doch ein solcher Ort! Was für eine andere Daseinsberechtigung könnte er haben?«
    »Hilf mir, das Fleisch an Land zu zerren!« sagte I m nak.
    Ich half ihm. Andere Jäger eilten zum Wasser herab und halfen mit. Ich wußte nicht, was für ein Ort die Welt war, doch manchmal kam sie mir ganz großartig vor.

21
     
     
    »Die Nacht ist angebrochen«, sagte ich zu Imnak. »Ich glaube nicht, daß Karjuk noch kommt.«
    »Vielleicht nicht«, meinte Imnak.
    Mehrmals war bereits Schnee gefallen, wenn auch noch nicht sehr viel. Die Temperaturen waren schon sehr gesunken.
    Vor etwa drei Wochen hatten Imnak und ich drei Sleen an Land gebracht. Damit war die Kajakfischerei für dieses Jahr zu Ende gewesen, denn noch am Abend unserer Jagd hatte das Meer zuzufrieren begonnen. Kri s talle hatten sich im Wasser gebildet, winzige Eisstücke. Dann war das Wasser innerhalb weniger Stunden schwer und teigig geworden, der Eisanteil darin war gewachsen. Einige Stunden später waren diese sich aufbauenden Ei s formationen miteinander in Berührung gekommen, hatten sich aneinander gerieben, waren zum Teil übereinander gerutscht und bildeten unregelmäßige Schrägen und Fl ä chen, und schon war das Meer in friedlicher Stille unte r gegangen – eine Eiswüste.
    »Es gibt andere Dörfer«, sagte ich. »Wir wollen sie besuchen, um zu sehen, ob Karjuk vielleicht dort ist.«
    »Es gibt viele Dörfer«, sagte Imnak. »Das weiteste liegt viele Schlafperioden von hier.«
    »Ich möchte sie alle besuchen. Wenn wir dann noch immer nichts von Karjuk gehört haben, muß ich auf das Eis hinaus und ihn suchen.«
    »Da könntest du genausogut nach einem bestimmten Sleen suchen«, meinte Imnak. »Ein hoffnungsloses U n terfangen.«
    »Ich habe lange genug gewartet. Ich muß es vers u chen.«
    »Ich mache den Schlitten fertig«, sagte Imnak. »Akko besitzt einen Schnee-Sleen, Naartok einen zweiten.«
    »Gut«, sagte ich. »Ein laufender Schnee-Sleen kann einen Schlitten schneller ziehen, als ein Mensch es ve r mag. Es sind gefährliche, aber auch sehr nützliche Ti e re.«
    »Hör mal!« sagte Imnak.
    Ich schloß den Mund und spitzte die Ohren. Aus gr o ßer Weite tönte das Jaulen eines Sleen durch die klare, kalte Luft.
    »Vielleicht kommt Karjuk!« rief ich.
    »Nein, das ist nicht Karjuk«, sagte Imnak. »Der Laut kam aus dem Süden.«
    »Imnak! Imnak!« rief Poalu von draußen und schob sich durch die Türöffnung der Hütte. »Es kommt j e mand!« Sie hatte zusammen mit den anderen Mädchen im Festhaus Felle aufgearbeitet.
    »Wer ist das?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie.
    »Na, dann steig auf eines der Fleischgestelle und schau nach, Mädchen!« befahl er.
    »Ja, Imnak!« rief sie.
    Imnak und ich zogen Fäustlinge und Parkas an und verließen die von den Lampen gewärmte, halb in den Boden eingegrabene Hütte. Es war klar und windstill, und alle Geräusche klangen überdeutlich. Der Schnee knirschte laut und knisternd unter unseren Stiefeln. Mondlicht lag über dem Dorf und dem Schnee der Tun d ra und funkelte auf dem Eis des Meeres. Deutlich hörte ich die Worte anderer Dorfbewohner, die miteinander sprachen. Die gesamte Dorfbevölkerung schien die U n terkünfte verlassen zu haben. Etliche waren auf Fleisc h gestelle gestiegen und versuchten im Mondlicht etwas zu erkennen. Für die arktische Nacht war es noch nicht kalt, wenngleich solche Angaben relativ

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