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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Botschaft der Trommeln war ihr aus dem Osten vorausgeeilt.
    Links und rechts von Tende kniete je ein hübsches weißes Sklavenmädchen, am Hals und am linken Fußgelenk eine Kette aus weißen Muscheln, am Körper ein kurzes Wickeltuch aus rot und schwarz bedrucktem Reptuch. Beide Sklavinnen besaßen eine hübsche Figur. Ich fand es schwer, den Blick von ihnen zu wenden. Sie gehörten zu den Geschenken, die Tende von ihrem vorgesehenen Gefährten übersandt worden waren. Ich lächelte und fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. Obwohl sie als persönliche Sklavinnen einer Frau dienen sollten, waren sie bestimmt von einem Mann ausgesucht worden. Jede der beiden Sklavinnen hielt an langem Griff einen Fächer aus bunten Federn. Mit sanften Bewegungen fächelten sie ihrer Herrin Kühlung zu.
    Ich betrachtete die blonde Barbarin, die früher einmal Janice Prentiss geheißen hatte. Sie kniete links von Tende, also zu meiner Rechten. Sie begegnete meinem Blick nicht. Ihre Unterlippe zitterte. Sie wagte es nicht, sich anmerken zu lassen, daß sie mich kannte.
    Tende hatte sich eine Peitsche um den linken Unterarm gebunden.
    »Steht strammer!« befahl ein Askari.
    Wir gehorchten.
    In Tendes Nähe standen vier Askaris in der Aufmachung, die ich von Bila Hurumas Hof kannte – es waren seine Abgesandten. Wie die meisten Askaris waren sie mit fransenversehenen langen Schilden und kurzen Stoßspeeren bewaffnet. Die Tochter Aibus wurde gut bewacht. Weitere Askaris wateten unweit der Plattform durch das Wasser.
    Neben den Askaris hielt sich ein weiterer Mann auf der Plattform auf. Es war Mwoga, der Wesir Aibus, der Tende zur Feier ihrer Gefährtenschaft geleitete. Ich erkannte ihn sofort, denn ich kannte ihn aus Bila Hurumas Palast. Wie so viele Menschen aus dem Landesinnern und den benachbarten Ebenen und Savannen im Norden und Süden der Äquatorzone besaß er lange, gestreckte Glieder und war hochgewachsen – eine körperliche Besonderheit, die die Abstrahlung von Körperhitze erleichterte. Sein Gesicht wies Tätowierungen auf, wie sie hier im Landesinnern üblich waren. Nach den Mustern lassen sich natürlich einzelne Stämme erkennen, manchmal sogar Dörfer und Distrikte. Er trug eine lange schwarze Robe, die mit Goldfäden bestickt war, und eine weiche flache Mütze, ähnlich dem in Schendi gebräuchlichen Kleidungsstück. Ich zweifelte nicht daran, daß ihm diese Gewandung am Hof Bila Hurumas zum Geschenk gemacht worden war. Trotz der Internationalität seines Hofes trug Bila Huruma selbst meistens die Häute, Federn und das Gold der Askaris. Das ging nicht nur darauf zurück, daß sie die Grundlage seiner Macht bildeten und er ihnen schmeicheln wollte. Vielmehr war er selbst Askari und sah sich als Askari. Im Hinblick auf seine Kraft, Geschicklichkeit und Intelligenz gab es nichts dagegen zu sagen, daß er der erste unter ihnen war. Er war ein Askari unter Askaris.
    »Sieh nur, meine Dame!« sagte Mwoga jetzt und deutete auf Kisu. »Hier steht der Feind deines Vaters und auch dein Feind, hilflos angekettet im Sumpf. Schau ihn dir an, untersuch ihn! Er widersetzte sich deinem Vater. Jetzt hängt er an einer Gaunerkette und gräbt für deinen künftigen Gefährten, den großen Bila Huruma, im Schlamm herum.«
    Der Ukungu-Dialekt ist mit der Ushindi-Sprache eng verwandt. Leise übersetzte mir Ayari das Gespräch. Doch hätte ich auch ohne ihn dem Dialog einigermaßen folgen können.
    Kisu blickte der lässig dasitzenden Frau kühn in die Augen.
    »Du bist die Tochter des Verräters Aibu«, sagte er.
    Tendes Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    »Wie mutig der Rebell hier spricht!« sagte Mwoga spöttisch.
    »Wie ich sehe«, wandte sich Kisu an Mwoga, »du bist jetzt ein wichtiger Wesir. Du hast deine Position als unbedeutender Häuptlingslakai verlassen und bist aufgestiegen. Solche Glücksfälle gibt es eben in der Politik immer wieder.«
    »Manche haben dabei mehr Glück als andere«, erwiderte Mwoga. »Du, Kisu, warst zu dumm, um die Politik zu verstehen. Du bist halsstarrig und töricht, du verstandest dich nur auf den Speer und die Kriegstrommel. Du greifst an wie ein Kailiauk. Ich verhielt mich klüger; ich wartete die richtige Zeit ab – so wie es die Ost tut. Der Kailiauk läßt sich in der Palisade einsperren. Die Ost schlüpft zwischen den Stämmen des Zauns hindurch.«
    »Du hast Ukungu an das Imperium verraten«, sagte Kisu.
    »Ukungu ist ein Distrikt in diesem Reich«, erwiderte Mwoga. »Ein Aufstand war

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