GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor
Herrin ein Signal mit den Wachen ausgemacht.«
»Es ist ganz einfach«, sagte sie. »Ich werde einfach aufschreien. Dann werden sie angestürzt kommen und Bosk ergreifen. Augenblicke später wird er nackt in Ketten daliegen, als mein hilfloser Gefangener.«
»Ich verstehe.«
»Bist du auch sicher, daß er kommt?«
»Keine Sorge, er wird kommen.«
»Aber vielleicht wird er mißtrauisch sein.«
»Keine Angst, er vertraut mir«, sagte ich. »Er vertraut mir, wie er sich selbst vertrauen würde.«
»Was tust du da?« fragte Yanina und versuchte, sich zurückzuziehen. Ich hatte die linke Hand um ihr linkes Fußgelenk gelegt.
»Ich vollende deine Tarnung«, erwiderte ich. Ich nahm mit der Rechten die Fußfessel von dem Sims in dem Alkoven, legte sie um den Fuß und ließ sie zuschnappen.
Yanina riß an dem Eisen. »Ich bin angekettet!«
»Richtig.«
»Und wo ist der Schlüssel?«
»Draußen, auf seinem Haken.« Ich hatte dem Gasthaus bereits früher am Tag einen Besuch abgestattet, lange bevor Yanina mit ihren Wachen eingetroffen war, und einige Vorbereitungen getroffen.
»Komme ich denn von hier an den Schlüssel heran?« wollte sie wissen.
»Nein.«
Sie sah mich plötzlich ängstlich an.
»Keine Angst«, sagte ich. »Deine Männer sitzen doch gleich da vorn.«
»Ja«, sagte sie. »Das stimmt.« Sie sah sich die Fessel und die Kette näher an, ängstlich und fasziniert zugleich. Dann blickte sie zu mir hoch. »Ich bin angekettet.«
Ich nickte. »Willst du Bosk so empfangen?« fragte ich.
»Was meinst du?«
»Die ersten Augenblicke könnten von entscheidender Bedeutung sein«, erklärte ich. »Du wirst sein Mißtrauen zerstreuen wollen. Was ist, wenn er nicht sofort die Waffen ablegt?«
»Ich verstehe nicht.«
»Leg dich verführerischer hin, Lady Yanina.«
»Brinlar!«
»So ist das schon besser!«
»Nimm die Hände da weg!«
»Öffne die Lippen«, sagte ich. »Sieh den Mann wie eine Sklavin an.«
»Wie spät ist es?«
Ich erhob mich. »So ungefähr um die achtzehnte Ahn herum.«
»Und was tust du jetzt?«
»Ich werde mich aus dem Alkoven zurückziehen und die Vorhänge schließen.«
»Dann muß ich jetzt warten. Auf einen Mann warten!«
»Ja, so sieht es aus.«
Yanina zerrte wütend an der Kette.
»Das haben schon viele Frauen versucht«, sagte ich. »Vor allem Frauen, die an solchen Orten und in solchen Posen warteten.«
»Natürlich«, erwiderte sie ärgerlich.
»Und viele von ihnen wußten nicht, wer da durch den Vorhang kommen würde, sie wußten nur, daß sie ihm dienen mußten.«
»Das ist mir klar!« fauchte sie wütend.
»Du bist sehr schön. Sklavenseide und Kette stehen dir.«
»Oh!« stieß sie hervor. »Du hast recht«, sagte sie dann. »Ich könnte eine Sklavin sein, aber alle Männer können verzweifeln, denn ich werde niemals eine Sklavin sein!«
Ich zog mich aus dem Alkoven zurück und schloß die Vorhänge.
Es mußte etwa die achtzehnte Ahn sein. Flaminius, der vermutlich sein Gefolge mitbrachte, würde um die neunzehnte Ahn hier eintreffen. Das ließ mir nur wenig Zeit, um meine Pläne auszuführen. Ich sah mich um.
Das Tassapulver, das ich in den Wein geschüttet hatte, zeigte bereits seine erste Wirkung. Einer von Lady Yaninas Wächtern hob den Kopf von der Tischplatte, sah mich benommen an und wollte aufstehen. Die Beine versagten ihm den Dienst, er kippte zurück und rutschte auf die Fliesen des Saalbodens. Es war nicht schwer gewesen, das Tassapulver zu finden. Es hatte sich unter Yaninas Besitztümern befunden, und ich hatte es bereits am ersten Tag als ihr Diener beim Aufräumen entdeckt. Es war in einer kleinen Truhe voller Jagdutensilien gewesen, unter Dingen wie beschwerten Sklavennetzen, Seilen, Hauben, Knebeln und Handfesseln. Man hatte mir den Zugang zu den Vorräten des Lagers gewährt, damit ich Yanina und ihre Männer ohne Schwierigkeiten bedienen konnte. Mit Hilfe der Lampe, die ich von dem Tisch nahm, unter dem nun die Wächter lagen, entdeckte ich in einem weiter entfernten Alkoven die Dinge, die ich gesucht hatte.
Dann kehrte ich zum Tisch zurück und stellte die kleine Lampe wieder ab; die bewußten Objekte legte ich daneben. Ich begab mich zu dem Alkoven, in dem Lady Yanina wartete, und riß den Vorhang beiseite.
»Brinlar!« stieß sie hervor und wich überrascht auf den Fellen zurück, bis sie die Wand erreicht hatte.
Ich musterte sie.
»Du hast mich erschreckt.«
Ich sagte kein Wort.
»Ist er da?« fragte sie flüsternd.
»Ja, er
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