GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
linken Seite mit einer Schleife zusammen, so dass ein Herr ihn mit einem Ruck öffnen konnte.
»Hier.« sagte sie noch einmal und gab mir das größere Stück Stoff.
Ich befestigte es sorgfältig und so, dass es ein reizvolles Bild ergab, über meinem Bauch am Gürtel.
»Wie ich sehe, weißt du, wie man einen Sklavenrock an einer Bauchkordel befestigt.« sagte Tupita zufrieden.
»Natürlich.« sagte ich.
»Lass dich jetzt mal ansehen«, fuhr sie fort, »in deinem Kragen und angezogen.«
Sie betrachtete mich.
»Ich nehme an, du bist eine niedrige Sklavin«, sagte sie dann, »wegen deiner nackten Brüste und der schlechten Qualität des Gürtels und des Tuchs, das du trägst.«
»Ja, Herrin.« lächelte ich.
»Und trotzdem bist du hübsch.« stellte sie fest.
»Ich danke dir, Herrin.« lächelte ich.
»Und deine Kleidung, abgesehen von ihrer Qualität, steht dir gut. Sie kann leicht ausgezogen werden.«
»Ja, Herrin.«
Das Tragen solcher Tücher und Tuniken, die leicht ausgezogen werden können, dient unterschiedlichen Zwecken. Zum Beispiel ist es ein Schutz für die Trägerin. Andererseits steigert es, weil diese Kleidung soviel enthüllt und weil sie nur mit Erlaubnis eines Mannes getragen werden kann, das Bewusstsein der Trägerin für die Bloßstellung ihrer Reize und ihre Verletzbarkeit. Sie wird ständig daran erinnert, dass sie eine Sklavin ist. Die Kleidung zwingt sie natürlich auf einer tiefen psycho logischen und physiologischen Ebene auch dazu, egal, was ihre Wünsche in dieser Hinsicht sind, sich in ihr erotisch zu bewegen. Sie zwingt sie in eine tiefere Abhängigkeit von den Männern. Es ist sehr schwer, wie eine Sklavin gekleidet zu sein und sich nicht, selbst wenn man eine freie Frau ist, auch wie eine Sklavin zu fühlen. Und es ist nicht ungewöhnlich, eine freie Frau als ersten Schritt ihrer Versklavung wie eine Sklavin zu kleiden.
»Kann ich so ins Lokal gehen?« fragte ich.
Das Erste Mädchen einer Taverne kontrolliert ihre Untergebenen oft, bevor sie ihnen erlaubt, das Lokal zu betreten.
»Jetzt schon«, lächelte Tupita, »aber du würdest es vielleicht auch im Heu mit einem groben Viehtreiber machen.«
Ich lachte und Tupita lachte auch, aber dann sahen wir uns an und die glatten Wände des Brunnens um uns herum und die weit entfernte Öffnung über uns. Ich bemerkte wieder, dass wir merkwürdigerweise am Nachmittag die Sterne in dieser Öffnung sehen konnten. Wir setzten uns dann ruhig auf den Boden aus trockenen Blättern und Kies, mit dem Rücken an die Brunnenwand gelehnt. Wir wussten nicht, wie sich unser Schicksal gestalten würde.
»Gibt es eigentlich nur eine Bestie oder mehrere?« fragte Tela.
»Wir wissen es nicht.« antwortete Tupita.
»Wir werden in Unkenntnis gehalten.« rief Tela aus. »Sie lassen uns nichts wissen! Wir wissen nicht, wo wir sind! Wir wissen nicht, wer uns entführt hat und noch nicht einmal, wieviele es sind! Wir wissen nicht, was sie mit uns tun wollen! Sie behandeln uns wie … wie …«
»Wie Sklavenmädchen?« fragte Tupita.
Tela sah sie an und schlug mit ihren kleinen Fäusten frustriert auf ihre Schenkel.
»Ja!« schluchzte sie.
»Du bist keine freie Frau mehr, Lady Liera Didiramache aus Lydius.« sagte Tupita. »Du bist jetzt Tela, eine Sklavin. Sie behandeln uns, wie sie wollen! Genauso wie sie es mit ihren Tharlarion, ihren Tarsks oder ihren anderen Tieren machen.«
»Ja.« flüsterte Tela und wich verängstigt zurück.
Doch einen Augenblick später begann sie immer schneller zu zittern. Dann lag sie in ihrem Kragen und ihrem Stück Seide dort, an der Brunnenwand, zitternd und unsere Augen meidend.
Dann waren wir alle sehr ruhig. Wir wussten nicht, was unser Schicksal sein würde. Wir mussten abwarten.
Kapitel 29
Die Wiese
»Nicht genug! Nicht genug!« schrie der kleine, verdrehte Mann mit dem gelblichen, fahlen Teint und hockte sich mit dem Rücken zu uns hin.
Die gesamte rechte Seite seines Gesichtes bestand aus weißem, altem Narbengewebe. Sein rechtes Ohr war halb abgerissen. Es war, als wäre seine rechte Gesichtshälfte dadurch entstellt worden, dass er schnell und heftig über Steine geschleift worden war. Er war so entstellt, dass man daran zweifelte, dass er sich jemals wieder unter Menschen wagen würde. Die fünf Männer, die neben ihm auf der anderen Seite der Decke hockten, verachteten ihn offen sichtlich. Rechts neben der Decke, lag ein Paket auf dem Boden, das mit Schmuckstücken gefüllt war, wie
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