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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Handgelenksfesseln zwischen Yaninas Beinen durch, fädelte sie durch den Ring und ließ die Eisenmanschetten um ihre Handgelenke zuschnappen.
    Ich hob die Dinge in die Höhe, die ich aus dem Alkoven geholt hatte, und zeigte sie ihr. Ihre Augen weiteten sich plötzlich, und sie starrte mich entsetzt an.
    »Diesen Schlüssel hier«, sagte ich, »habe ich in deinem Gewand verborgen gefunden. Wie ich vermute, ist es der Schlüssel für eine der Truhen, in der sich zweifellos weitere Schlüssel befinden, wie zum Beispiel die für die Ketten der Arbeitssklaven. Sollte ich mich da irren, werde ich wohl die Werkzeuge benutzen müssen.«
    Yanina fing am ganzen Körper an zu zittern.
    »Unter deinen Besitztümern befinden sich zweifellos noch andere lohnenswerte Dinge wie Schmuck und Geld, die deinen Gefangenen gestohlen wurden. Ich zum Beispiel vermisse einen prallgefüllten Geldbeutel. Außerdem kann ich vermutlich darauf zählen, daß bei deinem offen zur Schau gestellten Reichtum und deiner Eleganz außer Geld eine beträchtliche Anzahl teurer Gewänder, Edelsteine und Juwelen zu finden ist. Die werde ich unter den Männern Port Kars verteilen, um sie wenigstens etwas für ihre Unannehmlichkeiten und die verschwendete Zeit zu entschädigen. Die Waffen, die ich nicht für den eigenen Gebrauch benötige, werde ich den Männern überlassen, die damit umgehen können. Dann werden wir als freie Männer den Jahrmarkt besuchen. Dort sind, wie du weißt, Kämpfe, Versklavung und ähnliche Hinterhältigkeiten verboten. Nach ein paar Tagen der Erholung werden wir, falls wir möchten, Tarns mieten, um nach Port Kar zu fliegen, zweifellos ein teures Unternehmen, aber ein Unternehmen, wofür deine Reichtümer zweifellos reichen werden. Wenn du später ein Licht am Horizont siehst, wird es vermutlich dein brennendes Lager sein.«
    »Tu, was du willst«, flehte mich Yanina in ihren Ketten an. »Befreie die Männer, nimm das Gold, zünde das Lager an, aber laß mir diese Tasche da!«
    »O ja, die hier«, sagte ich und hob die Ledertasche hoch, die ich aus dem Alkoven geholt hatte. »Die enthält doch bestimmt das Material, das du deinem lieben Freund Flaminius übergeben solltest.«
    »Laß sie in Ruhe!«
    »Warum?« fragte ich.
    »Ich bin Kurierin«, erwiderte Yanina. »Ich muß das Flaminius übergeben!«
    »Das dürfte dir sicher schwerfallen, angekettet, wie du bist.«
    »Bitte«, sagte sie. »Denk nicht einmal daran, die Tasche mitzunehmen! Laß sie liegen! Ich bitte dich!«
    »Sie muß sehr wichtig sein«, meinte ich.
    »Nein«, stieß sie plötzlich hervor. »Nein. Nein.«
    »Dann wird der Verlust leicht zu verschmerzen sein«, sagte ich.
    »Du wirst mit dem Inhalt der Tasche nichts anfangen können!« rief Yanina. »Bestimmt nicht!«
    »Woher kommen diese Papiere?« fragte ich.
    »Aus Brundisium.«
    »Und wer schickt sie?«
    »Mein Ubar Belnar«, sagte sie. Das war mit Sicherheit eine Lüge. Vermutlich gab es überhaupt keinen Belnar, der Ubar in Brundisium war. Doch ich erinnerte mich, daß sie bei der gestrigen Begegnung mit Flaminius den Namen Belnar erwähnt hatte.
    »Und du solltest die Tasche Flaminius übergeben.«
    »Ja. Ja!«
    »Und was soll er damit tun?« fragte ich.
    »Er soll sie an bestimmte Leute in Ar weitergeben«, sagte sie.
    »In Ar?«
    »Ja.«
    Das überraschte mich, und ich fragte mich, ob sie den wahren Bestimmungsort des Materials überhaupt kannte. Ich ging von der Annahme aus, daß es sich in Wahrheit um Botschaften für die Sardar handelte. Vermutlich wollte mich Yanina auf die falsche Fährte locken.
    »Das sind Staatsdokumente«, sagte sie. »Sie dürfen nicht in die falschen Hände fallen!« Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß es sich tatsächlich um Staatsdokumente handelte. Andererseits war es durchaus möglich, daß der Ursprungsort der Papiere Brundisium war, und daß ein Mann namens Belnar etwas damit zu tun hatte. Er war vermutlich ein Agent der Priesterkönige. Ich war neugierig. Einen Augenblick lang erwog ich die Möglichkeit, auf Flaminius und seine Leute zu warten. Doch ich wollte sie nicht unbedingt töten, vor allen Dingen dann nicht, wenn sie in den Diensten der Priesterkönige standen. Ich hatte bereits einen Mann getötet, den ich für einen Agenten der Sardar hielt, und zwar Babinius in Port Kar. Ich hatte den Priesterkönigen einst gedient und wollte es mir nicht zur Gewohnheit machen, ihre Leute zu töten, und dabei spielte es überhaupt keine Rolle, wie sie im

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