GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor
Sie mich sprechen?« fragte ich. »Bisher haben Sie mich doch kaum gegrüßt.«
»Es gibt Gründe.«
»Sie haben nicht einmal mit mir gesprochen.«
»Ich hatte Angst vor Ihnen, Jason.«
»Inwiefern?«
»Sie haben so etwas an sich«, gab sie zurück. »Ich weiß eigentlich nicht, was es ist. Eine Art Ausstrahlung, eine Männlichkeit.« Sie hob hastig den Blick. »Verstehen Sie das richtig, ich finde so etwas abstoßend.«
»Schon gut.«
»Aber ich fühle mich weiblich dabei, irgendwie schwach. Ich möchte aber nicht weiblich sein, nicht schwach.«
»Tut mir leid, wenn ich vielleicht etwas gesagt oder getan habe, das Sie beunruhigt.«
»Das war es nicht. Es ging eher um etwas, das nur zu ahnen war. Daß Sie nämlich anders sind als die anderen.«
»Inwiefern?«
»Na, eben ein Mann.«
»Das ist doch Unsinn!« erwiderte ich. »Sie müssen Hunderte von Männern kennen.«
»Keine wie Sie.«
»Wovor hatten Sie Angst?« wollte ich wissen. »Daß ich Ihnen befehlen würde, in die Küche zu gehen und zu kochen?«
»Nein«, erwiderte sie lächelnd.
»Oder daß ich Sie ins Schlafzimmer schicken würde, sich auszuziehen?«
»Bitte, Jason«, sagte sie und senkte errötend den Blick.
»Entschuldigen Sie«, sagte ich. Innerlich aber mußte ich lächeln. Es war sicher recht angenehm, der niedlichen Miß Henderson zu befehlen, das Schlafzimmer meiner kleinen Studentenwohnung zu betreten und sich dort ihrer Kleidung zu entledigen.
»Es gibt verschiedene Gründe, warum ich mit Ihnen sprechen wollte«, sagte sie.
»Ich höre.«
»Sie müssen wissen, ich mag Sie nicht.«
»Na schön.«
»Und wir Frauen haben vor Männern Ihres Schlages keine Angst mehr.«
»Gut.«
Aber sie sprach nicht weiter, sondern senkte den Kopf.
Heute abend trug sie Sachen, die ich an ihr noch nie gesehen hatte. Normalerweise hielt sie sich an die Uniform, die in ihren intellektuellen Studentenkreisen stillschweigend vorgeschrieben war – Hosen verschiedener Art, Blusen und Jacken, manchmal sogar Krawatten. Solche Imitation männlicher Kleidung wird interessanterweise oft gerade von solchen Individuen getragen, die am lautesten darauf bestehen, daß sie Frauen sind. Natürlich ist es möglich, daß diese Personen die am allerwenigsten weiblichen sind. Aber solche Erörterungen überläßt man am besten den Psychologen.
»Sie sehen heute abend sehr hübsch aus«, bemerkte ich.
Beverly trug ein schulterfreies weißes Satinkleid und dazu eine kleine silberbestickte Handtasche. Handgelenke und Hals lagen frei. Sie hatte hübsch geformte Arme und zarte, schmale Hände. An den Füßen trug sie goldene Pumps mit schmalen goldenen Riemchen.
»Vielen Dank«, bemerkte sie.
Ich musterte sie. Sie hatte aufregende Schultern. Ihre Brüste waren bestimmt sehr weiß.
»Das ist an Ihrer Fakultät aber bestimmt nicht der übliche Aufzug«, fuhr ich fort.
»Ich weiß nicht, was mit mir los ist«, erwiderte sie niedergeschlagen und schüttelte den Kopf. »Ich mußte mit jemandem sprechen.«
»Warum aber mit mir?«
»Dafür gibt es Gründe. Zum Beispiel sind Sie anders als die anderen. Was die anderen sagen und denken, weiß ich. Ich aber brauche jemanden, der in seinem Denken auf eigenen Beinen steht, der objektiv sein kann. In unserem kurzen Gespräch ist mir bereits klar geworden, daß Sie nicht in Worten denken, sondern in greifbaren, realitätsbezogenen Begriffen.«
»Es gibt viele tausend Menschen, die in realistischen Kategorien denken – fest verwurzelt mit der Welt, ihrer Natur und ihren Versprechungen«, sagte ich. »Sie verabscheuen Schlagworte und Sprüche jeder Art. Und wer die Welt beherrscht, kann gar nicht anders denken. Er mag zwar leere Worte verwenden, um die Massen zu lenken, doch innerlich kann er sich nicht dermaßen einengen lassen, sonst wäre er gar nicht erst in seine Machtposition aufgestiegen.«
»Ich bin den Umgang mit Menschen gewöhnt, die nur in Schlagworten denken«, sagte sie.
»Die akademische Welt ist oft Refugium und Tummelplatz für Leute, die nicht anders können. In den Kreisen gelten nicht dieselben Erfolgs- und Versagenskriterien wie beim praktischen Denken. Macht der Flugzeugkonstrukteur einen Fehler, stürzt die Maschine ab. Veröffentlicht der Historiker aber ein dummes Buch, wird er womöglich in den Himmel gehoben.«
Sie senkte den Blick. »Wir wollen bestellen«, sagte sie.
»Ich dachte, Sie wollten mit mir sprechen.«
»Bestellen wir!«
»Na schön. Etwas zu trinken vorweg?«
»Ja.«
Wir
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