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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Nähe.«
    »Wir sollten das Beiboot aussetzen«, sagte ich zu ihm. »Mit umhüllten Rudern könnten wir unseren Abschnitt der Kette besser bewachen.«
    »Wieso?«
    »Unser Schiff, selbst wenn wir alle Lichter löschen, kann sich der Kette niemals so leise nähern wie ein kleines Boot. Die Piratenboote brauchen sich nur von der Kette zurückzuziehen.«
    »Das Beiboot«, entwickelte Callimachus meinen Gedanken weiter, »müßte westlich der Kette unterwegs sein, um sich den Piratenbooten noch unauffälliger nähern zu können.«
    »Richtig«, sagte ich.
     
    »Wer da?« rief eine Stimme aus der Dunkelheit.
    Wir legten die Ruder still.
    »Fertig!« flüsterte ich den Männern in meiner Begleitung zu. Wir näherten uns der Kette aus westlicher Richtung. Unser Ruderboot war vor einer Viertel-Ahn über die Kette hinweg zu Wasser gelassen worden. Inzwischen waren wir in wenigen Metern Abstand an einigen im Fluß ankernden Piratenschiffen vorbeigekommen.
    »Wer da?« rief die Stimme.
    »Jetzt!« sagte ich. Jäh richteten sich fünf Männer hinter der Bordwand auf. Aus unmittelbarer Nähe wurden die Pfeile auf das andere Boot abgeschossen, das wir im gleichen Moment berührten. Ich hörte Männer schreien und Werkzeuge ins Boot poltern. Mit gezogenen Schwertern stürmten wir das andere Boot. Wir sagten kein Wort. Geschrien wurde nur von den Piraten. So mancher rettete sich durch einen schnellen Sprung ins Wasser.
    »Was ist da los?« rief eine Stimme von einem der größeren Piratenschiffe, die weiter entfernt von der Kette beigedreht lagen.
    Doch schon waren wir weitergeglitten.
     
    »Zurück! Zurück!« rief eine Stimme angstvoll in der Nacht.
    »Rückwärtsrudern«, sagte ich. »Und halten.«
    Das Ruderboot verharrte dümpelnd im Wasser.
    »Wir wissen, daß ihr da seid!« rief ein Mann aus der Nähe der Kette. »Wir sind bewaffnet! Es ist euer Risiko, wenn ihr euch heranwagt! Gebt euch zu erkennen!«
    Die Angst des Mannes war deutlich zu spüren, und ich lächelte. Befehle gab ich nicht.
    »Gebt euch zu erkennen!« wiederholte die Stimme.
    Wir schwiegen.
    In einem Angriff sah ich keinen Sinn. Den Überraschungsmoment hatten wir verloren, denn wir hatten im Schutze der Nacht bereits drei Ruderboote erobert. Die Piraten wußten längst, daß an der Kette eine Gefahr umging. Sie hatten kühn vorgehen wollen, mußten nun aber feststellen, daß wir das nicht zuließen.
    Wir schwiegen.
    »Zurück zum Schiff!« sagte die Stimme in der Nacht. »Zurück zum Schiff!«
    Wir ließen das Boot an uns vorbeigleiten; nach den Geräuschen zu urteilen, war es einige Meter entfernt.
    Anschließend ließ ich unser Boot zur Kette vordringen, wo ich die Eisenglieder abtastete. An einem der schweren Eisenstücke machte ich eine konkave Unebenheit aus, die in eine kantige, geometrisch präzise Vertiefung überging, zu schmal, um den Finger hineinzustecken. Ich tastete den Einschnitt in das Kettenglied nach beiden Seiten ab. Er war diagonal geführt und reichte etwa einen Zoll tief.
    »Was ist?« fragte einer meiner Begleiter.
    »Sie müssen hier etwa eine Viertel-Ahn lang am Werk gewesen sein«, bemerkte ich.
    »Wie schlimm steht es?« wollte er wissen.
    »Die Kette ist geschwächt.«
    »Was tun wir?«
    »Wir setzen unsere Patrouillenfahrt fort.«
     
    »Hast du das gehört?« fragte einer meiner Männer.
    »Ja«, antwortete ich.
    »Ein Fisch?«
    »Eher ein Taucher, würde ich sagen.«
    »Was machst du?«
    »Holt mich in fünf Ehn hier wieder ab«, sagte ich.
    Ich legte meine Waffe mitsamt der Scheide unten ins Boot. Dann zog ich Sandalen und Tunika aus.
    »Gebt mir ein Messer!« forderte ich.
    »Hier!« sagte jemand. Ich steckte mir die Klinge zwischen die Zähne und rollte stumm über die Reling des Ruderboots, das sich beinahe lautlos entfernte.
    Es war kalt und dunkel im Wasser des Vosk-Flusses.
    Einige Ehn später kehrte das Boot zurück, und ich wurde an Bord gezerrt.
    »Hier ist dein Messer«, sagte ich.
    »War es ein Fisch?« fragte jemand.
    »Nein.«
    »Die Klinge ist ja klebrig«, sagte der Mann, der mir die Waffe geliehen hatte.
    Ich spuckte in den Vosk. »Spül sie ab!« sagte ich.
    »Wie viele waren es?« wollte jemand wissen.
    »Zwei«, sagte ich. »Sie hatten keine Geduld. Sie wollten zu schnell weiterarbeiten.«
    »Was tun wir jetzt?«
    »Wir kehren zur Tina zurück«, sagte ich. »Wir brauchen unseren Schlaf, denn morgen wird es zu Kämpfen kommen.«
    »Ist die Kette beschädigt?« fragte ein Mann.
    »Ja, ziemlich«, gab ich

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