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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich.
    »Natürlich«, sagte Msaliti. »Niemand hat das Haus betreten. Bis zu meinem Eintreten haben die Askaris den Eingang bewacht.«
    »Wie ich sehe, haben sie es versäumt, die Spuren meines gestrigen Auftritts auf dem Dach zu beseitigen – ich meine damit die Erbsen, die noch immer an ihren Fäden hängen.«
    »Natürlich haben wir sie wieder zurückgesteckt«, sagte Msaliti.
    »Dann wäre ich an deiner Stelle nicht so sicher, daß wir allein sind«, sagte ich.
    Hastig hob Msaliti den Kopf. Mehrere Erbsen baumelten an ihren langen Fäden.
    »Wie man außerdem feststellen kann, ist der Lüftungsrost entfernt worden«, fuhr ich fort.
    »Du bist sehr aufmerksam«, sagte Shaba.
    Torkelnd erhob sich Msaliti und wich zurück.
    Auf der anderen Seite des Tisches, an seinem gewohnten Platz, saß Shaba. Auf dem Sitz war ein kurzes Verschwimmen zu bemerken gewesen, eine Art verdrehter Lichtwirbel, eine Art Lichtstrudel – im nächsten Augenblick hatte er sich unserem Blick gelassen dargeboten.
    »Ich hatte mir gleich gedacht, daß du nicht zu spät kommst«, sagte ich. »Du scheinst mir ein pünktlicher Bursche zu sein.«
    »Statt dessen bist du zu spät erschienen«, stellte er fest.
    »Ja«, sagte ich, »und es tut mir leid. Ich wurde aufgehalten.«
    »War sie hübsch?«
    Ich nickte. »Ja«, sagte ich.
    »Es geht um Dinge von großer Bedeutung«, sagte Msaliti. »Wenn es euch beiden recht ist, würde ich mich jetzt gern darum kümmern.«
    »Soweit ich mitbekommen habe«, sagte Shaba zu mir, »hast du die Kreditbriefe und den falschen Ring mitgebracht.«
    »Ja«, sagte ich und legte die Dokumente auf den Tisch.
    »Wo ist der falsche Ring?« fragte Msaliti.
    »Ich habe ihn«, antwortete ich.
    Shaba sah sich die Kreditbriefe genau an. Er ließ sich Zeit dabei. »Diese Dokumente scheinen in Ordnung zu sein«, sagte er schließlich.
    »Darf ich sie auch sehen?« drängte Msaliti.
    Shaba reichte ihm die Kreditbriefe. »Du traust unserem breitschultrigen Kurier nicht?« fragte er.
    »Ich traue möglichst wenigen Leuten«, erwiderte Msaliti. Er sah die Unterlagen sorgfältig durch. Dann gab er sie an Shaba zurück. »Ich kenne die Siegel und Unterschriften. Diese Papiere lassen sich tatsächlich bei den angegebenen Banken einlösen.«
    »Das sind zwanzigtausend Gold-Tarn«, stellte ich fest.
    »Löse sie ein, ehe du den falschen Ring ins Sardargebirge bringst«, sagte Msaliti. »Unter diesen Umständen ist es in unserem Interesse, guten Glaubens zu verhandeln.«
    »Aber was ist, wenn ich den falschen Ring nicht ins Sardargebirge bringe?« fragte Shaba.
    »An deiner Stelle würde ich es tun«, meinte Msaliti.
    »Ich verstehe«, sagte Shaba.
    »Die Ungeheuer sind Verrätern gegenüber nicht sehr rücksichtsvoll.«
    »Das ist verständlich«, sagte Shaba.
    »Dieser Aspekt ließe sich bei den fraglichen Banken morgen früh erledigen«, sagte ich. »Dabei könntest du dich von der Echtheit der Dokumente überzeugen und das Gold abheben oder neu einzahlen, wie du willst.«
    »Kungumi der Bettler«, sagte Msaliti, »kann sich nicht gut in der Straße der Münzen blicken lassen.«
    »Dann tritt als Msaliti auf«, riet ich ihm.
    Der andere lachte. »Red keinen Unsinn!« sagte er.
    Ich verstand seine Antwort nicht.
    »Ich bin damit einverstanden, die Transaktion heute abend abzuwickeln«, sagte Shaba. »Wenn die Kreditbriefe nicht echt sind, würde ich den Ring eben einfach nicht ins Sardargebirge bringen.«
    »Denk dran«, sagte Msaliti, »du darfst am falschen Ring auf keinen Fall den kleinen Hebel drücken. Er darf nur im Sardargebirge bedient werden.«
    Meine Nackenhaare begannen sich zu sträuben. Ich machte mir klar, daß mein Verdacht zutreffen mußte – in dem falschen Ring steckte irgendeine große Gefahr.
    Shaba steckte die Kreditbriefe unter seine Robe. Anschließend streifte er eine lange, dünne Kette ab, die ihm um den Hals hing und bisher von seiner Kleidung verdeckt gewesen war. Er öffnete die Kette.
    Ich sah den Ring an der Kette.
    Mein Herz begann heftig zu klopfen.
    Er streckte die Hand aus. »Dürfte ich den falschen Ring haben?« fragte er.
    »Ich glaube, es hat wenig Sinn, den falschen Ring ins Sardargebirge zu bringen«, sagte ich. »Die inzwischen eingetretene Verzögerung dürfte längst Verdacht erweckt haben.« Und das stimmt durchaus. Aus persönlichen Gründen lag mir gar nicht so sehr daran, daß Shaba den Ring in das Gebirge der Priesterkönige brachte. Ich hatte Respekt vor seinem Beitrag zur Erforschung

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