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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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neue Situation einzustellen.
    »Zurück!« brüllte Hci im richtigen Augenblick.
    Hastig liefen wir den Weg hinab.
    Erfreut nahmen die Gelbmesser die Verfolgung auf.
    Im gleichen Moment stieg unsere fünfte Gruppe fünfzig Meter hinter uns an Seilen den Hang herab; sie stand unter dem Kommando eines Napoktan-Kriegers namens Waiyeyeca. Die Männer hatten sich Lanzen auf den Rücken geschnallt. Kaum hatten sie sich mit uns vereint, lösten sie die Lanzen und stemmten sie schräg gegen den Boden. Wir machten kehrt und hielten die Position. Nachstürmende Gelbmesser wurden hilflos gegen die Lanzen gedrückt. Mit achtzig Mann hielten wir unsere Position, was auf dem schmalen Weg nicht schwer war. Knüppel, Schilde und Messer kamen ins Spiel. Über die verlassene Barrikade rückte unsere zweite Gruppe nach, die sich bisher in Bereitschaft gehalten hatte. Sie trat gegen die Gelbmesser auf dem Weg an, die hoffnungslos in der Klemme steckten, zumal nun noch unsere vierte Gruppe oben am Rand des Abgrunds erschien und mit Pfeilen gezielt auf die Angreifer Jagd machte; diese vierte Gruppe unter dem Kommando Kahintokapas von den Gelben Kaiila-Reitern hatte uns zuvor die Seile gehalten. Übrigens diente in dieser Gruppe ein blonder Jüngling, ehemals ein Waniyanpi, der den Namen Wayuhahaka angenommen hatte, ›Mann-der-viel-besitzt‹.
    Zahlreiche Gelbmesser sahen ihre Unterlegenheit ein und wälzten sich über den Rand und glitten den Felshang hinab. Der eine oder andere mochte diese Flucht sogar überleben. Es dauerte nicht lange, bis unsere Gruppen die Gegner völlig verdrängt und sich vereinigt hatten. Über die Seile brachten wir uns wieder auf dem Gipfel in Sicherheit, ehe nachrückende Kaiila-Reiter, die untere Barrikade in die Tiefe stürzend, zu uns aufrücken konnten. Die Verfolger wurden von einem Pfeilhagel empfangen, dem viele Reiter zum Opfer fielen. Darunter auch der zweite Kriegshäuptling der Gelbmesser. Er würde keine Medizin mehr singen.

41
     
     
    »Ich glaube, sie werden zur Mittagszeit vorrücken«, sagte Cuwignaka.
    Wir schrieben den dritten Tag der Belagerung am Ratsfelsen.
    Gestern nachmittag hatten wir Kinyanpi gesichtet. Gestern nacht hatten wir ein großes Feuer entzündet, das weit über die Prärie sichtbar gewesen sein mußte.
    »Auf sich allein gestellt«, sagte Hci, »hätten sich die Gelbmesser schon nach dem ersten Tag zurückgezogen. Ich kann mir aber kaum vorstellen, daß die Disziplin der Söldner bei ihnen noch lange wirken kann.«
    »Sicher haben sie inzwischen die Unterstützung der Kinyanpi gewonnen«, sagte ich.
    »Kinyanpi allein genügen nicht, um sie wieder vor die Barrikaden zu treiben«, sagte Hci.
    »Du meinst also, es wird nur noch einen großen Angriff geben?«
    »Den entschlossensten von allen«, sagte Hci ernst.
    »Und wer würde den führen?«
    »Natürlich die Ungeheuer«, sagte ich.
    »Es ist beinahe Mittag«, sagte Cuwignaka und blickte zum Himmel auf.
    »Ich höre Trommeln, Medizintrommeln. Söldner verlassen das Lager. Sie reiten nach Süden.«
    »Interessant«, bemerkte Hci.
    »Dort, ein Kinyanpi!« rief Cuwignaka und deutete in die Höhe.
    »Sicher ein Kundschafter«, meinte Hci.
    »Es tut sich etwas im Gelbmesserlager«, sagte ich.
    »Sie kommen.«
    »Wer führt sie an?«
    »Die Ungeheuer«, sagte ich. »Das Ungeheuer, das ganz vorn geht, heißt Sardak. Dicht bei ihm geht Kog.«
    »Sie sehen gefährlich aus«, sagte Cuwignaka.
    »Bestimmt kommen sie aus der Medizinwelt«, meinte Hci.
    »Sie rechnen damit, daß die Gegner sich ergeben, nur weil sie erscheinen«, sagte Cuwignaka verbittert.
    »Sie bluten und sterben wie Menschen«, sagte ich zu Hci.
    Ein Mann eilte am Rand des Abgrunds auf uns zu. »Söldner, die sich angeseilt haben, ersteigen die Rückseite des Bergs!« rief er.
    »Aha, ein koordinierter Angriff«, sagte Cuwignaka.
    »Dann müssen wir bald mit den Kinyanpi rechnen«, meinte ich.
    »Es ist aus mit euch!« rief Iwoso. »Ihr seid verloren!«
    »Schaut!« rief Hci plötzlich und deutete nach oben.
    Auf dem Bergpfad hörten wir das dumpfe Dröhnen der von den Medizinmännern geschlagenen Trommeln. Hinter den Ungeheuern rückten die Gelbmesser vor.
    »Schau!« rief Hci.
    Am Himmel war ein Tarn aufgetaucht.
    Mein Herz machte einen Sprung.
    »Wir sind verloren!« rief Hci.
    Ringsum schrien Männer auf und warfen die Hände vor die Gesichter.
    Wir duckten uns nieder, um nicht von den Turbulenzen der mächtigen Flügelschläge in die Tiefe gerissen zu werden.

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