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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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gewußt, daß das verboten war. Denn in diesem Fall hätte ich den Urtmann an der Tür postiert, damit er mich beim Herannahen des Wärters hätte warnen und ich den Tisch sorgfältig an seinen Platz hätte stellen können. Ich hoffte, daß dieser neue Verstoß gegen die Regeln, falls es überhaupt ein Verstoß war, nicht mit Essensentzug bestraft wurde. Es war zwar nicht viel, aber ich wollte es haben.
    Der Wärter stellte zwei Tabletts vor dem Gitter ab und schob sie mit dem Fuß durch die niedrige rechteckige Öffnung am Fuß der Zellentür. Er blieb stehen. Also durften wir uns dem Essen nicht nähern. »Bosk aus Port Kar«, sagte er und lachte. »Auf den Knien wartet er auf sein Essen!«
    Ich würdigte ihn keiner Antwort. Ich wollte das Essen haben und war erleichtert, daß er das Tischeverrücken nicht beanstandet hatte. Da kam mir plötzlich der Gedanke, welch bemerkenswerte Tatsache es doch überhaupt war, daß ein Tisch in der Zelle stand. Normalerweise behandelten goreanische Gefängnisaufseher ihre Schützlinge nicht so fürsorglich. Warum hatte man uns nicht an die Wand gekettet und uns gezwungen, mit Insekten und Ungeziefer um unser Essen zu kämpfen? Auf Gor verhätschelte man seine Gefangenen nicht. Ich fragte mich, ob der Tisch für einen bestimmten Zweck in der Zelle stand, vielleicht hatte ich sehen sollen, was draußen auf dem Hof geschah.
    Der Wärter ging.
    Der Urtmann sah mich verstohlen und ängstlich an.
    Ich stand auf und holte mir mein Tablett. Ich stellte es auf den Tisch und setzte mich auf eine Bank.
    Der Urtmann eilte zu seinem Essen und zog das Tablett schnell zu seinem Strohhaufen; es knirschte, als Metall über Stein schabte. Er stopfte das Essen schnell in sich hinein, wobei er mich keinen Augenblick lang aus den Augen ließ. Vermutlich hatte er Angst, ich könnte ihm etwas wegnehmen. Was mir auch nicht schwergefallen wäre, hätte ich es gewollt.
    Draußen in dem Korridor ertönte ein tiefes Knurren, dem das Schaben von Krallen auf dem Steinboden folgte. Ich hörte außerdem mehrere Männer und Waffengeklirr. Einen Augenblick später führte man den Kur aus der Grube vorbei, stieß ihn in eine freie Zelle und befreite ihn dabei von seinen Seilen; die Kette um den Hals behielt er allerdings. Von dem Stück Sleen war nichts mehr zu sehen, entweder hatte er es aufgefressen, oder man hatte es ihm abgenommen. Er war langsam an uns vorbeigegangen, langsam und steif, als leide er große Schmerzen. Jetzt, da er nicht länger um sein Leben kämpfen mußte, erschien er erschöpft und schwach. Große Teile seines Fells waren mit getrocknetem Blut verklebt. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er einen weiteren Kampf in der Grube überstehen würde. Als er an unserer Zelle vorbeigegangen war, hatten sich unsere Blicke gekreuzt. In seinen Augen funkelte unheilvoller Haß; ich war schließlich ein Mensch.
    Ich blickte zu dem Urtmann hinüber. Er eilte flink auf seinen Strohhaufen zurück, ging in die Hocke und sah mich an. Er hatte es fast bis zum Tisch geschafft. Sein Tablett war leer, und so lag die Annahme nicht fern, daß er geplant oder zumindest gehofft hatte, etwas von meinem Essen zu stehlen, solange ich von dem Kur auf dem Korridor abgelenkt wurde. Ich lächelte. Der kleine Mann kannte sich in der Tat mit dem Ablauf und den Gelegenheiten des Gefängnislebens aus.
    Er wandte den Blick ab und gab vor, im Stroh nach Läusen zu suchen.
    Er war ein Urtmensch. Er hatte ein langes schmales Gesicht mit ziemlich großen eiförmigen Augen. Schultern und Brust waren ebenfalls auffallend schmal, die Arme waren lang und dünn, die Beine kurz und spindeldürr. Für gewöhnlich bewegte er sich schnell und vornübergebeugt vorwärts, wobei die Fingerknöchel oft den Boden berührten und er ständig mit dem Kopf hin- und herschaukelte. Diese niedrige Gangart bewirkt, daß die Urtmenschen nicht in der großen Urtherde auffallen, in deren Mitte sie sich meistens bewegen. Manchmal ziehen solche Rudel durch besiedelte Gebiete, und niemand bemerkt, daß an ihrer Seite Urtmenschen reisen. Die Rudel bieten ihnen Deckung und Schutz. Aus irgendeinem Grund, der mir entfallen war, griffen die Urts sie nur selten an. Manchmal richten sich die Urtmenschen unerwartet zu ihrer vollen Größe auf, sehen sich um und gehen dann noch gebückter weiter. Sie können sich außerordentlich leise bewegen, um dann ganz plötzlich in einen schnellen Lauf zu verfallen.
    Ich machte ein leises klickendes Geräusch, um seine

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