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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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weiter nördlich verkauft werden«, sagte er. »Normalerweise setzen die Flußpiraten ihre Güter und Beutesklaven irgendwo am Fluß ab, in einer der zahlreichen Flußstädte.«
    »Was für Städte sind das?« fragte ich.
    »Es gibt da zwei Dutzend«, sagte er. »Vielleicht Ven, Port Cos, Iskander, Tafa – wer weiß?«
    »Der Mann, der dich überfiel, der Piratenhäuptling«, fragte ich, »wer war das?«
    »Die Flußpiraten haben sich zu vielen Banden zusammengeschlossen.«
    »Wer war der Mann?«
    »Kliomenes, ein Leutnant des Policrates«, antwortete er.
    »In welcher Stadt verkauft er seine Beute?«
    »Da gibt's ein Dutzend Möglichkeiten«, meinte Oneander. »Ich weiß es nicht.«
    Ich packte ihn an der Tunika und schüttelte ihn durch.
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß es nicht!«
    Ich ließ ihn nicht los.
    »Bitte töte mich nicht«, flehte er.
    »Na schön«, hatte ich gesagt und ihn losgelassen. Anschließend hatte ich mich umgedreht und war zu den Tarngehegen des Beutelagers gegangen, in der Hoffnung, einen Tarnflieger zu finden, der mich auf Umwegen in die Nähe Laras brachte.
     
    Wieder regte sich das Mädchen, das in der Ecke lag. Ein Knie war angezogen. In ihrem knappen Gewand bot sie einen verlockenden Anblick. Ich fragte mich, ob sie bereits das rauhe Gewebe der Sklavenmatte unter sich spürte. Ich nahm es nicht an.
    »Ich bin eine freie Frau aus Vonda!« hatte die Frau am Tresen gestern abend gerufen. »Du kannst mich nicht hinauswerfen!«
    »Entweder bezahlen oder auf die Straße!« hatte Strobius geantwortet.
    »Du kannst mich doch nicht auf die Straße setzen!«
    Ich hatte einen weiteren Schluck meines Sul-Breis zu mir genommen.
    Die Frau am Tresen war verschleiert gewesen, wie es bei Goreanerinnen üblich ist, besonders in den hohen Kasten und den großen Städten. Daß auch die Goreaner sich gelegentlich maskieren, hat verschiedene Gründe. Oneander hatte eine Maske getragen, weil er den Zorn der Männer aus Ar wegen seiner Geschäfte mit Lara fürchtete und wohl auch wegen der Scham über seinen Fehlschlag. Auch jetzt in der Schänke waren etliche Männer maskiert, vermutlich um ihre Identität zu verschleiern. Es waren unruhige Zeiten. Es mochte von Nachteil für sie sein, erkannt zu werden – beispielsweise als Männer von Reichtum oder hoher Stellung, die nun in Schwierigkeiten steckten. Einige waren vielleicht zur Erpressung eines Lösegelds gefangengehalten worden. Andere wollten womöglich in Lara nicht erkannt werden, weil sie sich wegen des Niedergangs der Stadt Vonda schämten – oder ihrer Flucht aus dieser Stadt. Auch Geächtete tragen zuweilen Masken.
    »Ich bin eine freie Frau!« rief die Verschleierte.
    »Dieser Zustand könnte sich als vorübergehend erweisen«, erwiderte der Wirt.
    »Ich weiß nicht, wohin ich mich wenden soll. Und die Stadt draußen ist für mich nicht sicher genug.«
    »Du schuldest mir einen Silber-Tarsk für die letzte Nacht«, sagte er. »Und wenn du bleiben willst, wird ein zweiter fällig.«
    »Ich habe das Geld nicht«, schluchzte sie.
    »Dann muß ich dich hinauswerfen.«
    »Nimm mein Gepäck«, sagte sie, »meine Koffer!«
    »Kein Interesse.«
    Ich hatte die Absicht, mir am nächsten Morgen eine Transportmöglichkeit auf dem Fluß zu besorgen, stromabwärts. Mein Anliegen ließ sich nicht in Lara erledigen, sondern nur weiter westlich auf dem Fluß. Übrigens waren nicht allzu viele Flüchtlinge in Lara geblieben, das dem Kriegsschauplatz viel zu nahe war. Es lag innerhalb des Aktionsradius der Tarn-Kavallerie, wie sie mit so schrecklichen Folgen auf den Feldern und Hügeln südlich von Vonda zum Einsatz gekommen war. Kleine Schiffe sorgten für die Verbindung zwischen Lara und den benachbarten Städten weiter unten am Fluß, zum Beispiel Weißwasser und Tancreds Furt.
    »Du kannst mich nicht hinauswerfen!« rief sie.
    »Sei froh«, erwiderte Strobius, »daß ich dich nicht entkleiden und als Sklavin verkaufen lasse!«
    »Was geht hier vor?« hatte ich gefragt und war aufgestanden und zum Tresen gegangen.
    »Wir schicken sie fort«, sagte Strobius. »Sie schuldet mir zwei Silber-Tarsks.«
    »Ich glaube, der Betrag stimmt so«, sagte ich und legte zwei Silbermünzen auf den Tisch.
    »In der Tat«, erwiderte Strobius, wischte die Münzen vom Tresen in seine Hand und steckte sie irgendwo unter seine Schürze.
    »Da hast du dein Geld, Mann!« sagte die freie Frau herablassend zu Strobius, der sich grinsend vor ihr verbeugte.
    »Sei bedankt«, fuhr die

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