GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
zusammen.
Ich schauderte. Ich fragte mich, wie es sein würde, auf einer Welt wie dieser eine Frau zu sein, wo, anders als auf der Erde, die Männer keine Schwächlinge waren.
»Du fürchtest dicht, nicht wahr, Schlampe?« fragte er.
»Ja.« antwortete ich.
»Gut«, nickte er, »so soll es auch sein. Und du hast allen Grund, dich zu fürchten, das versichere ich dir, viel mehr sogar, als du jetzt beginnst zu verstehen.«
Ich schauderte.
»Es ist amüsant«, sprach er weiter, »sich zu überlegen, wie sich die Grundlage deines Lebens ändern wird.«
»Wurden viele Frauen hierher gebracht?« fragte ich.
»In deiner Lieferung«, antwortete er, »einhundert. Du warst die Hundertste.«
»Das sind viele.« flüsterte ich.
»Ich behalte natürlich nicht alle«, erklärte er, »da sind noch andere an diesen Unternehmen beteiligt. Die Entführten werden von unterschiedlichen Orten gebracht, eine von hier, eine von dort, das verringert das Aufsehen.«
»Aus verschiedenen Ländern?« fragte ich. »Amerika, Eng land, Frankreich, Deutschland, Dänemark, China, Japan?«
»Ja«, sagte er freimütig, »aber deine Lieferung war im Wesentlichen aus einer Gegend.«
»Ist es schwierig, die Mädchen zu ›sammeln‹?«
»Nein«, sagte er, »sie sind leichter einzufangen als diese kleinen Tiere, die ihr Hasen nennt. Das siehst du ja bei deinem Fall.«
»Machen Ihre Leute das regelmäßig?«
»Wir haben unsere Planungen.«
»Gibt es noch andere Gruppen, die mit solchen Dingen beschäftigt sind?«
»Ich glaube schon«, sagte er, »aber ich weiß wenig von ihnen.«
»Ich war die Hundertste?«
»Ja.«
»Ich wurde bis zuletzt aufgehoben?«
»Ja.«
»Auf Ihre Anweisung?«
»Ja.«
»Warum?« fragte ich erstaunt.
»Ich habe um Versetzung zu anderen Aufgaben gebeten.« sagte er und betrachtete mich nachdenklich. »Du bist vielleicht die letzte Frau, die ich von eurer Welt hole. Sicher werde ich von Zeit zu Zeit andere Frauen entführen, hier in meiner Welt, Frauen, die hier geboren sind und vielleicht auch Mädchen von der Erde, die früher hierher gebracht wurden.«
»Aber Sie wählten mich für Ihren letzten Fang aus?«
»Ja.«
»Warum?«
Er lächelte und befühlte die aufgewickelten Peitschen riemen.
»Sie hätten bestimmt auch eine andere nehmen können.« sagte ich.
»Ja.«
»Aber Sie taten es nicht.«
»Nein.«
»Aber warum?« fragte ich immer erstaunter.
Er antwortete nicht.
»An mir ist Ihrer Meinung nach irgend etwas Beson de res, nicht wahr?« sagte ich.
Ich hatte das von Anfang an gespürt.
»Ich wollte als letzten Fang etwas besonders Köstliches erbeuten.« antwortete er schließlich.
»Ich verstehe nicht.«
»Unterschätze dich und deine Attraktivität als weibliches Tierchen nicht.«
»Aber ich bin zu klein«, sagte ich verständnislos, »zu üppig. Ich bin nicht groß und schlank.«
»Sei nicht dumm.« wehrte er ab.
»Bin ich attraktiv?« fragte ich.
»Gewiss«, entgegnete er, »du bist eine herrlich anschmieg same Schlampe. Glaubst du, ich würde Geld verdienen, wenn ich nicht erstklassige Frauen anzubieten hätte?«
Offenbar lief der Geschmack der Männer hier im Gegensatz zum Schönheitsideal meiner eigenen Welt mehr auf natürliche Frauen hinaus, süß und anschmiegsam. Einerseits war ich erfreut, das zu erfahren, andererseits war ich erschrocken. Ich begriff, dass mein Typ hier gefragt und begehrt sein und dass ich sogar wie ein Tier gejagt werden könnte, als exquisite weibliche Beute.
»Aber wieso«, fragte ich weiter, »was ist gerade an mir so Besonderes?«
»Ich persönlich«, sagte er, »finde dich ziemlich begehrenswert und unglaublich attraktiv.«
Ich sank zurück auf meine Kette. Wie konnte er von sexuellen Dingen so offen sprechen? Außerdem fürchtete ich mich, weil ich als Frau für ihn interessant war.
»Aber«, fuhr er fort, »du bist auch aus anderen Gründen etwas Besonderes für mich.«
»Aus welchen Gründen?«
»Deine Entführung hat etwas Symbolisches. Es hat etwas Passendes, dass du vielleicht meine letzte Entführung einer Frau von der Erde bist.«
»Sie scheinen mich zu hassen.«
»Ja«, sagte er, »das tue ich.«
»Aber warum?«
»Du bist eine moderne Frau«, erklärte er, »und als solche repräsentierst du eine Perversion der Menschheit, eine zerstörerische und bewusste Perversion, eine bösartige Schädigung des Wesens menschlicher Sexualität, sowohl von Männern als auch von Frauen, und dass schädigt nicht nur heute die menschliche Art,
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