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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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übrig. »Sie wollen mich in die Grube stecken«, dachte ich laut nach.
    »Nein«, sagte Nim Nim. »Schlimmer. Viel schlimmer. Nim Nim helfen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Bosk will fliehen?«
    »Ja.«
    »Mehr Larma!«
    Ich gab ihm das letzte Stück.
    »Bosk will fliehen?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Nim Nim helfen.«

11
     
     
    »Da!« quiekte der kleine Urtmann. »Da! Da! Das Volk! Nim Nim fliehen! Nim Nim frei!«
    Wir waren durch einen Durchgang zwischen zwei Felsen gekommen und rutschten einen kleinen Hügel hinunter. Es war kurz vor der zehnten Ahn, dem goreanischen Mittag. Wir hatten die Stadt am frühen Morgen verlassen. Wir waren nackt. Mein Unterleib war von der Flucht durchs Unterholz und den schmalen Abwässerkanälen schmutzig und voller Blut, das aus zahllosen kleinen Schnitten und Schürfwunden stammte. »Nim Nim guter Urt!« hatte er mir gesagt. »Urts finden Weg!«
    Der Kerkerwärter war noch vor Sonnenaufgang mit fünf bewaffneten Wärtern in unserer Zelle erschienen. »Ausziehen und ab in die Badezisterne«, hatte er befohlen. »Wascht eure stinkenden Körper.«
    Man nahm uns die Ketten ab. Alles war sehr merkwürdig gewesen. Auf Gor erhalten Gefangene nur selten das Privileg, ein Bad zu nehmen, gleichgültig, ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Vielleicht hatte man ja für uns etwas Besonderes geplant.
    Die drohende Bewegung der Waffen ließ uns gehorchen. Wir zogen uns aus.
    »Laßt eure Sachen dort liegen«, sagte der Gefängniswärter. »Schert euch in die Badezisternen.«
    Man stieß uns mit Speerspitzen durch eine massige Holztür.
    »Wascht euch ordentlich«, sagte ein Wärter lachend.
    »Ja, wir wollen nicht, daß euer Gestank die Zuschauer beleidigt!« rief ein anderer.
    Sofort dachte ich an die Grube und das brüllende, wettende, enthusiastische Publikum. Aber Nim Nim hatte mir gesagt, daß man etwas viel Schlimmeres mit mir vorhatte.
    »Habt doch Mitleid mit den armen Sleen.«
    »Du willst doch nicht, daß ihnen schlecht wird, oder?« Das sollte wohl ein Scherz sein. Der Sleen ist eines der am wenigsten wählerischen Tiere Gors. Er macht den Tarsk, den man gewöhnlich für sehr schmutzig hält, zu einem Ästheten. Die Bemerkungen ließen mich wieder an die Grube im Hof denken.
    Die schwere Tür der Badezisterne schloß sich hinter uns. Ich hörte, wie der Riegel umgelegt wurde. Es war sehr dunkel in dem Raum. Unter der Tür kam nur sehr wenig Licht durch. Hoch oben in der Wand gab es ein schmales verschlossenes Fenster, durch das ein paar Lichtstrahlen den Weg herein fanden.
    »Es ist schwer, hier etwas zu sehen«, sagte ich.
    »Nim Nim sehen«, sagte der Urtmann und packte mit beiden Händen mein Handgelenk. Er fing an, mich durch den Raum zu zerren. Einmal trat ich in eine seichte Vertiefung, die zu einer Zisterne führte. In der Luft lag ein merkwürdiger Geruch. Vermutlich war dieser Raum unter dem Gefängnis eher eine Senkgrube als ein Bad. Nach einigen Augenblicken hatten sich meine Augen an das Zwielicht gewöhnt. Die Augen der Urtmenschen gewöhnen sich schneller an die Dunkelheit.
    »Hier, hier«, sagte Nim Nim eifrig. Er führte mich zu einem Gitter im Boden. »Nim Nim nicht stark genug!«
    Ich packte die Gitterstäbe und zog. Der Rahmen schien sehr fest in dem Zement zu sitzen. Doch an einer Ecke hob er sich ein winziges Stück. Er war unglaublich schwer. Es überraschte mich nicht, daß der Urtmann ihn nicht bewegen konnte. Sicher gab es viele Männer, die ihn nicht hätten heben können.
    »Zieh! Zieh!« sagte Nim Nim.
    »Ich kann ihn nicht bewegen«, sagte ich.
    »Zieh! Zieh!« sagte Nim Nim.
    Ich ging ein Stück in die Hocke, dann setzte ich die Kraft meiner Oberschenkel ein und zog stückchenweise. Die Seite, die sich eben ein Stück gehoben hatte, bewegte sich, begleitet von den Geräuschen sich lösenden Mörtels. Vermutlich war der Mörtel in den vielen Jahren durch die Feuchtigkeit mürbe geworden.
    »Sieh doch! Sieh doch!« flüsterte Nim Nim.
    Ich kippte das schwere Gitter zur Seite.
    Nim Nim sprang in die kreisrunde dunkle Öffnung. Einen Augenblick später quetschte ich mich, halb betäubt von dem Gestank, an den glitschigen Rändern vorbei und folgte ihm.
     
    Nun standen wir auf einem kleinen Hügel, einige Pasang von den Mauern Brundisiums entfernt; es war kurz vor Mittag. Vor dem Fuß der Anhöhe hatten wir aus dem Boden aufsteigende Felsblöcke überklettern müssen. In dieser Gegend gab es viel Gestein, man hätte es mühelos abbauen können. Die

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