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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zurückgezogen worden. Die Pte kamen früh! Watonka schaut zum Himmel hoch, nach Südosten!«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte ich.
    »Warum sind die Pte früh gekommen?« wollte Cuwignaka wissen.
    »Keine Ahnung.«
    »Sie wurden von einem neuen Volk gejagt, getrieben«, antwortete mein Freund. »Irgend etwas befindet sich hinter ihnen. Eine neue Macht ist in unser Land eingetreten.«
    »Aber Watonka schaute zum Himmel!«
    »Das erschreckt mich ja so«, entgegnete er. »Das Ganze erinnert mich an die alten Geschichten, die vor langer Zeit von Reisenden erzählt wurden, von Kriegern, die weiter herumgekommen waren als andere.«
    »Was können wir tun?«
    »Wir müssen das Lager alarmieren«, sagte Cuwignaka.
    »Selbst wenn du recht hast«, sagte ich, »selbst wenn das Lager in Gefahr wäre, selbst wenn wir jeden Augenblick mit einem Angriff rechnen müßten, würde uns doch niemand glauben. Du trägst ein Frauenkleid. Ich bin Sklave. Man wird uns nur verspotten!«
    »Man wird uns nicht verspotten«, sagte Cuwignaka. »Es gibt einen, der uns zuhören wird.«
    »Wen meinst du?«
    »Hci!« sagte Cuwignaka zornig.
    Mit diesen Worten eilte er aus dem Zelt. Ich stand auf und hastete hinter ihm her. Draußen angekommen, schaute er verzweifelt zum Himmel auf, in südöstlicher Richtung, und lief zwischen den Zelten davon. Ich schaute ebenfalls in die Lüfte. Aber dort oben war nichts zu sehen.

17
     
     
    »Schaut doch!« rief Hci lachend, der mit einigen Freunden vor dem Zelt der Sleensoldaten saß. »Da kommen die hübsche Schwester Cankas und Cankas Sklave Tatankasa.«
    »Hör mich an, Hci!« sagte Cuwignaka drängend. »Bitte!«
    »Kniet nieder!« forderte Hci uns auf.
    Wir gehorchten.
    »Sie wollte in die Tanzhalle!« rief Hci lachend und deutete auf Cuwignaka. »Dabei stand ihr das gar nicht zu!«
    Die jungen Männer, die im Kreis vor dem Zelt saßen, fielen in sein Lachen ein.
    »Ich muß dich sprechen«, sagte Cuwignaka.
    »Ich habe zu tun«, antwortete Hci, und wieder wurden seine Worte mit einem Lachen quittiert.
    »Ich muß dich sprechen!« wiederholte Cuwignaka.
    »Es ist völlig sinnlos, mich um Nachsicht für deinen törichten Bruder Canka zu bitten, der heute früh meinen Vater Mahpiyasapa umbringen wollte!« sagte Hci.
    »Das Lager ist in Gefahr!« rief Cuwignaka.
    »Was?«
    »Die Gelbmesser, die Watonka ins Lager aufgenommen hat, sind keine Zivilhäuptlinge«, sagte Cuwignaka. »Eine blonde Sklavin, die zuvor im Besitz von Gelbmessern stand, hat sie als Kriegshäuptlinge erkannt!«
    »Das ist absurd!« sagte Hci.
    »Von der Westflanke des Lagers sind sämtliche Wächter abgezogen worden«, fuhr Cuwignaka fort. »Watonka hat die Ratsversammlung ebensowenig aufgesucht wie die Gelbmesser. Die Pte sind zu früh gekommen. Watonka schaute zum Himmel empor, in südöstlicher Richtung!«
    »Zum Himmel empor?« fragte ein Mann aus dem Kreis.
    »Das ist ja wie in den alten Geschichten«, bemerkte ein anderer.
    »Alles nur Lügen«, behauptete Hci. »Ein Trick! Du willst mich lächerlich machen!«
    »Die Wächter sind wirklich aus dem Westen abgezogen worden«, sagte ein Mann. »Das ist mir bekannt.«
    »Und die Pte waren wirklich früh bei uns«, meinte ein anderer. »Das wissen wir alle.«
    »Wer behauptet, Watonka sei nicht im Ratszelt?« fragte Hci.
    »Kurz vor der Mittagsstunde«, antwortete ich, »sah ich ihn noch mit den Gelbmessern im Lager der Isanna. Ich glaube nicht, daß er überhaupt die Absicht hat, das Ratszelt aufzusuchen. Ich habe gesehen, wie er in den Himmel geschaut hat, in südöstlicher Richtung.«
    »Aber die anderen waren schon im Ratszelt?« fragte Hci.
    »Die meisten«, sagte ich. »Ich nehme es an.«
    »Die führenden Männer unseres Volkes, jedenfalls die meisten, halten sich zur Zeit im Ratszelt auf«, sagte Cuwignaka. »Sie sind an einem Ort versammelt. Du begreifst gewiß, was das bedeuten könnte?«
    »Das ist doch alles nur ein Trick von dir!« sagte Hci.
    »Nein!« widersprach Cuwignaka.
    »Wenn deine Behauptungen zutreffen«, sagte Hci, »wäre Watonka ja ein Verräter. Er würde die Kaiila verraten.«
    »Ich bin überzeugt, daß es so ist«, sagte Cuwignaka.
    »Unmöglich!«
    »Um seiner persönlichen Ziele willen«, sagte Cuwignaka ernst, »greift so mancher gute Mann zuweilen zu falschen Mitteln. Erscheint dir das nicht glaubhaft, Hci?«
    Hci senkte ärgerlich den Kopf.
    »Kannst du dir so etwas vorstellen, Hci?« fragte Cuwignaka.
    Der andere schaute ihn zornig an.

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