Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
waren schaumbedeckt. Die Tiere schnaubten, warfen die Köpfe hoch und atmeten keuchend. Die dritten Lider, die durchsichtigen Sturmmembranen, waren heruntergezogen und ließen die herumrollenden Augen gelb erscheinen.
    »Staubfüße«, sagte der Offizier, der die Männer anführte. »Die Straße ist geschlossen. Wohin wollt ihr?«
    »Nach Fort Haskins«, sagte der junge Mann.
    »Ihr könnt hier nicht bleiben, und umkehren wäre gefährlich«, meinte der Offizier. »Am besten wäre es wohl, wenn ihr so schnell wie möglich nach Fort Haskins weiterfahrt.«
    »Das werde ich tun.«
    »Es ist doch ungewöhnlich, nicht wahr, daß die Staubfüße auf dem Kriegspfad sind?« fragte ich. Soweit ich wußte, gehörten sie zu den friedlicheren Stämmen des Ödlandes. Sie traten oft sogar als Vermittler zwischen den Männern der Siedlungen und den wilderen Stämmen des Landesinneren auf, zum Beispiel den Gelben Messern, den Sleen und den Kaiila.
    »Wer bist du?« fragte der Offizier.
    »Ein Reisender«, gab ich zurück.
    »Wir wissen nicht, was sie in Wut gebracht hat«, sagte der Offizier. »Sie haben niemanden getötet. Nur Höfe niedergebrannt und Kaiila mitgenommen.«
    »Vielleicht handelt es sich um eine Warnung«, sagte ich.
    »Sieht so aus«, erwiderte der Offizier. »Zum Beispiel haben sie nicht im ersten Licht des Morgens angegriffen. Sie kamen ganz offen, taten ohne Eile ihre Arbeit und zogen sich zurück.«
    »Sehr rätselhaft«, sagte ich.
    »Es ist ein friedliebender Stamm«, fuhr der Soldat fort, »aber ich muß schleunigst weiter. Vielleicht rücken nun gleich auch noch die Sleen oder Kaiila an.«
    Ein Mädchen auf dem Wagen begann entsetzt zu wimmern.
    Langsam ritt der Offizier um den Wagen herum und besah sich durch die hölzernen Gitterstäbe unsere Ladung.
    »An eurer Stelle würde ich schleunigst weiterfahren. Nicht einmal Staubfüße könnten dieser Ladung widerstehen.«
    »Jawohl, Hauptmann!« sagte der junge Mann. Der Offizier ritt wieder an die Spitze seiner Männer, während der junge Kutscher aufstand, mit einer Hand die Zügel schüttelte und mit der anderen die Peitsche schwang. »Los, los, ihr Viecher!« brüllte er. Behäbig setzten sich die Tharlarions in Bewegung, und knirschend fuhr der Wagen an. Die Mädchen waren stumm.
    Nach wenigen Ehn hatten wir gut einen Pasang zurückgelegt. Wir waren wieder allein. Es war dunkel.
    »Die Sklavinnen haben Angst«, sagte ich.
    »Wir werden nicht lagern«, antwortete der junge Mann, »sondern die ganze Nacht durchfahren. Ich werde nur ab und zu halten, damit die Tharlarion sich ausruhen können.«
    »Eine weise Entscheidung«, bemerkte ich.
    »So etwas sieht den Staubfüßen gar nicht ähnlich«, sagte er.
    »So sehe ich die Sache auch«, erwiderte ich.

5
     
     
    Ich machte Platz, indem ich an den Rand der Straße trat. Früh am Morgen hatte es geregnet, und der Boden war schlammig. Die Männer, einige zu Fuß, einige auf Kaiila, überholten mich waffenklirrend. Ich schaute einigen in die Augen. Es waren Söldner. Sie gehörten allerdings keiner Söldnerkompanie an, die ich kannte. Zweifellos waren sie hier und dort angeworben worden. Sie trugen die unterschiedlichsten Uniformen und Uniformteile und ein Durcheinander von Waffen. Einige besaßen womöglich nicht einmal einen Heimstein. Die Truppe zog nach Norden, wie ich. Vermutlich lag ihr Ziel ebenfalls in Kailiauk. Ich schätzte die Stärke der Kolonne auf tausend Mann – eine ungewöhnliche Größe für eine goreanische Söldnerstreitmacht. Man mußte schon viel Geld aufwenden, um eine solchen Armee anzuwerben und bei Laune zu halten.
    In der Mitte der Straße, zwischen den Söldnern, näherte sich ein von zwei Tharlarion gezogener, kostbar verzierter Karren. Ein Offizier, ein bärtiger Mann mit einem Federbüschel am Helm, vielleicht der Hauptmann der Söldnerarmee, ritt neben dem Fahrzeug. Auf einem Thronsessel, den man oben auf dem Karren festgemacht hatte, saß unter einem Seidenbaldachin eine Frau – stolz und anmutig anzuschauen, gekleidet in eine kostbare Verhüllungsrobe. Von einer Halskette mitgezerrt, lief ein junger Rothäutiger neben dem Wagen her.
    »Halt!« sagte die Frau bei meinem Anblick und hob die kleine Hand, an dem ein weißer Handschuh steckte.
    »Halt!« rief auch der Offizier, drehte die Kaiila herum und hob die Hand.
    »Halt! Halt!« riefen andere Stimmen.
    Die Reihen der Männer blieben stehen. Die Frau senkte die Hand.
    Sie sah mich an. »Tal«, sagte sie.
    »Tal, meine Dame«,

Weitere Kostenlose Bücher