GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
herabwürdigende Bezeichnung, etwas wie ›Topfmädchen‹ und ›Kessel-und-Matten-Mädchen‹. Sicher war es ruhmreicher, von einer Hauptplattform versteigert zu werden und nicht beiläufig auf einem Nebenblock zum Verkauf zu kommen.
Ich ging zur linken Seite hinüber, um mir einige Nebenblöcke anzuschauen.
»Ich nehme die hier«, hörte ich einen Mann sagen – womit der Kauf des Mädchens vollzogen war. Sie gehörte zu den wenigen, für die Ram Seibar einen Preis festgesetzt hatte. Und die bereits gebrandmarkt worden waren. Sobald auf einer Nebenplattform ein Mädchen verkauft wurde, schob man ein anderes an ihre Stelle.
»Wie kommst du dazu, ein Mädchen ohne Brandzeichen zu verkaufen?« wollte ein Besucher von einem Wächter wissen und deutete auf eine sommersprossige rothaarige Barbarin, die angstvoll auf einer Plattform kniete.
»Ist sie dir fünfzig Tarsks wert?« fragte der Wächter.
»Ja.«
Sofort nahm der Wächter das Mädchen von der Plattform und schob sie in die Arme eines bereitstehenden Helfers. »Fünfzig Tarsks für diesen kleinen Tarsk«, sagte er. »Dies wird der Käufer sein«, fuhr er fort und deutete auf den Mann, der sich für das Mädchen interessiert hatte. Der Assistent nickte, warf sich das Mädchen über die Schulter und verschwand.
»In zehn Ehn kannst du sie am Haupteingang abholen«, sagte der Sklavenhändler zu seinem Kunden. »Dann wird sie das Brandzeichen tragen.«
Der Mann nickte und wandte sich ab.
Ich lächelte vor mich hin. Das Geschäft war raffiniert geworden. Technisch gesehen würde der Verkauf erst stattfinden, nachdem die junge Frau das Brandzeichen erhalten hatte. Und nur so durften Sklavinnen verkauft werden. Ich warf einen Blick in die Runde. Die Mehrzahl der angebotenen Mädchen trug dieses Zeichen noch nicht. Natürlich lag dies an der Kürze der Zeit, die sie sich in Ram Seibars Besitz befanden. Daß die Mädchen so schnell zum Verkauf kamen, ist in der Grenzzone nicht ungewöhnlich. Erstens besteht eine starke Nachfrage, und zweitens haben die meisten Händler in dieser Gegend Gors wohl wenig Lust, Zeit und Geld für Training, richtige Ernährung und Leibesübungen aufzuwenden. Sie vertreten den Standpunkt, daß für diese Dinge auch der Herr des Mädchens sorgen kann, und zwar nach seinem eigenen Gutdünken.
»Ich nehme die hier«, sagte ein kleiner, stämmiger, breitschultriger Bursche, der einen breitkrempigen Hut trug. »Sie hat kräftige Beine. Laß sie brandmarken und zu den anderen tun.«
Der Angestellte des Sklavenhändlers nickte. Über den Preis wurde nicht gesprochen. Vermutlich war für eine bestimmte Anzahl von Mädchen eine Mengen-Abnahme vereinbart worden, vermutlich sogar mit Ram Seibar persönlich. Der Angestellte schien sich bei dem Gespräch mit dem Kunden nicht unsicher zu fühlen. Offenbar war der Mann in dieser Gegend gut bekannt. Er hatte schon mehr als ein Mädchen erworben, die meistens von gutem Aussehen, wenngleich ihm das nicht das Wichtigste zu sein schien. Für seine Käufe schienen ihm andere Kriterien wichtiger zu sein.
»Ehrenwerte Herren!« rief der Mann in dem schmutzigen blaugelben Hemd, der vorhin am Eingang seine Waren angepriesen hatte. »Ehrenwerte Herren! Wir sind bereit für die letzte Auktion des Abends!«
Diese Ankündigung wurde von interessiertem Gemurmel beantwortet, und die Anwesenden schoben sich durch den Raum auf die Hauptplattform zu. Dicht daneben war die voll bekleidete, anscheinend sehr hübsche junge Frau zur Schau gestellt. Offenbar hatte man sie bis zuletzt aufgehoben. Im Verlauf des Abends waren zu unregelmäßigen Zeiten andere Mädchen versteigert worden, fünfzehn oder sechzehn. Ich war geblieben, um den Verkauf dieser Frau zu beobachten, denn es interessierte mich zu sehen, ob sie so hübsch war, wie die zarten Gesichtszüge vermuten ließen. Sie war ein hellhäutiges, schlankes, geschmeidig wirkendes Mädchen. Sie schien hübsche Brüste, eine zarte Taille und wunderschön ausschwingende Hüften zu haben, die zweifellos ein verlockendes Liebesnest bargen. Ihre Augen, die von Zeit zu Zeit angstvoll in die Menge blickten, waren blau. Das rote Haar war mit einem Band streng zurückgebunden. Sie konnte als Vergnügungssklavin in Frage kommen.
Ich wandte mich zurück und blickte an der linken Reihe der Nebenplattformen entlang. Die Mädchen darauf wirkten verlassen, unbeachtet, einige schienen sich sogar zu ärgern, daß sie nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses standen.
»Ich glaube,
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