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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wohlig schaudernden Hingabe einer ausgebildeten Sklavin deine Dienste anzubieten.«
    Noch immer zeigte sich auf Tendes Gesicht keine Regung.
    »Und so wird es auch mit dir kommen, denn im Grunde deines Herzens bist du eine echte Sklavin – das sehe ich schon an deinen Augen.«
    Tende hob die rechte Hand, um die die Peitsche gewickelt war, und bewegte sie lässig hin und her. Die beiden erschrockenen Sklavinnen hörten auf zu fächeln. Anmutig erhob sich Tende und stieg von ihrem Podest herab, um sich über Kisu am Rand der Plattform aufzustellen.
    »Hast du nichts zu sagen, meine liebe Tende, du schöne Tochter des Verräters Aibu?« erkundigte sich Kisu.
    Sie versetzte ihm mit der Peitsche einen Schlag ins Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen, um nicht geblendet zu werden.
    »Ich spreche nicht mit einfachen Untergebenen«, sagte sie. Dann kehrte sie an ihren Ausgangsort zurück, und ihr Gesicht war wieder eine Maske der Ausdruckslosigkeit. Auf ihr Zeichen hin bewegten die Sklavinnen wieder die Fächer.
    Kisu öffnete die Augen. Über sein Gesicht zog sich ein blutiger Striemen. Er hatte die Fäuste geballt.
    »Weiter!« sagte Mwoga zu einem der Askaris auf der Plattform.
    Der Mann äußerte einen scharfen Befehl an die Sklaven, die die Plattform schleppten, und deutete mit dem Speer die Richtung an. Die Männer setzten sich in Bewegung, die Kanus mit der Plattform durch das Wasser schleppend.
    Wir blickten der Plattform und ihren Passagieren nach.
    Ich bedachte Kisu mit einem Blick. Ich nahm nicht an, daß ich noch lange warten mußte.
    »Grabt weiter!« sagte ein Askari in unserer Nähe.
    Befriedigt und irgendwie auch erfreut stieß ich meine Schaufel tief in den Sand zu meinen Füßen.
     
    Wir hockten in dem langen Käfig, der auf dem Floß errichtet worden war. Ich fuhr mir mit den Fingern unter dem Kragen entlang, um meinen Hals etwas zu entlasten. Der Geruch des Sumpfes ringsum war allgegenwärtig.
    Unter leisem Kettengerassel kroch er durch die Dunkelheit zu mir. Mit dem Fingernagel kratzte ich ein wenig Rost von der Kette an meinem Kragen. Aus der Ferne gellte das Geschrei von Dschungelvögeln herüber, das Heulen von winzigen Primaten mit langen Gliedmaßen. Es war etwa eine Ahn nach dem spätabendlichen Regen, etwa die zwanzigste Ahn des Tages. Der Himmel war noch immer bedeckt und verbreitete eine Dunkelheit, die für das, was bald geschehen mußte, wie geschaffen war.
    »Ich muß mit dir reden«, sagte er in schlechtem Goreanisch.
    »Ich wußte gar nicht, daß du meine Sprache beherrschst«, sagte ich und blickte geradeaus in die Dunkelheit.
    »Als Kind«, erwiderte er, »bin ich einmal fortgelaufen. Ich lebte zwei Jahre in Schendi und kehrte dann nach Ukungu zurück.«
    »Ich hatte auch nicht angenommen, daß dich ein kleines Dorf zufriedenstellen könnte«, sagte ich. »Für ein Kind war das aber eine lange und gefährliche Reise.«
    »Ich bin nach Ukungu zurückgekehrt«, sagte er.
    »Vielleicht bist du deswegen ein solcher Patriot deiner Gegend«, sagte ich, »weil du einmal von dort geflohen bist.«
    »Ich muß mit dir sprechen!« wiederholte er.
    »Vielleicht spreche ich aber nicht mit Angehörigen des Adels«, gab ich zurück.
    »Verzeih mir!« sagte er. »Ich war dumm.«
    »Du hast also doch von Bila Huruma gelernt, der mit allen Menschen spricht.«
    »Wie sonst kann man etwas hören?« fragte er. »Wie sonst kann man das andere verstehen?«
    »Bettler sprechen mit Bettlern – und Ubars«, sagte ich.
    »Das ist ein Schendi-Sprichwort.«
    »Ja.«
    »Sprichst du Ushindi?«
    »Ein wenig«, sagte ich.
    »Kannst du mich verstehen?« fragte er in dem Dialekt, der am Hof Bila Hurumas gebräuchlich war.
    »Ja«, sagte ich. Die goreanische Sprache fiel ihm nicht leicht. Das Ushindi war für mich nicht leichter. Ayari der rechts neben mir lag, kannte das Ushindi gut genug, um es mühelos in den verwandten Ngao-Dialekt umzusetzen, der im Ukungu-Distrikt gesprochen wurde – doch so weit gingen meine Fähigkeiten nicht. Ich sagte: »Wenn ich dich nicht verstehe, sage ich es dir.« Ich bezweifelte nicht, daß wir uns auf diese Weise verständigen konnten.
    »Ich werde versuchen, Goreanisch zu sprechen«, sagte er. »Wenigstens ist das nicht die Sprache des Bila Huruma.«
    »Es sprechen auch andere Dinge für das Goreanische«, sagte ich. »Es ist eine komplexe, ausdrucksstarke Sprache mit großem Vokabular.«
    »Ukungu ist die schönste Sprache der Welt«, sagte er.
    »Das mag schon sein«, erwiderte

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