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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ruder wirbeln und rutschte in Schräglage weiter vorwärts.
    »Sie wird über die Kette kommen!« rief ich.
    »Zwei Strich Backbord!« rief Callimachus. »Fahrt aufnehmen!« Mit Handsignalen gab sein Offizier diesen Befehl an die Steuerleute und den Rudermeister am Heck weiter.
    Die Tina bewegte sich in schneller Fahrt auf den Eindringling zu. Ich warf mich an Deck. Wir trafen die Steuerbordseite des Bugs, als der Pirat eben knirschend und splitternd von der Kette glitt.
    »Ruder rückwärts!« befahl Callimachus.
    Der Aufprall hatte mich fast drei Meter weit über das Deck gleiten lassen.
    Bis zum Kiel erbebend, begleitet von lauten Splittergeräuschen, zog die Tina ihre Ramme wieder frei. Das Vorderdeck des Gegners lag bereits unter Wasser. Männer standen dort bis zu den Knien im Wasser und klammerten sich verzweifelt fest. Das Katapult auf dem hohen Achterdeck des Gegners hatte sich von seinem mächtigen Drehgestell gelöst. Die Spannseile wirbelten im Wind. Eine Gestalt stürzte vom Heck ins Wasser.
    »Seht!« rief ein Mann bedrückt und deutete nach Steuerbord. Die feindliche Galeere war über die Kette gerutscht.
    »Das erste Schiff Ragnar Voskjards hat die Kette überquert!« rief ein anderer Kämpfer.
    Weitere Galeeren näherten sich der Kette.
    »Und noch eine ist herüber!« rief ein Mann und deutete auf ein Schiff, das die Kette mit einem Rammanöver zu durchbrechen versuchte. Unterdessen eilte die Mira herbei, um die Galeere anzugreifen, die über die Kette gerutscht war. Der Stoß fand sein Ziel, und unsere Männer jubelten. Das Steuerbordruder der feindlichen Galeere war beim Überqueren der Kette abgerissen worden. Voskjards Galeeren verfügten wie die meisten goreanischen Schiffe über zwei Steuerruder.
    »Hart Steuerbord!« rief Callimachus. »Ruder einziehen!«
    Die Ramme des Gegners ging ins Leere. Sein Steuerbord-Scherblatt schabte an unserer Außenwandung entlang.
    »Ruder ausfahren!« befahl Callimachus. »Wenden!«
    »Zwei weitere Schiffe sind über die Kette!« rief Callimachus' Offizier und deutete nach Backbord.
    »Schiffe aus Port Cos im Anmarsch!« meldete ein anderer Mann. Unsere Besatzung begann zu jubeln. Zehn solcher Schiffe waren zur Kette verlegt worden. Zwanzig weitere bewachten unter Callisthenes' Kommando die Gewässer an der südlichen Kettenwachstation. Diese Schiffe, die Einheiten aus Port Cos, waren unsere große Hoffnung. Nur sie, so befürchteten wir, mochten in der Lage sein, sich Voskjards Streitkräften im offenen Kampf zu stellen. Die Schiffe aus Ar-Station konnten das Bild zwar zahlenmäßig etwas verbessern, doch fanden wir sie nicht so kampfstark wie etwa die Schiffe Voskjards oder die Einheiten aus Port Cos. Cos verfügt über eine langjährige Marinetradition, und viele Offiziere aus Port Cos waren geborene Cosianer, Söldner oder Veteranen der cosianischen Marine, in die Kolonie abkommandiert, um die Interessen der Heimatinsel auf dem Fluß zu verteidigen.
    »Dort – ein Schiff aus Ar-Station!« rief der Offizier vom Bugkastell.
    Wir hatten gewendet, doch schon hatte die Galeere, die uns beinahe aufgespießt hätte, den Bug in unsere Richtung gedreht.
    »Sie ist schnell«, sagte jemand.
    »Warum hat sie noch nicht angegriffen?«
    »Sie wartet auf Unterstützung«, mutmaßte jemand.
    »Nein«, sagte ein Mann. »Wenn wir zur Kette vorrücken, kann sie uns mittschiffs rammen.«
    »Sie verteidigt ihre Schwesterschiffe«, meinte jemand.
    »Wir können die Kette nicht mehr verteidigen!« rief eine Stimme.
    Aber dann sahen wir die Galeere nach Steuerbord schwingen. Ein anderes Schiff, das die Wimpel von Port Cos gehißt hatte, hielt darauf zu.
    »Zurück an die Kette!« rief Callimachus in das Jubeln unserer Seeleute.
    »Wieder ein Schiff rüber!« rief ein Mann zornig und deutete zur Seite. Die Galeere hatte die Kette bereits überwunden und war für uns nicht mehr erreichbar. Sie glitt hinter uns vorbei auf die schlammige Weite des Vosk.
    »Wie viele sind schon über die Kette?« fragte ein Mann bedrückt.
    »Wer weiß?« gab ein anderer zurück.
    Immer wieder rammten Galeeren die riesigen Kettenglieder, wichen zurück und erneuerten geduldig den Angriff.
    »Sicher haben sie sich Stellen aufs Korn genommen, von denen sie wissen, daß sie während der Nacht schon geschwächt worden sind«, sagte ein Mann in meiner Nähe. Er war gestern in dem kleinen Boot mit mir auf Patrouille gewesen.
    »Ja«, sagte ich. »Schau, dort!«
    Ich wies auf einen der Kettenpfähle, die aus

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