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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wichtige Spielsteine zu früh vorrücken lassen und dann Zeit verloren, als er sie zurückziehen mußte. Es war, als hätte er einen bedeutsamen Zug machen wollen oder das Gefühl gehabt, es tun zu müssen, sich dann aber nicht dazu durchringen können.
    Er nahm einen Speerträger und versetzte ihn ziellos.
    »Das scheint ein schwacher Zug zu sein«, sagte ich.
    Er zuckte mit den Schultern.
    Ich stellte Ubars-Hausbauer auf Ubars-Schriftgelehrter eins. Samos' Eröffnung hatte mich gezwungen, bei meiner Eröffnung bestimmte Spielsteine mehr als einmal zu bewegen.
    Tula wiegte sich mittlerweile mit sinnlichen Bewegungen vor dem Tisch. Linda, die ein Stück hinter Samos kniete, sah sie wütend an. Sklavinnen wetteifern für gewöhnlich schamlos um die Gunst ihres Herrn. Tula war sehr schön mit ihren langen Beinen, den hohen Wangenknochen, dem ungebändigten schwarzen Haar und dem goldenen Kragen. Aber Samos würdigte sie kaum eines Blickes. Sie warf den Kopf in den Nacken und wirbelte herum. Sie würde die Nacht in den Armen eines anderen Mannes verbringen.
    Samos tat den nächsten Zug; ich reagierte dementsprechend.
    Er schien sich heute abend nicht richtig auf das Spiel konzentrieren zu können.
    Ich fragte mich, ob etwas nicht in Ordnung war.
    »Warum wolltest du mich sehen?« fragte ich. Es war ungewöhnlich für Samos, mich bloß wegen einer Partie Kaissa in sein Haus einzuladen.
    Er antwortete nicht, sondern studierte weiterhin das Brett. Samos war ein guter Spieler, doch das Spiel bedeutete ihm nicht viel. Er hatte mir einmal erzählt, er ziehe ein anderes Kaissa vor; sein Spiel seien die Politik und der Einfluß auf andere.
    »Ich glaube nicht, daß du nur Kaissa mit mir spielen wolltest«, sagte ich.
    Er gab keine Erwiderung.
    »Schütze deinen Ubar«, sagte ich.
    Er zog den Spielstein zurück.
    »Weißt du etwas Neues über die Kurii?« fragte ich.
    »So gut wie nichts.«
    Unsere letzte gut unterrichtete Informationsquelle in dieser Angelegenheit war eine blonde Sklavin namens Sheila gewesen. Ich erinnerte mich noch gut daran, wie sie vor uns gekniet hatte, nur mit einem Sklavengeschirr bekleidet, das ihre Schönheit noch vergrößert hatte. Sie hatte gehorsam und willig gesprochen, uns jedoch alles in allem nur wenig helfen können. Die Kurii überließen ihren menschlichen Agenten nur wenige wichtige Informationen, vermutlich aus Sicherheitsgründen. Sheila war einst die Tatrix von Corcyrus gewesen. Jetzt gehörte sie Hassan von Kasra, der auch oft Hassan der Sklavenjäger genannt wird. Ich war einmal in Kasra gewesen. Es ist eine Hafenstadt am Lauf des unteren Fayeen, ein wichtiger Ort für den Salzhandel der Tahari.
    Ich nickte. Aus Sheilas Aussage, die von anderen Quellen gestützt wurde, hatten wir geschlossen, daß sich die Kurii der langsamen Strategie schrittweiser Machtübernahme zuwandten, der Kontrolle einzelner Städte, der dann der Aufbau eines mächtigen Netzwerkes folgen würde. So wollten sie eine Welt für sich gewinnen, die zumindest theoretisch dem Gesetz der Priesterkönige unterlag. Damit eine derartige Strategie überhaupt zur Anwendung kommen konnte, mußten die Sardar sie zumindest dulden. Ich bekam eine Gänsehaut. Es wird nichts Gutes für die Menschen verheißen, dachte ich, sollten die Priesterkönige und die Kurii irgendeine Übereinkunft treffen oder Verbindung eingehen.
    »Hast du nichts von den Sardar gehört?« fragte ich.
    Samos sah vom Brett auf.
    Draußen lärmte die nächste Gauklertruppe mit ihren Trommeln und Trompeten.
    »Gegen Ende des Se'Var brachte Yngvar der Weitgereiste, ein Fallensteller aus Torvaldsland, an Bord der Vier Ketten Paga mit«, sagte Samos.
    Ich nickte. Die Vier Ketten war mir bekannt. Sie gehörte Procopius dem Kleineren und hatte ihren Ankerplatz in der Nähe von Pier Sechzehn. Man darf Procopius den Kleineren nicht mit Procopius dem Großen verwechseln, einem wichtigen Kaufmann aus Port Kar, dem nicht nur Schenken gehören, sondern der auch mit Papier, Eisenwaren, Wolle und Salz handelt. Der Name Yngvar der Weitgereiste war mir erst seit kurzem bekannt, ich hatte ihm allerdings noch nie persönlich gegenübergestanden. Der Tag, von dem Samos gesprochen hatte, lag etwa zwei Monate in der Vergangenheit.
    »Wenn Yngvar betrunken ist, erzählt er viele Geschichten. Eine davon verwirrt mich und macht mir angst. Er behauptet, etwa fünfzig Pasang nordöstlich von Scagnar hätten er und seine Mannschaft etwas in der Luft schweben sehen, eine Art mit einem

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