GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor
Lage, ihn für uns ausfindig zu machen?«
»Das dürfte nicht schwierig sein.«
»Heb den Kopf, Brinlar!« befahl sie.
Ich gehorchte und blickte Lady Yanina in die Augen. Es war deutlich zu sehen, wie ihre Gedanken rasten.
»Morgen wirst du unter Bewachung auf den Jahrmarkt gehen. Wenn du diesen Bosk siehst, sagst du meinen Männern Bescheid.«
»Aber ich kenne ihn«, sagte ich. »Könnte er nicht mißtrauisch werden, wenn er mich unter Bewachung sieht? Falls du ihn außerdem in einen Hinterhalt locken willst, kannst du das unmöglich auf dem Jahrmarkt tun. Das ist neutraler Boden, dort darf es keine Händel geben. Und was ist, wenn er in Begleitung seiner Gefolgsleute erscheint?«
»Ich verstehe«, sagte sie ärgerlich. »Das alles ist bloß ein Plan, der dir die Flucht ermöglichen soll.«
»Ragnars Gasthaus befindet sich außerhalb des Jahrmarkts«, sagte ich. »Wie wäre es damit, wenn ich ihn dazu bringen könnte, dorthin zu kommen, allein?«
»Wie soll das geschehen?« fragte Yanina begierig.
»Ich würde deine Hilfe brauchen.«
»Ja, und?«
»Man sagt, daß er Frauen sehr begehrenswert findet.«
»Ja«, sagte sie. »Ja!«
»Ich könnte zu ihm gehen und ihm sagen, daß ich als Bote einer reichen freien Frau komme, die sich sehr von ihm angezogen fühlt und das Verlangen hat, ihm zu dienen, sogar als Sklavin.«
»Ich verstehe.«
»Glaubst du, du würdest es schaffen, dich als einfache Sklavin zu verkleiden?«
»Ich lege keinen Kragen an!«
»Natürlich nicht«, sagte ich. »Mein Plan beruht ja darauf, daß die Herrin eine freie Frau ist.«
»Du würdest ihn also in Ragnars Gasthaus locken«, sagte sie, »angeblich zu einem geheimen Stelldichein.«
»Meine Herrin begreift den Plan schnell.«
»Am besten könnte man ihn in einem Alkoven überwältigen, in dem ich als Köder liege«, sagte Yanina nachdenklich.
»Eine glänzende Idee«, gestand ich ihr zu.
»Er betritt den Alkoven, legt seine Waffen beiseite«, dachte sie weiter laut nach. »Dann kommen meine Männer und stürzen sich in dem engen Raum auf ihn.«
»Ich beglückwünsche meine Herrin zu ihrer Klugheit«, sagte ich.
Yanina ballte die kleinen Fäuste. »Welch ein Triumph!« rief sie. »Welch ein Sieg! Bosk aus Port Kar in meine Ketten zu legen! Und ihn dann fast beiläufig, ohne Aufhebens, Flaminius zu übergeben!«
Flaminius war, vermutete ich, der Name des Fremden, der uns eben verlassen hatte. Bei dem Namen dachte ich sofort an die Stadt Ar oder einen ihrer Verbündeten. Ich hatte einmal einen Arzt namens Flaminius gekannt, der in Ar gelebt hatte. Natürlich hatten die beiden nichts miteinander gemeinsam. Es gibt auf Gor viele Namen, die weit verbreitet sind, wie vermutlich in den meisten Zivilisation. Mein Name Tarl kommt auf Gor häufig vor, vor allen in den nördlichen Gebieten wie Torvaldsland und seiner Umgebung. Bei Sklavennamen findet man dieselben Namen noch häufiger. Gewöhnliche Sklavennamen auf Gor sind zum Beispiel Tuka, Lana und Lita. Es gibt möglicherweise Hunderte von Mädchen, die auf diese und andere Namen hören, die genauso süß klingen. Übrigens werden auf Gor irdische Mädchennamen oft als Sklavennamen benutzt, wie wohl bekannt ist.
»Warum sollte er auf dich hören?« fragte Yanina plötzlich und sah auf mich herab.
»Ich bin davon überzeugt, daß er mir vertraut«, sagte ich.
»Wirst du es schaffen?«
»Du darfst nicht vergessen, daß sich Bosk möglicherweise gar nicht auf dem Jahrmarkt aufhält.«
»Das ist wahr«, bemerkte sie ärgerlich. »Oder er ist dort, und du verpaßt ihn.«
»Wenn er dort ist, werde ich ihn finden«, sagte ich.
»Wieso?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich kenne ihn. Außerdem kenne ich ein paar seiner Lieblingsorte.«
»Ausgezeichnet!« sagte Yanina. »Es könnte gelingen!« Sie musterte mich. »Wenn ich dich aus meiner Sichtweite lasse, dann besser in kurzen Ketten. Dann wird es leichter sein, dich wieder einzufangen.«
»In solchen Ketten könnte ich mich kaum bewegen«, sagte ich. »Es würde meine Nachforschungen auf dem Jahrmarkt ziemlich unmöglich machen.«
»Dann müssen dich zwei meiner Männer im Auge behalten«, sagte sie.
»Ich versichere dir, dieser Bosk ist ein aufmerksamer Bursche. Ihm entginge es bestimmt nicht, wenn zwei Männer in meiner Umgebung herumlungern.«
»Dann gehst du eben in Ketten, Brinlar!« sagte Yanina ärgerlich.
»Wie du wünschst, aber würde es Bosk nicht verdächtig vorkommen, daß sich ihm ein mit guten Absichten
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